Torloses Remis hilft HSC nicht wirklich weiter

Fußball-Oberliga, Holzwickeder SC – Sportfreunde Siegen 0:0. Nichts für Fußball-Feinschmecker war das torlose Remis zwischen dem HSC und den Sportfreunden Siegen. Da aber im Tabellenkeller der Oberliga fast alle Teams fleißig punkteten, kann sich der Punktgewinn am Ende für den HSC als zu wenig erweisen. Vor allem, da am Ende der HSC in Überzahl agierte, in der zweiten Halbzeit zwingender wirkte und erneut mit einem nicht gegebenen Elfmeter haderte.

Es wird immer enger im Tabellenkeller: Nur noch zwei Punkte steht der HSC als 14. vor dem ersten Abstiegsplatz, den weiterhin Herne belegt. Westfalia Herne hatte bereits am Freitagabend durch ein 2 : 0 gegen Hamm vorgelegt. Schützenhilfe für den HSC gab es durch den SC Aplerbeck, der Brünninghausen am Samstagabend vor 800 Zuschauern (!) mit 1 : 0 besiegt hatte. Da aber Rheine sensationell 2 : 1 gegen Ennepetal siegte und Gievenbeck den Schalkern ein 0 : 0-Remis abtrotzte, Einzig Gütersloh als Letzter (14 Punkte) unterlag gegen Schermbeck mit 0 : 1 – aber auch die Schermbecker sind ja mitten drin im Abstiegskampf.

Die rund 200 Zuschauer im Montanhydraulik-Stadion sahen eine erste Halbzeit mit mehr Spielanteilen für Siegen, ohne dass es aber zwingende Chancen gab. Nach 20 Minuten kickten auch die zu Beginn verunsichert wirkenden Holzwickeder mit. Echte Chancen aber gab es hüben wie drüben nicht.

In der 69. Minute war es Patrick Flender von den Sportfreunden, der mit einem Kopfball nach einem Freistoß das HSC-Tor knapp verpasste. Es war die letzte Chance der Siegener in diesem Spiel. Stattdessen wurde der in der 59. Minute für den guten, aber zu diesem Zeitpunkt mach langer Verletzungspause ausgepumpten Mischa Mihajlovic eingewechselte Nico Berghorst immer stärker. Sein Schuss in der 66. Minute ging noch daneben. Dann die 73. Minute, eine Schlüsselszene. Berghorst überspielt den erst 19-jährigen Jan-Luca Rump. Der Weg zum Tor ist frei. Doch dann kommt der Tritt von Rump in die Beine von Berghorst. Schiedsrichterin Marina Woziak zückt sofort den Roten Karton. Selbst Siegens Trainer Dominik Dapprich meinte später in der Pressekonferenz „vielleicht nicht ganz unberechtigt“. HSC-Coach Axel Schmeing sah es am Ende sogar etwas anders:“ Das dieser junge, aber sehr gute und wichtige Spieler jetzt bei den Spielen gegen unsere Mitkonkurrenten im Abstiegskampf fehlt, ist nicht gut.“

Der HSC aber machte aus der numerischen Überzahl, wie schon zuletzt gegen Schermbeck, viel zu wenig, eigentlich gar nichts. Und so war es wieder ausgerechnet die Unparteiische, die sich in der letzten berichtenswerten Aktion noch mal in Szene setzte. Und Schermbeck ließ wieder mal grüßen. Justin Pfaff war in den Strafraum eingedrungen – wie in Schermbeck. Kurz vor der Torauslinie kam dann sichtbar der Tritt in seine Beine. Wozniak, die oft in der Frauen-Bundesliga eingesetzt wird und zuletzt das Spiel Bayern München gegen Wolfsburg (4 : 2) gepfiffen hatte, sah es anders und ließ weiterspielen. „Den Elfer kann man geben“, meinte Siegens Trainer Dominik Dapprich bei der Pressekonferenz überaus fair. Einzig: Der Pfiff blieb aus und so blieb es beim torlosen Unentschieden. Eigentlich zu wenig im Abstiegskampf, aber vielleicht reicht es ja am Ende. Fakt ist: Der HSC ist seit Mitte Oktober 2018 ohne dreifachen Punktgewinn in der Oberliga. So wird es am Sonntag, 10. März, beim nächsten Match und Heimspiel zu einem echten Endspiel gegen den Mitkonkurrenten FC Gievenbeck kommen. Und da kann es nur heißen: Gewinnen. Aufgrund der Tabellenkonstellation ohne „Wenn und Aber“. Am Ende werden 38 Punkte wahrscheinlich nach Hochrechnung zum Klassenerhalt reichen – 22 sind es derzeit. Also: Es müssen Dreier her.

Trainerstimmen:
Axel Schmeing (HSC): Siegen hast eine tolle Mannschaft. Sie kommt mit Kampf und individueller Klasse ins Spiel. In der ersten Hälfte war unser Niveau ausbaufähig. In den zweiten 45 Minuten wurden wir immer besser. Durch die Einwechslung von Nico Berghorst haben wir spürbar an Schwung gewonnen. Der nicht gegebene Elfer war ein klarer Straftoß. Wenn es in der Oberliga einen Video-Schiedsriohter geben würde, hätten wir sechs Punkte mehr auf dem Konto.
Dominik Dapprich (Siegen): Ich habe im Vorfeld vor diesem HSC gewarnt. Die Holzwickeder lassen wenig Chancen zu. In der ersten Hälfte waren wir besser. In der zweiten Hälfte war der HSC vorn. Insgesamt war es ein glücklicher Punktgewinn für uns. Ich hoffe, dass der HSC noch viele Punkte gewinnt und nicht absteigt.

HSC: Kevin Beinsen, Moritz Müller, Justin Pfaff, Robin Rosowski, Enis Delija, Patrick Sacher (78. Edgar Krieger), Ersan Kusakci, Mischa Mihajlovic (59. Nico Berghorst), Sebastian Hahne, Tom Niklas Kaluza, Dominik Hanemann
Siegen: Christoph Thies, Jan Luca Rumpf, Björn Jost, Ryo Kaminski (90+1 Lennart Dreisbach), Patrick Flender, Masahiro Endo (73. Tobias Filipzik), Lukas Hombach, Satoshi Horie, Okay Yildirim (63. Benedikt Brusch), Fuad Dodic, Ryo Suzuki
Tore: Fehlanzeige
Bes. Vork.: Rote Karte für Jan Luca Rumpf, Siegen (73.)
Bestnoten: Moritz Müller, Ersan Kusakci.

Bild: Der Holzwickeder SC hatte in Halbzeit zwei Vorteile, kam aber zu keinem Torerfolg, wenngleich ein Elfmeter berechtigt art

Vorheriger ArtikelFußball-Kreisliga A1: FC TuRa siegt 2:1 gegen SpVg Bönen
Nächster ArtikelIG Bönen-Fußball vergrößert Vorsprung an der Spitze

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.