Handball, Frauen, 3. Bundesliga: HSG DJK Marpingen/SC Alsfeld – Königsborner SV 23:25 (10:13). Der erste doppelte Punktgewinn in der 3. Liga ist im Kasten. Auch wenn die Umstände beschwerlich waren, 350 Kilometer und eine Vier-Stunden-Fahrt ins Saarland – und natürlich wieder zurück – überwog natürlich die Freude über das Erfolgserlebnis im Duell der beiden Aufsteiger. Das bedeutete Tabellenplatz fünf nach dem 3. Spieltag. “Von mir aus könnte jetzt Schluss sein”, frotzelte ein sichtlich gelöster KSV-Trainer Kai Harbach. Nach einem Parkplatz-Buffet und einer Minifeier wurde es schließlich eine fröhliche Heimfahrt.
Nach der Ankunft in der vollen Sporthalle Marpingen mussten sich die Königsborner Spielerinnen erst einmal schütteln. Nicht von ungefähr fand man schwer ins Spiel, wirkte zittrig in den Aktionen und lag 2:5 zurück. Doch dann hatte man sich gefangen, steigerte sich. Da stand die Deckung, es wurde gekämpft, nie aufgegeben und mit viel Tempo agiert. “Auf der Mitte” machte sich bemerkbar, dass “Melle” Pannwitz wieder auf dem Parkett stand und mit Routine brenzlige Situationen behob. Die 10:7-Führung war die Folge dieser Leistungssteigerung und zur Pause hieß es 13:10. Den Vorsprung gab Königsborn nicht mehr ab, auch wenn es am Ende noch einmal eng wurde und man sich zwischezetlich en Ausgleich gefallen lassen musste.
Dass der Sieg schließlich gelang, war auch Torfrau Vanessa Seckelmann zu verdanken, die Sarah Ebel ablöste und ihr Tor “vernagelte”. Doch auch sie konnte nicht verhindern, dass Marpingen fünf Minuten vor Schluss wieder den Ausgleich zum 22:22 erzielte. Nun wurde die Partie zu einer Nervenschlacht: Anna-Lena Bergmann erzielte die erneute Führung, Marpingen glich postwendend aus. Dann setzte sich Maike Benden in unnachahmlicher Weise durch und brachte somit den KSV endgültig auf die Siegerstraße, denn der nächste Angriff der Gastgeberinnen verpuffte und Benden setzte den Schlusspunkt unter eine sehr unterhaltsame und spannende Begegnung. Die Schlussirene ging unter im ausgelassenen Jubel der Königsborner Spielerinnen.
KSV-Trainer Kai Harbach: “Wir freuen uns riesig über den Sieg. Lange Busfahrt, volles Haus. Da konnte man eine solche gute Leistung nicht unbedingt erwarten. Wir haben uns richtig durchgebissen und die Konzentration hoch gehalten. Wir haben es besser gemacht als zuletzt gegen Köln, wo wir noch einen Vorsprung aus der Hand gegeben haben. Dieser Sieg war eminent wichtig, nicht nur wegen der Punkte, sondern vor allem für das Selbstvertrauen des Teams. Meine Mannschaft hat in der Abwehr und im Angriff überzeugt. Jeder hat sein Teil zu diesem Sieg beigetragen. Im nächsten Spiel gegen Düsseldorf müssen wir an diese Leistung anknüpfen, um zu bestehen.”
KSV: Ebel, Seckelmann; Pannwitz, Pelz, Liese, Mastalerz, Wrede, Benden, Prasch, Webers, Köppel, Feldmann, Bergmann, Esterhaus, Gerbe.
Bild: Ricarda Köppel ist durch und trifft für die KSV-Damen.