Sind wieder geerdet“ – am Ende glückliches 0 : 0 gegen Siegen bedeutet für HSC nun Rang 6

Fußball-Oberliga Westfalen: Holzwickeder SC – Sportfreunde Siegen 0:0. „Wir sind wieder geerdet und auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Die Bäume wachsen hier eben nicht in den Himmel.“ Sagte HSC-Trainer Axel Schmeing am Samstagnachmittag nach einem leistungsgerechten 0 : 0 zwischen Gastgeber HSC und den Sportfreunden aus Siegen. Bereits in der Vorsaison hatte es exakt das gleiche Resultat in der Emscherquellgemeinde gegeben. Der HSC steht nun auf Platz 6 – mit 14 Punkten Vorsprung auf den Drittletzten und derzeit vermeintlichen ersten Absteiger Siegen bleibt mit nun 22 Punkten 13. und wird mit der samstäglichen Leistung in Holzwickede mit dem Abstieg rein gar nichts zu tun haben.

Lautstarke Fan-Unterstützung aus Siegen

Bei böigem, kaltem Wind, trockenem Wetter und einem tiefen, schwer bespielbaren Boden hatten 250 Zuschauer den Weg ins Montanhydraulik-Stadion gefunden. Rund 100 davon kamen aus dem Siegerland – per Sonderbus und sogar mit einigen Umsteigen per Bahn. Die Anhänger der Rot-Weißen feuerten ihr Team mit Dauergesängen lautstark an – das war schon beeindruckend für die Oberliga und ein schönes Bild. Auch wenn nicht alle Sprüche von der Tribüne dann abdruckreif waren. Das Tram der Sportfreunde reiste mit einem schick in den Vereinsfarben mit Logo designtem Bus an.

HSC etwas besser in einer ganz schwachen ersten Halbzeit

Die Geschichte der ersten Halbzeit ist schnell erzählt. „Bei der Videoanalyse der letzten HSC-Spiele, insbesondere gegen Hamm, haben wir zur Kenntnis genommen, dass fast alle Angriffe des HSC über Robin Rosowski laufen. Den haben wir in Manndeckung genommen. Das war der Schlüssel zum Teilerfolg“, sagte Siegens Trainer Tobias Cramer in einem Gespräch mit sport-kreisuna.de. Es war aber auch der Grund, warum die erste Hälfte Marke „Muss man nicht gesehen habe“ war. Beide Teams neutralisierten sich in den ersten 45 Minuten. Zwei Chancen finden sich auf den Notizzetteln der Beobachter – aber die hatten es beide in sich. In der 26. Minute schickte Lennart Uedickoven Nico Berghorst auf die Reise, doch der scheiterte alleine vor Siegens Torhüter Christoph Thies. Auf der andere Seite war es Jacob Pistor, Torschütze des 1 : 2-Ehrentores vom vergangenen Sonntag der Siegener in Rheine, der an einem glänzend parierenden Malte Hegemann im Holzwickeder Kasten scheiterte. Der HSC war in Hälfte eins etwas besser – aber viel zu wenig durchschlagkräftig. Einzig die überaus hart geführten „Privatduelle“ und „Schienbeinschoner-Tests“ in der Defensive von Mischa Mihajlovic mit Jacob Pistor und Berkan Koc sorgten für Aufreger auf dem Feld und der Tribüne – aber vom Hocker rissen die ersten 45 Minuten wirklich niemanden.

Zweite Hälfte ging an Siegen

Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit gehörte dem HSC. Wieder war es Lennart Uedickoven, der Nico Berghorst bediente, der aber gestern kein Zielwasser getrunken hatte. Damit hatte Holzwickede an diesem Nachmittag seine Offensivarbeit beendet. Fortan waren es nur noch die Sportfreunde aus Siegen, die sich Chancen erarbeiteten. Berkan Kocs zielte am Tor vorbei (56.). Tim Hilchenbach traf den Kasten nach einem schönen Solo ebenfalls nicht (71,). In der 80. Minute vertändelte der nicht immer sichere Nils Hoppe einen Ball im Mittelfeld, doch Jannik Krämer fand im guten Malte Hegemann seinen Meister. Noch mal tief durchatmen mussten alle, deren Herz für den HSC schlug, in der 88. Minute. Der mit neun Treffern beste Torschütze der Siegener, Björn Jost, der eigentlich am Samstag nie so richtig aufgefallen war, stand plötzlich völlig „blank“ vor Malte Hegemann, doch seinen Kopfball parierte der junge Torhüter in toller Manier. Es blieb beim am Ende leistungsgerechten 0:0.

Trainerstimmen:
Tobias Cramer (Siegen): Wir hätten eigentlich sogar als Sieger vom Platz gehen müssen. Wir haben, besonders in der zweiten Halbzeit, mehr investiert. Robin Rosowski quasi in Manndeckung zu nehmen, hat sich als richtige Maßnahme erwiesen. Das hatten wir in der Vorbereitung auf dieses Spiel in den Videosequenzen gesehen und herausgearbeitet. Wir haben heute mannschaftlich einwandfrei gearbeitet. Wir müssen aber auch unsere klaren Torchancen besser nutzen. Insgesamt war es ein 0 : 0 der besseren Art. Mit meiner Mannschaft bin ich sehr zufrieden. Wir werden uns, wenn wir so weitermachen, auch bald wieder mit Siegen belohnen.
Axel Schmeing (HSC): Wir sind jetzt wieder geerdet. Die Ergebnisse der Vorbereitung waren ganz okay – aber sie nützen uns nun nichts mehr. Der Gegner ist mit den schwierigen Bedingungen wie dem böigen Wind und dem Geläuf besser zurechtgekommen. Für uns war wichtig, nicht verloren zu haben und dass wir kein Gegentor kassiert haben – denn davon haben wir mit 34 Gegentreffern viel zu viele bekommen. In der ersten Halbzeit waren wir leicht besser. Die zweite Hälfte ging an Siegen. Malte Hegemann hat uns da mit zwei großartigen Paraden den Punkt gesichert.

HSC: Malte Hegemann, Moritz Müller, Marcel Reichwein (62. Mirco Gohr), Mischa Mihajlovic (73. Steven Kodra), Sebastian Hahne, Nils Hoppe, Mohamed Yarhdi, Aldin Kljlajic, Nico Berghorst (66. René Richter), Lennart Uedickoven
Siegen: Christoph Thies, Till Hilchenbach, Noél-Christopher Below, Björn Jost, Jacob Pistor, Yannick Wolf, Furkan Yilmaz, Jannik Krämer, Berkan Koc (68. Ryo Suzuki), Marcel Becker (Andreas Busik), Benedikt Brusch (82. Jan Peters)
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Selim Erk (SpVg Arminia Holsterhausen): immer Herr der Lage
Zuschauer: 250
HSC-Bestnoten: Malte Hegemann, Aldin Kljajic, Mohamed Yarhdi

Viele Bekannte im Montanhydraulik-Stadion

Das Nachholspiel zog viele Bekannte an. Der SC Paderborn der nächste Gegner des HSC, hatte einen Beobachter geschickt. Christian Knappmann, Trainer von Westfalia Herne, ist inzwischen schon fast „Stammgast“ bei den Holzwickedern und war natürlich wieder vor Ort. Auch Ex-Keeper Muhamed Acil, jetzt Türkspor Dortmund und Ex-Spieler Karim Bouasker (Kirchhörde) waren vor Ort.

HSC-Trainerfrage für 2020/21 noch nicht geklärt

Ob Axel Schmeing auch in der kommenden Spielzeit 2020/21 noch Trainer beim HSC sein wird, ist noch nicht entschieden. „Da gab es Gespräche, aber ich kann hier noch nichts verkünden“, sagte Schmeing gegenüber sport-kreisunna.de Auch einen Trend gäbe es noch nicht. „Abwarten“, so der Kommentar des aktuellen HSC-Coaches.

Vorbereitung auf Paderborn mit Test Dienstag in Dröschede

Der Blick des HSC geht nun zum nächsten Spiel bei Angstgegner SC Paderborn II (U 21), gegen den es bislang noch keinen Sieg in den beiden Oberliga-Jahren gab. Daher entschied sich das HSC-Trainerteam für ein Vorbereitungsspiel beim aktuellen Tabellenzweiten der Landesliga 2, Borussia Dröschede. Anstoß im ESO-Stadion, Auf der Emst, Südenberg 36a in Iserlohn-Dröschede ist am Dienstag, 25. Februar, um 19.30 Uhr.

Fanbus nach Paderborn

Der HSC setzt zum Auswärtsspiel beim SC Paderborn II (U 21) am kommenden Sonntag, 1. März, 15 Uhr, einen Fans-Bus ein. Gespielt wird auf dem Rasenplatz Breite Bruch, Neuenbekener Straße 25, in Paderborn – also leider nicht in der großen Benteler-Arena. Anmeldungen nimmt ab sofort HSC-Geschäftsführer Günter Schütte, Telefon 01575 53 195 15 entgegen. Abfahtt ab Montanhydraukik-Stadion wird um 11.30 Uhr sein.

Abstand des HSC zu Gütersloh gewahrt – Lizenzantrag von Wiedenbrück noch offen

Der tabellarische Abstand des HSC zum FC Gütersloh ist gewahrt. In einem Nachholspiel am Freitagabend besiegte Spitzenreiter SC Wiedenbrück den FC Gütersloh mit 2 : 0. Am Rande des Spiels wurde bekannt, dass es noch unklar ist, ob die Wiedenbrücker einen Antrag für die Regionalliga-Lizenz stellen. Das müsse noch intern geklärt werden. Fakt ist: Bis zum 31. März müsste ein solcher Antrag beim Verband vorliegen. Bereits entschieden ist, dass Regionalligist Rödinghausen keine für die Dritte Liga stellt. Der Gegner in der letzten Sommervorbereitung des HSC (0 : 5) bleibt damit in der Regionalliga. Am Samstagmittag gewann in einem Testspiel Regionalligist RW Essen gegen den Oberligisten RSV Meinerzhagen mit 1:0.

Bild: Holzwickedes Robin Rosowski erfreute sich stets Siegener Sonderbewachung.

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