Schiedsrichter fortan unter besonderer Beobachtung

Fußball:  Der am vergangenen Sonntag von der Gastmannschaft erzwungene Spielabbruch (RW Unna III – SuS Rünthe) führt dazu, dass Torsten Perschke, Vorsitzender des Kreis-Schiedsrichter-Ausschusses, die in Bezug auf den Schiedsrichter Daniel Decker-Töro getroffenen Maßnahmen der letzten Jahre auf den Prüfstand stellt. Perschke: “In der Öffentlichkeit (Presse, Internetforen, soziale Medien) wird der Eindruck erweckt, dass die Verantwortlichen in unserem Kreis dem “Treiben” eines Schiedsrichters tatenlos zusehen. Das ist nicht der Fall. Die mutmaßliche Häufung von Personalstrafen und Spielabbrüchen hat dazu geführt, dass wir die Spielleitungen dieses Schiedsrichters noch mehr auf den Prüfstand gestellt haben, als bei jedem anderen aktiven Schiedsrichter.”

Und der “oberste Kreis-Schiri weiter: “Herr Decker-Törö wurde wiederholt von offiziellen Beobachtern, offenkundig aber auch verdeckt in Augenschein genommen. Das Kreissportgericht unter der Leitung von Eberhard Petri hat sorgsam ermittelt und geurteilt. In keinem einzigen Fall konnte Decker-Törö ein Fehlverhalten auf dem Sportplatz angelastet werden. Folglich hat es ein Mediationsgespräch unter der Leitung von Andreas Thiemann (Moers, Mitglied der DFB-Schiedsrichterkommission Amateure) stattgefunden, an dem unter anderem Kreisvorsitzender Horst Weischenberg, Lukas Sauer als Regionalligaschiedsrichter und Perschke teilgenommen habe. Die Spielberichte über mehrere Jahre wurden untersucht, ob es Zusammenhänge mit besonderen Mannschaften gibt. Darüber hinaus wurde eine Statistik der verhängten persönlichen Strafen erstellt. Diese hatte zum Ergebnis, dass Herr Decker-Törö im Durchschnitt eine unauffällige Kartenzahl hat. Perschke: “Gleichwohl nehmen wir die Sorge der Vereine ernst und sehen eben nicht weg. Auch wenn die Vereine die mit Daniel Decker-Törö vor das Sportgericht gelangten, dort man muss es so deutlich sagen, kein gutes Bild abgaben.”

Trotzdem ist Torsten Perschke mit vielen Vereinsvertretern im Austausch (telefonisch, persönlich, neue Medien). “Zuletzt habe ich das Thema bei der Kreispokalauslosung im Sommer vor Vertretern aller Vereine angesprochen. Es gab keine öffentliche Reaktion. Nach Abschluss des offiziellen Teils kamen etliche Vereinsvertreter zu mir, um zu erklären, dass dieser Schiedsrichter dort jedes Wochenende pfeifen kann. Der sei zwar sehr streng aber gerecht und ließe sich auch unter Druck nicht verbiegen.

Daniel Decker-Törö ist aus dem Mittelrhein zum Fußballkreis Unna/Hamm gewechselt, dort hat er in der Landesliga selbst gepfiffen und in der Mittelrheinliga als Assistent agiert.

Ergebnisse zusammentragen und Handlungsempfehlungen erarbeiten

Ab sofort werden alle Spielleitungen von Daniel Decker-Törö von einem offiziellen Beobachter / Coach auf Kosten des Kreises begleitet. Direkt im Anschluss wird eine Analyse der Spielleitung stattfinden und ein Beobachtungsbogen mit Bewertung der Leistung erstellt. Für die Beobachtungen der kommenden Spiele konnten die fähigsten Beobachter dieses Kreises gewonnen werden.

17.03. René Kunsleben (ehem. SRA in der 1. Bundesliga und aktuell Coach in der 3. Bundesliga)
31.03. Stephan Polplatz (Kreisschiedsrichterlehrwart)
07.04. Torsten Perschke (ehem. 3.-Liga-SR und 2.-Liga-SRA, aktuell DFB-Beobachter)
05.05. Lukas Sauer (ehem. DFB-SR, aktuell RL-SR)
12.05. Ralf Lethaus (ehem. SR der NRW-Liga und aktueller Beobachter der Amateur-Oberliga)
19.05. Dirk Schmitz (dgl.)
26.05. Simone Horn (Mitarbeiterin in der Frauen-Schiedsrichterkommission des DFB und DFB-Beobachterin bis zur Frauen-Bundesliga)

Alle Beobachter dürften laut Perschke fachlich über jeden Zweifel erhaben sein. Im Anschluss an diese Beobachtungen werden die Ergebnisse zusammentragen und Handlungsempfehlungen erarbeitet. Den Vereinen wird Torsten Perschke, soweit es gewünscht wird, am kommenden Freitag anlässlich des Kreistags Rede und Antwort stehen.

Bild: Torsten Perschke, Vorsitzender des Kreis-Schiedsrichter-Ausschusses

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