Leichtathletik: Am 17. und 18. August fand zum 8. Mal der Berliner Mauerweglauf statt. Ins Leben gerufen wurde der 100 Meilen Lauf “gegen das Vergessen” von der LG Mauerweg 2011 unter dem Motto “Niemand hat die Absicht 100 Meilen zu laufen”. In diesem Jahr wollten sich 520 Einzelstarter, davon 99 Frauen, auf die Spuren der Geschichte begeben und die eigenen Grenzen ausloten. Vertreten waren alle Kontinente und 32 Nationen.
Bei diesem etwa 161 km langen Lauf steht nicht nur die sportliche Herausforderung im Mittelpunkt, es wird immer auch sehr ausführlich auf die Geschichte der Mauer und insbesondere auf die 140 Maueropfer eingegangen. Dieses Jahr wurde Dieter Wohlfahrt gedacht, der am 9.12.1961 von Grenzschützern bei dem Versuch anderen Menschen zur Flucht zu verhelfen erschossen wurde. Bei Kilometer 55 konnten die Läuferinnen und Läufer ihre Gedanken dazu auf einen Zettel schreiben und auf eine Pinnwand heften.
Bereits zum dritten Mal nacheinander wollte sich Ingmar Uhrich vom Lauf Team Unna der Herausforderung bei diesem sehr speziellen Lauf stellen. Wer einmal teilgenommen hat, verspürt trotz der enormen Anstrengung eine magische Anziehungskraft und die erlittenen Schmerzen werden schnell vergessen. Als Minimalziel wollte Uhrich wieder die 24 Stunden Grenze unterschreiten und als Belohnung die begehrte Gürtelschnalle für diese Leistung in Empfang nehmen. In einer Zeit von 22:29:10 Stunden gelang dies auch rund 50 Minuten schneller als im Vorjahr.
Noch mehr als bei anderen Ultraläufen spürt man beim Mauerweglauf, dass nicht gegeneinander, sondern miteinander gelaufen wird. Unterwegs kommt man mit vielen Läuferinnen und Läufern aus ganz Deutschland und der halben Welt in Kontakt und verbringt ein paar Minuten oder sogar Stunden gemeinsam auf der Strecke. Dabei ist die Unterstützung von über 400 Freiwilligen Helferinnen und Helfern vorhanden und bei 26 Verpflegungspunkten fühlt man sich auch sehr gut versorgt.
Bild: Ingmar Uhrich absolvierte den 100 Meilen Mauerweglauf in Berlin.