Fußball-Oberliga: Holzwickeder Sport Club – SC Paderborn 07 (U21) 0:6 (0:3). Nils Hoppe, Moritz Müller, Leon Gensicke, Mathieu Bengsch, Lucas Arenz, Henri Böcker, Jonathan Kyeremateng, Dario Markovsky, Lennart Uedickoven: Nein, das ist nicht ein großer Teil der HSC-Startformation gegen die U21 des SC Paderborn, sondern die Ausfallliste für das Spiel gegen den Tabellendritten. So musste sich HSC-Coach Marc Woller in der Reserve „bedienen“ – die aber spielt in der Bezirksliga um den Klassenerhalt.
Siebtes 0:1 in Folge im Montanhydraulik-Stadion
Die Zuschauer hatten gerade auf der Tribüne des Montanhydraulik-Stadions Platz genommen, als es das erste Mal im Gehäuse des Gastgebers einschlug. Die in leuchtend Rot-Gelb angetretenen Domstädter pressten immer weiter, gingen fair-aggressiv in die Zweikämpfe und ließen den HSC nicht mal über die Mittellinie kommen. Akbar Tchadjobo überwand HSC-Keeper Kevin Beinsen nach acht Minuten zum 0:1. Es kam immer dicker für die Holzwickeder. Philipp Gödde musste mit einer Muskelverletzung nach zwölf Minuten ausgewechselt werden. Es kam Andreas Heiß aus der Reserve. Akbar Tchadjobo war dann endgültig die Spaßbremse für den HSC und erzielte das frühe 2:0 für die Gäste in der 23. Minute. Luis Ortmann, bester Torschütze der Paderborner bislang, erhöhte dann in der 25. Minute auf 3:0 für den SCP. Es drohte ein komplettes Debakel, denn der HSC kam einfach nicht ins Spiel.
Ganz anders die Paderborner, die das 0:3 der vergangenen Woche gegen Rhynern unbedingt vergessen machen lassen wollten. Es wurde klug verlagert, es herrschte ein fast blindes Spielverständnis, der HSC wurde immer wieder vor ganz schwere Aufgaben gestellt, kurzum: Der SCP war in allen Belangen überlegen. Es blieb beim 3:0 für die Gäste zur Halbzeit. Der SCP zeigte hochüberlegene 45 Minuten gegen komplett überforderte Holzwickeder.
Zweite Halbzeit wieder mit Paderborner Blitzstart
Alle guten Vorsätze aus der Kabine waren nach wenigen Zeigerumdrehungen in der zweiten Hälfte vergessen. Aus der ursprünglichen Dreierkette wurde eine Viererkette und ein 4:1:4:1. Aber auch diese Systemänderung fruchtete nicht. Luis Ortmann war mit dem 4:0 der endgültige Spielverderber (48.). Dann ließ Akbar Tchadjobo noch das 5:0 folgen (51.).
Die Holzwickeder waren bemüht – aber der Gegner war gleich einige Klassen besser. Gab es in der ersten Halbzeit noch keine Chancen für den HSC zu notieren, so berappelten sich die „Blauen“ noch ein wenig. In der 66. Minute hätte Ensar Selmanaj, der sich auf der rechten Seite gut durchgesetzt hatte, in den Rückraum passen müssen. So verzettelte er sich. In der 73. Minute war es Dario Biancardi, der etwas zu überhastet abschloss und danebenschoss. Andi Heiß bekam dann in der 87 Minute einfach keine Spannung in den Fuß und setzte das Leder hoch über den Kasten des weitgehend beschäftigungslosen und frierenden Paderborner Torhüters Luis Hillemeier.
Krämpfe, drei halbe Chancen: Der HSC kämpfte wacker
Die Paderborner hatten dann das letzte Wort: Samet Coskun machte das halbe Dutzend in der 88. Minute perfekt. Für viele der jungen Holzwickeder war das Spiel neben einer Lehrstunde auch zum Schluss eine körperliche Qual. Sie bekamen Krämpfe und mussten behandelt werden. Aber: Mit der eigentlich mal geplanten Oberliga-Mannschaft hatte diese bunt zusammengewürfelte Truppe wenig bis gar nichts zu tun.
Doch egal, wie äußerst schwerwiegen die Ausfälle waren, wie überragend der Gegner gespielt hatte: Was bleibt, sind nun sieben Heimniederlagen, die letzten sogar mit 0:6, 0:6 und 0:5. Und im Fußball ist es wie im Leben: Am Ende redet keiner mehr über widrige Umstände und „hättste, könnste“ sondern über konkrete Ergebnisse und in Tabellen dokumentierte Ergebnisse. Und der Anblick dieser Statistiken ist leider aktuell besonders in den Heimspielen wenig erbaulich.
„Weiterarbeiten“, forderte HSC-Coach Marc Woller seine Mannschaft auf. In zehn Tagen gegen den ebenfalls tief unten in der Tabelle stehenden RSV Meinerzhagen geht es weiter. Hoffentlich mit mehr Personal an Bord. Denn eines ist klar: Das aktuell einsatzbereite Personal wird den Klassenerhalt kaum schaffen können.


Bildzeile: Mit der eigentlich mal geplanten Oberliga-Mannschaft hatte diese bunt zusammengewürfelte Holzwickeder Truppe am Donnerstagabend wenig bis gar nichts zu tun und war chancenlos gegen Paderborn.
Kontrolle der 2G-Regelung klappte gut – „Curva 3G“ hinter dem Zaun
Schatzmeister Wolfgang Hense (natürlich mit Mundschutz) kontrollierte höchstpersönlich vor dem Anpfiff Spieler sowie die Zuschauer mittels einer App oder die gelben Impfausweise. „Das klappte alles gut, auch wenn es natürlich ein erheblicher Aufwand war“, meinte er. Einige Nicht-Geimpfte hatten ebenfalls eine gute Sicht auf das Spielfeld. Auf dem Geh- und Radweg entlang der Montanhydraulik-Straße gab es beste Sicht – und die Stimmung war dort auch nicht schlechter oder besser als auf der Tribüne. Und Getränke hatten sich dann auch einige mitgebracht.
HSC: Kevin Beinsen, Til Busemann, André Schneider, Lavdrim Jusufi, Philipp Gödde (13. Andreas Heiß), Marcel Duwe, Robin Schultze (61. Laurens Kruse), Ensar Semanaj, Maurice Majewski (58. Philipp Julius Maximilian Schmidt), Dario Biancardi, Fabian Jenusch.
Paderborn U21: Luis Hillemeier, Friederic Ananou (58. Daniel Grgic), Justus Henke, Dawyn-Paul Donner (58. Florian Wendt), Luca Jan Kiefer, Akbar Tchadjobo, Wladimir Wagner, Luis Ortmann, Jesse Edem Tugbenyo, Soufiane El-Faouzi (65. Samet Coskun), Philimon Tawiah (77. Chrstian Stabenau).
Tore: 0:1 Tchadjobo (8.), 0:2 Tchadjobo (23.), 0:3 Ortmann (25.), 0:4 Ortmann (48.), 0:5 Tchadjobo (51.), 0:6 Coskun.
Schiedsrichter: Daniel Meys (Grün-Weiß Lichtenbusch).
Zuschauer: 150.