Trainerlob für Doppel-Packer Maurice Majewski – klarer HSC-Sieg trotz langer Zeit in Unterzahl




Fußball, Westfalenliga 2: SV Sodingen – Holzwickeder Spot Club 0:3 (0:1).  Es war das von sku vorhergesagte Spektakel auf dem Rasenplatz des Sodinger Dr. Jovanovic-Glück-Auf-Stadions. Am Ende von 90 Minuten mit Rekorden, Spannung und Drama standen der nun so gut wie sichere Abstieg des SV Sodingen in die Landesliga fest, die wohl schnellste gelbe Karte in einem Westfalenligaspiel, eine 35-minütige Unterzahl des HSC gegen einen leidenschaftlich anrennenden Gegner und mit dem HSC ein Verein, der den Herner Kult-Trainer Christian Knappmann nun schon zum dritten Mal in einer Spielzeit (!) so richtig wehgetan hatte.

Zehn Sekunden – dann zückte Schiri Schönfelder „Gelb“ gegen Cakir 

Der HSC musste auf den Gelb-gesperrten (5.) Philipp Gödde verzichten. Sodingen hatte auf dem Spielberichtsbogen gerade mal vier Feldspieler und einen Keeper dabei. Grün ist die Hoffnung – und so trat der Tabellenletzte aus dem Herner Vorort mit großer Vergangenheit in den 50er Jahren in schickem Grün-Weiß an. Unter den Augen des amtierenden Trainers, des Ex-Nationalspielers und Torjägers Christian Schreier sowie des Nachfolgers für die neue Spielzeit, Christian Knappmann, ging es gleich mal so richtig zur Sache. Gerade zehn Sekunden waren gespielt, als der Holzwickeder Muhammed Doganalp Cakir seinen Gegenspieler von den Beinen holte – rekordverdächtig, Gelb und ein Karton mit späterer Folge. Julian Kaminski (10.) und Elidjah Mody Mangwa (16.) hatten gute Einschussmöglichkeiten seitens des SVS. Dann erlaubte sich Sodingens Keeper Malik Abid-Eddine einen Ausflug in seinem Strafraum. Maurice Majewski schoss scharf nach innen. Dort schaffte ausgerechnet Torjäger Maurice Modrzik das Kunststück, freistehend am leeren Tor vorbeizuschießen (19.). Es war der Startschuss für den HSC, endgültig das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Der Erfolg stellte sich prompt ein. Maurice Majewski, in den letzten Wochen immer stärker geworden, setzte sich auf der linken Seite durch und erzielte die Führung (40.).

Cakir kam nach der Pause wieder auf’s Feld – und durfte in der 55. Minute vorzeitig unter die Dusche

Für die zweite Hälfte entschied sich HSC-Chefcoach Kurtulus Öztürk den Gelb-verwarnten Cakir wieder auf das Feld zu schicken. In einer Phase, als Sodingen auf den Ausgleich drückte, erwies sich die Entscheidung als zu risikobehaftet. In der 55. Minute holte sich Cakir die zweite „Gelbe“ nach Foulspiel ab – konnte, musste man aber nicht geben. Die Entscheidung stand und bescherte den Holzwickedern mindestens 35 Minuten Unterzahlspiel. Was aber auffiel: Sodingen hatte mehr Spielanteile, verfranste sich aber in Dribblings und komplizierten Spielzügen, die am Ende leicht zu klären waren.

Bildzeile: Jubel beim HSC: Nils Bartke (l.) feiert hier den Torschützen zum 1:0, Maurice Majewski.

Maurice Majewski schnürt einen Doppelpack – Sodingen fehlte Offensivqualität

Der HSC schaute sich die SVS-Offensivdarbietungen an – und beschloss dann, kurzen Prozess zu machen. Maurice Majewski drang in den Strafraum ein, wurde gelegt, Elfmeter. Die Ausführung übernahm er höchstpersönlich und netzte zum 2:0 ein. Die Angriffe des SVS wurden immer verzweifelter, unpräziser und fernab hoher Qualität. Tom Wonneberger machte den Bemühungen der Herner ein Ende und erzielte humorlos das 3:0 (89.) – und damit den Endstand.

Dreimal meinte es der HSC in einer Spielzeit nicht gut mit „Knappi“

Was hatte es nun mit Christian Knappmann zu tun? Nun, in der Liga hatte man seinen Ex-Verein Westfalia Herne zweimal in der Hin- und Rückrunde besiegt. Nach dem 6:0-Auswärtserfolg in Herne war Knappmann sofort nach dem Match zurückgetreten und hatte wenige Wochen später dem SV Sodingen für die neue Saison 25/26 zugesagt. „Knappi“ wird’s damit wohl in die Landesliga ziehen. Denn Sodingen kann bei noch vier ausstehenden Spielen höchstens noch mit dem BSV Schüren, der auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz steht, punktgleich werden – hat aber eine miserable Tordifferenz. Dazu kommt die Tatsache, dass man viermal siegen muss und die Konkurrenten nicht mehr gewinnen. Der HSC hat also defacto den SV Sodingen am Sonntag in die tiefere Liga geschossen.

Nur noch zwei Zähler Rückstand auf den Zweiten – und die SpVgg Horsthausen kommt am kommenden Sonntag

Der HSC ist nun vom fünften auf den vierten Platz geklettert. Der enteilte Spitzenreiter, die TSG Sprockhövel, kann bereits am kommenden Spieltag aufsteigen. Elf Zähler Rückstand hat der HSC auf den neuen Meister. In greifbarer Nähe mit zwei Pünktchen Vorsprung ist allerdings der zweite Rang, den nach wie vor die SpVgg Hosthausen innehat – und natürlich auch der dritte Rang, den Aufsteiger Vestia Disteln belegt – bei einem Zähler Rückstand für den HSC. Und die SpVgg Horsthausen gibt am kommenden Sonntag ihre Visitenkarte im Montanhydraulik-Stadion ab (Sonntag, 11. Mai, 15 Uhr). Es lockt der zweite Rang für den Holzwickeder SC! Das Restprogramm des HSC: SpVgg Horsthausen (Heimspiel,11. Mai, 15 Uhr), SV Wacker Obercastrop (Heimspiel, 18. Mai, 15 Uhr), SV Vestia Disteln (Auswärtsspiel, 25. Mai, 15.15 Uhr), FC Brünninghausen (Heimspiel, 1. Juni, 15 Uhr).

Trainerstimme
Kurtulus Öztürk (HSC): Trotz Unterzahl haben wir verdient, auch in der Höhe gewonnen. In der ersten Halbzeit waren wir in vielen Szenen etwas zu langsam. Das hat mir nicht so gut gefallen. Nach dem Platzverweis gegen uns waren wir stark und haben nicht viel zugelassen. Die Umschaltsituationen wurden gut ausgespielt, die Zweikämpfe erfolgreich angenommen. Hervorheben und loben möchte ich mal heute Maurice Majewski. Er hat sich in den letzten Wochen von Spiel zu Spiel gesteigert.

HSC lädt zum Knobel- und Spieleabend am 16. Mai ein

Der HSC will zukünftig auch freitagabends im Ballhaus neben dienstags und donnerstags für Stimmung sorgen. Am Freitag, 16. Mai, lädt der HSC alle Interessierten zu einem Knobel- und Spieleabend ein. Beginn ist um 18 Uhr. Anmeldungen nimmt der 2. Vorsitzende des HSC, Thomas Feldhaus, unter 01520 880 55 80 entgegen.

Sodingen: Malik Abid-Eddine, Hakan Gökdemir, Julian Kaminski, Elidjah Mody Mangwa, Veli Han Güzel (82. Furkan Kocygit, Jonas Kordt, Moritz Faber, Marc Flaczek, Christito Galagoussis (71. Jerome Kapenda), Eghosu Osawe, Vitali Alejandro Martinez Hernandez (76. Branko Vasic).
HSC: Orlando Stockhecke, Nils Bartke, Jan Nielinger (57. Maximilian Wolff), Michael Vrljic, Muhammed Doganalp Cakir, Kerem Keskin (46. Tom Wonneberger), Seydi Keskin (64. Michael Kuhfeld), Maurice Majewski (83. Amin Azzofri), Dean Müsse, Damjan Ilic, Maurice Mrodzik (84. Efe Kadir Bozaci).
Tore: 0:1 Majewski (40.), 0 2 Majewski (Strafstoß, 79.), 0:3 Wonneberger (89.).
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot für Cakir, HSC (55.).
Zuschauer: 141.
Schiedsrichter: Stefan Schönfelder (Teuto Rieenbeck).

Bildzeile: Maurice Modrzik blieb beim 3:0 in Sodingen ohne Torerfolg. In der 19. Minute traf der Top-Torjäger das leere Tor nach einem scharfen Pass von Maurice Majewski nicht.