Frauen-Kreisliga A: Holzwickeder SC II – RW Unna 2:3 (2:2). In einem hitzigen Derby gewannen die Frauen von RW Unna beim Holzwickeder Sport Club II mit 3:2 (2:2). Die Unnaerinnen behielten damit ihre blütend-weiße Weste in der Kreisliga A. Die HSC-Frauen wiederum zeigten, dass sie keineswegs gewillt waren, die Punkte gegen den Top-Favoriten auf den Aufstieg in die Bezirksliga so einfach abzugeben – auch wenn es gar keine Punkte gab.
Der Hintergrund: Die HSC-Frauen treten als „2. Mannschaft“ und ohne Wertung an. Die Erste war vor der Saison aus der Bezirksliga zurückgezogen worden, nachdem sie bereits davor aus der Landesliga abgemeldet worden war. Der HSC führte dann kurzfristig einen kompletten Neuaufbau durch. Eine ganze Reihe von Spielerinnen besonders aus der Reserve von RW Unna entschied sich dann für ein Engagement in Holzwickede. Daher setzt sich die aktuelle „Zweite“ setzt auch aus vielen ehemaligen Spielerinnen von RW Unna zusammen, die aber keine Freigabe für Meisterschaftsspiele für ihren neuen Verein HSC erhalten hatten. Damit mussten die Holzwickederinnen ohne Wertung in der Kreisliga A antreten.
Trainer Marcel Böhme formte starke Truppe
Dennoch verkauft sich das Team von Trainer Marcel Böhme mehr als gut in der Liga. In der kommenden Spielzeit wird aus der „Zweiten“ dann die „Erste“ – und man tritt wieder in der Kreisliga A an. Dann mit Wertung. Und sollte das Team zusammenbleiben, dann kann sie dort eine exzellente Rolle in der Saison 2020/21 spielen. Das deutete die Elf im Spiel gegen RW Unna an. „Hätte es bereits in diesem Jahr eine Wertung gegeben, würden wir zwischen Rang zwei und fünf landen“, sagt dann auch Coach Marcel Böhme. Obwohl in der Tabelle als Letzter geführt, hat man aktuell zehn Siege, zwei Remis und erst zwei Niederlagen – das ist die Bilanz einer Spitzenmannschaft in der aktuellen Kreisliga A.
Engagiert geführtes Derby
Doch zurück zum Spiel. Schiedsrichter Tolga Sari (Unna) hatte im sehr intensiv geführten Derby keinen leichten Stand, hielt sich aber wacker. Viele Unterbrechungen, Diskussionen mit den Trainern hüben wir drüben und mit Spielerinnen ließen die reine Netto-Spielzeit dramatisch sinken. „Ich habe selten ein Siel mit so wenig Netto-Spielzeit erlebt“, sagte dann auch RWU-Spielerin Linda Tümmler nach dem Abpfiff.
Schnelles 2:0 für HSC-Frauen – dann kam Leonie Sophie Witt
Der vermeintliche Außenseiter aus Holzwickede erwischte den besseren Stand Darleen Christin Kramer erzielte bereits in der 14. Minute das frühe 1 : 0 für den HSC. Als Vanessa Heim dann schnell in der 16. Minute das 2 : 0 folgen ließ, schien eine Sensation nicht ausgeschlossen. Doch dann war sie da, die gewählte Vize-Amateurin des Jahres in Deutschland, Leonie Sophie Witt. Mit einem Doppelschlag in der 39. und 41. Minute stellte sie das Match wieder auf „Null“, also auf Unentschieden, 2 : 2. Nach der Pause war es dann in der 26. Minute eingewechselte Anna Katharina Dormann, die den 3 : 2-Siegtreffer für RWU erzielte. Obwohl der HSC noch zwei gute Ausgleichs-Chancen hatte und auch Unna durchaus hätte erhöhen können, blieb es beim Auswärtssieg für RW Unna.
Der aber ist wirklich nur für die Statistik – nicht für die Tabelle. RW Unna fiel dadurch auf den zweiten Platz, einen Zähler hinter dem Hammer SC 2008. Die Frauen aus Hamm haben allerdings zwei Spiele mehr absolviert. Unna bleibt damit erster Anwärter auf den Sieg. Es war kein leichtes Spiel gegen Holzwickede – aber das Team von Trainer Bairaktaridis hatte viel Moral sowie spielerisches und taktisches Können gezeigt. Für den HSC II bleibt es beim „Dabeisein“ ohne Punkte – aber mit einer erneut sehr guten Leistung. Die Mannschaftsfeier im Januar im Ballhaus im Montanhydraulik-Stadion haben sich die Holzwickeder Frauen wirklich verdient.
HSC II: Alana Blex, Sina Langer (60. Tabea Reichel), Gina Fee Bracha, Darleen Christin Kramer, Samantha Dolan, Lea Rogge-Herper (68. Kim Neuhausen), Pauline Budde (67. Judith Oertel), Linda Dahl, Vanessa Heim, Ann-Kathrin Mai, Joelle Susann Gerdes.
RW Unna: Michelle Gros, Leoni Katharina Pothmann, Sarah Koepe, Merle Marleen Neuwerth (26. Anna Katharina Dormann), Nadine Sokolowski, Lina Friederike Dreyer, Leonie Sophie Witt, Nina Espeloer (30. Tabea Steinig), Linda Tümmler, Lisa Maria Lethaus, Katharina Gensler (46. Lea Pollmann)
Tore: 1 : 0 Kramer (14.), 2 : 0 Heim (16.), 2 : 1 Witt (39.), 2 : 2 (Witt (41.), 2 : 3 Dormann (49.)
Schiedsrichter: Tolga Sari (Unna)
Zuschauer: 40