Handball, 3. Bundesliga: Liga Königsborner SV – BVB 09 Dortmund II 20:23 (9:15). Die KSV-Damen haben in der Begegnung gegen den BVB einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt verpasst. Nach einer schwachen ersten Hälfte, nach der schon viele der Zuschauer in der sehr gut gefüllten Halle an ein Debakel für die heimische Mannschaft dachten, konnte man sich zwar in der zweiten steigern, vergab aber auch hier durch technische Fehler und überhastete Würfe einen möglichen Punkt. Vielleicht auch zwei, denn man gönnte sich auch den Luxus, noch drei Siebenmeter zu verwerfen. Es war tatsächlich mehr drin, nach der schwachen Leistung in der ersten Hälfte sah man in den darauffolgenden Minuten eine Mannschaft, die kämpfte und wollte, aber der es schlussendlich durch eigene Fehler nicht gegönnt war, die Platte als Sieger zu verlassen.
Bild: Mit ihrem BVB gewann Jona Harbach nicht nur das Spiel gegen den KSV, sondern auch als Tochter das Familienduell gegen Vater und KSV-Trainer Kai Harbach.
Es fing eigentlich so an, wie das Hinspiel in Dortmund endete: Den KSV-
Mädels fiel im Angriff wenig ein und in der Abwehr bekam man keinen Zugriff auf die besser ausgebildeten Spielerinnen der Borussia. Vor allem Jana Nordberg, noch keine 17 Jahre, zeigte ihr enormes Potential in der Mitte. Da Malina Michalczik auch nicht konsequent gedeckt wurde, konnten die beiden Haupttorschützen schalten und walten und die Abwehr des KSV mehrmals ziemlich hilflos aussehen lassen. Der KSV war wie in den letzten Spielen im Angriff zu leicht auszurechnen, da so gut wie alles auf Einzelaktionen und im Spiel durch die Mitte ausgelegt war. Dies änderte sich auch nicht in den zweiten 30 Minuten, jedoch schaltete man Michalczik jetzt durch eine Manndeckung aus und bekam in der Abwehr mehr Zugriff auf die Spielerinnen des BVB. So wurde der Rückstand binnen Minuten auf zwei Treffer verkürzt, doch leider wurde es nicht weniger. Die Abwehr stand, aber im Angriff dasselbe Bild: Ideenlos und mit technischen Fehlern behaftet, vergab man mehrmals die Möglichkeit, den Abstand zu verkürzen. Dass die Damen ausgerechnet in dieser Phase auch noch zwei Siebenmeter vergaben, brachte nicht gerade Ruhe ins Spiel.
Am Ende standen die Spielerinnen traurig im Mittelkreis, verabschiedeten sich von der tollen Kulisse und wussten, dass sie eine große Chance vertan hatten.
KSV-Trainer Kai Harbach: So wie wir spielen, das stellt mich einfach nicht zufrieden. Da ist einfach zu wenig Tempo, Feuer und Leistungsbereitschaft. Es war heute wesentlich mehr drin. Nach einer schwachen ersten Halbzeit haben meine Damen in der zweiten Hälfte den Kampf angenommen und sich wesentlich besser gezeigt. Allerdings blitzte auch hier immer wieder die einfach bessere individuelle Klasse der Gäste auf. Dortmund hat am Ende verdient gewonnen. In den entscheidenden Szenen haben wir auch wieder technische Fehler gemacht. Echt schade, dass wir uns vor so einer großartigen Kulisse nicht besser präsentiert haben. Nun müssen wir in Mainz gewinnen, um nicht als Drittletzter und damit Absteiger, die Saison zu beenden.
KSV: Ebel, Seckelmann, Liese, Webers 4, Mastalerz 3, Wrede, BenSo wi wir spielen, das stellt micht nicht zufrieden. So wieden 4, Prasch, N. Hering, Pelz, Koeppel 4, Feldmann, Bergmann 5, Esterhaus.
Bild: Mit allen Mitteln versuchte die Königsborner Abwehr den BVB wie hier zu stoppen, das gelang nicht immer.