
Handball: Eine in vielen Belangen gute Leistung des ASV Hamm-Westfalen reichte am späten Sonntagnachmittag für den Außenseiter nicht, um beim Aufstiegskandidaten GWD Minden vor 1.521 Zuschauern in der Kreissporthalle Lübbecke Punkte mit nach Hamm zu nehmen. Denn immer, wenn sich die Chance bot, die Hausherren richtig zu stressen, mussten die Gäste einen weiteren Rückschlag verkraften. So hatte der aufopferungsvoll kämpfte ASV am Ende mit 27:32 (12:14) das Nachsehen.
Von Beginn an hielten Westfalen richtig gut dagegen, lagen aber dennoch mit 2:5 zurück. Doch in der Folge lief es besser, dank eines 3:0-Laufes war die Partie offen. Beim Stand von 6:6 bot sich dann sogar die Chance, in Führung zu gehen. Dies gelang nicht – Minden wiederum traft zweimal und spielte dann in Überzahl. Dies sollte sich im weiteren Spielverlauf mehrfach wiederholen.
Bis zum 12:10 in der 27. Minute blieb es beim Vorsprung für Minden. Erneut gelangen dem ASV zwei Tore hintereinander. Aber auch nach dem 12:12 gelang die Führung wieder nicht, im Gegenteil Minden ging zur Pause wieder mit 14:12 in Führung.
„Wir belohnen uns im Moment noch nicht für viel Dinge, die wir gut machen“, befand Kreisläufer Philip Jungemann in der Pause, der wie Tom Jansen, Fabian Huesmann, Mark Artmeier, Yonatan Dayan und Vikor Warrer noch nicht wieder einsatzfähig war. Und traf damit den Nagel auf den Kopf.
Das zur Verfügung stehende Personal beim ASV hielt weiterhin gut dagegen, gab auch im zweiten Abschnitt alles, um eine Überraschung zu schaffen. Der Start war ordentlich, Jakub Sterba verkürzte in der 37. Minute per Tempogegenstoß zum 15:16.
Aber in der Folge schlichen sich ein paar Ungenauigkeiten ins ASV-Spiel ein, auch der ein oder andere Abschluss war zwar durch großen Willen gekennzeichnet, aber etwas übereilt – nur allzu verständlich in der aktuellen Lage der Westfalen. Der Tabellenzweite nutzte dies, um die Führung wieder auf ein beruhigendes Maß auszubauen. Doch auch vom zwischenzeitlichen 16:20 ließen sich die Spieler von Cheftrainer Michael Hegemann nicht unterkriegen. Dank einer tollen Abwehr und einem gut aufgelegten Marcos Colodeti im Tor gelang es, wieder auf 18:20 (44.) aufzuschließen.
Und die Gäste blieben weiter unbequem – aber in den entscheidenden Situationen auch etwas glücklos. So etwa, als beim von 19:21: Statt einen Ballgewinn für den Anschlusstreffer zu nutzen, fing die GWD-Abwehr den Pass von Ian Hüter ab. Zwar versuchte der US-Nationalspieler noch, seinen Fehler wieder gutzumachen, doch seine Abwehraktion beim Mindener Tempogegenstoß wurde mit Siebenmeter und Zweiminutenstrafe geahndet. Wieder musste der ASV einem Drei-Tore-Rückstand hinterherlaufen.
Schlimmer noch: Nach einer weiteren Zeitstrafe gegen Marc-Andre Haunold wurde daraus ein 23:27. Bei noch rund sieben Spielminuten hielt Minden nun alle Trümpfe in der Hand, um zwei wichtige Zähler um Kampf um den Aufstieg zu sammeln. Und dies gelang den Gastgebern dann dank einer konsequent heruntergespielten und fast fehlerlosen Schlussphase am Ende sogar mit 32:27 – gemessen am Spielverlauf allerdings etwas zu deutlich.
GWD Minden – ASV Hamm-Westfalen 32:27 (14:12)
GWD: Grabitz (5 Paraden, 23,8 %), Semisch (2 P., 15,4 %) – Diekmann, Kranzmann (6/3), Korte, Weber (6), Wollin, Vorlicek (3), Heitkamp, Kühn, Nyfjäll (5), Staar (2), Bergner (2), Schulz, Sebetic, Weck (6/1).
ASV: Colodeti (11 Paraden, 28.2 Proz.), Hertlein – Meyer-Siebert (5), Böttcher, Machner, Hüter (1), Drosten (8/2), Sterba (5), Mühlhauser, Preußner (5), Haunold (1), Bornemann (1), Körber, Stüber (1), Jacobs, Coßmann.
Schiedsrichter: Matthias und Sebastian Klinke.
Zuschauer: 1.521.
Strafen: GWD 8 Min, ASV 10 Minuten.
Bildzeile: ASV-Torhüter Marcos Colodeti (li.) zeigte starke Paraden / Foto ASV.
