SSV fegt komplett überforderte HSC-Reserve mit 8:0 aus dem Haarstrang-Stadion – Jetzt auf Platz zwei


Fußball-Bezirksliga 8: Holzwickeder SC II – SSV Mühlhausen-Uelzen 0:8 (0:5). Der SSV Mühlhausen-Uelzen wurde seiner Favoritenrolle im Derby gegen eine äußerst schwache Reserve des Holzwickeder Sport Clubs gerecht. Mit 8:0 fiel der Sieg sogar aufgrund des erdrückenden Chancen-Plus um gleich einige Tore zu niedrig aus. Beim Stand von 0:5 aus HSC-Sicht war das Spiel vor nur 50 Zuschauern bereits zur Halbzeit entschieden.

Zur personellen Ausgangslage: Zwei Torhüter mit Jan-Jasper Emmerich und Robin Golisch sowie zwei Feldspieler mit Abolfaz Tagizadeh und Mohammed Boulakhuf, die eigentlich in der Dritten aktiv sind, nahmen auf der HSC II-Ersatzbank Platz. Wobei Keeper Robin Golisch im Notfall als Feldspieler hätte zur Verfügung stehen müssen. Das war es dann auch schon mit den personellen Alternativen, die Trainer Claas Hoffmann im Spiel gegen das Top-Team SSV Mühlhausen-Uelzen aufbieten konnte. Von „oben“ aus dem Oberliga-Kader kam lediglich Torhüter Torben Simon – doch gerade auf der Position bestand eigentlich wenig Bedarf aufgrund des Torhüter-Duos auf der Ersatzbank. Vorweg: Torben Simon sorgte mit spektakulären Paraden dafür, dass es bei „nur“ einer einstelligen Niederlage für die Holzwickeder blieb. Dennoch: Es gibt schönere Tage für einen Torwart, als achtmal das Leder aus dem eigenen Kasten zu holen.

SSV-Trainer René Johannes kurzfristig verhindert

Beim SSV Mühlhausen-Uelzen indes, dessen Trainer René Johannes noch am Freitag einen akuten Personalmangel befürchtet hatte, mussten die Spieler auf der Auswechselbank enger zusammenrücken – da gab es erheblich mehr personelle Alternativen. Kurzfristig war übrigens Trainer René Johannes verhindert – für ihn coachte „Co“ Hubert Tadday an der Linie.

Ein HSCer und ein ehemaliger HSCer prägten die ersten 45 Minuten. Stefan Becker, ein Routinier in Reihen der „Zweiten“ des HSC, avancierte zum Unglücksraben. Er überwand seinen eigenen Torhüter unglücklich zum 0:1 nach gerade 13 Minuten. Jona Deifuß, Ex-HSCer, erhöhte gleich auf 0 : 2 für den SSV (16.). Dann war erneut Stefan Becker an der Reihe: Erneut beförderte er den Ball ins eigene Netz (19.). und erhöhte damit die Führung des Gasts auf 3:0. Die ganz in Schwarz gekleideten Gäste stießen den HSC II dann mit dem 4 : 0 durch Christopher Johannes Simon (29.) und erneut dem sehr guten Jona Deifuß (38.) in tiefe Trauer und ins Tal der Tränen. Da gingen die Köpfe beim Gang in die Kabine schon gewaltig nach unten. 0:5 aus Holzwickeder Sicht zur Halbzeit, da war viel Aufbauarbeit in der Halbzeitansprache von Trainer Claas Hoffmann angesagt.

Mit einem Doppelwechsel reagierte Claas Hoffmann. Er schickte Mohammed Boulakhuf und Abolfaz Tagizadeh aufs Feld. Hamza Akmann und Jan-Carsten Gajewski blieben in der Kabine.

Der HSC betrieb sichtbar Schadensbegrenzung. Die Zweikämpfe wurden besser geführt, man ließ sich nicht komplett hängen. Christopher Johannes Simon (60.) und erneut der überragende und spielfreudige Jona Deifuß (64.) erhöhten quasi mit einem Doppelschlag auf 7:0 für ihre an diesem Tag schwarze Farben. Für den HSC-Pechvogel a diesem Tag, Stefan Becker, kam dann in der 75. Minute Rüdiger Golisch und beendete damit die „Leidens-75 Minuten“ des Routiniers. Auch für Jona Deifuß war nach 75 Minuten Feierabend. Der dreifache Torschütze wurde durch Theo Emil Konrad Mainz ersetzt.

Den Schlusspunkt setzte Furkan Cirak in der 87. Minute. Apropos Minute 80 bis 90: Was der SSV in dieser Phase verballerte oder HSC-Keeper Torben Simon rettete, war schon immens. Sechs hundertprozentige Chancen für Mühlhausen standen auf dem Zettel des neutralen Beobachters.

Der HSC steckt damit weiter im Schlamassel. Bereits acht Punkte sind es bis zum ersten Nicht-Abstiegsplatz, den der TSC Kamen aktuell belegt. Mit nun schon zehn Niederlagen, aber nur einem Sieg und zwei Unentschieden sind die Aussichten alles andere als positiv.

Für den SSV Mühlhausen-Uelzen aber war ein torreicher „Feiertag“ angesagt. Es gelang der Sprung auf Platz 2 hinter dem VfR Sölde. Am kommenden Sonntag trifft der Holzwickeder Sport Club II auf die Zweite des SC Aplerbeck. Der SSV Mühlhausen hat sich warm geschossen für das Top-Spiel der Liga gegen den Spitzenreiter VfR Sölde.

Trainerstimmen
Claas Hoffmann (HSC II): Es ging heute angesichts der personellen Lage nur um Schadensbegrenzung. Wir mussten sogar auf zwei Spieler aus der Dritten, die in der Kreisliga B spielt, zurückgreifen. Beide wurden dann ja auch eingewechselt, inklusive unseres Torhüters Robin Golisch als Feldspieler. Viele Spieler haben auf für sie ungewohnten Positionen gespielt. Wir konnten die personelle Situation einfach nicht kompensieren. Nun gilt es, die Mannschaft wieder mental aufzurichten- womit wir gleich nach dem Spiel begonnen haben. Es hat bereits einige Einzelgespräche gegeben. Fest steht aber auch: In den verbleibenden Spielen in diesem Jahr wird es personell nicht so richtig besser. Zu meiner Person: Ich arbeite gerne mit den Jungs. Sie waren bislang auch nicht in so einer Situation. Gemeinsam aber können wir es schaffen – am besten gleich am kommenden Wochenende gegen die Zweite des SC Aplerbeck.
Hubert Tadday (Co-Trainer Mühlhausen): Wir waren vor diesem Spiel sehr fokussiert auf diese gewiss nicht leichte Aufgabe. Wir waren in den Zweikämpfen sehr präsent, haben hoch gepresst.  Wichtig für uns war es auch, zu „Null“ zu spielen. Das ist uns endlich mal wieder gelungen.

HSC II: Simon, Cigci, H. Akman (46. Boulakhuf), Derichs, Mechken, Farenbruch, Gajewski (46. Tagizadeh), Becker (75. Golisch), Peglau, El Jarroudi, Franke.
SSV: Vollmer, Wycisk, Simon, J. Pfeffer, Salwik, Hoffmann, Braun, Prothmann (74. Cirak), Akdeniz, Deifuß (74. Mainz), Schröder.
Tore: 0:1 Becker (13.) Eigentor, 0:2 Deifuß (16.), 0:3 Becker (19.) Eigentor, 0:4 Simon (29.) Strafstoß, 0:5 Deifuß (38.), 0:6 Simon (60.), 0:7 Deifuß (64.), 0:8 Cirak (87.).
Bes. Vork.: Gelb-Rot für Farenbruch/HSC (89.), wiederholtes Foulspiel.
Zuschauer: 50.
Schiedsrichter: Julius Hentges (Hagen).

Bildzeile: Justin Braun (re.) eröffnet hier einen Mühlhausener Angriffszug.



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