Leichtathletik: Ein Wettkampf mit Seltenheitscharakter – und mittendrin die Oberadenerin Julia Ritter. Fast zeitgleich musste sie ihre beiden Disziplinen Kugel und Diskus am Sonntag im Bottroper Jahnstadion bei den NRW Open bestreiten. Heraus kam ein Doppelsieg. Mit der Kugel stieß sie 17.40 Meter, persönliche Bestweite. Und mit dem Diskus und der Weite von 55,41 Meter war sie auch nicht zu schlagen.
Das Kuriose dabei: Julia Ritter musste zu jedem Versuch, ob mit Dikus oder Kugel, laufen. Normalerweise liegen die beiden Anlagen in Bottrop fast nebeneinander. Doch weil Schalke in der nächsten Woche im Stadion spielt und man keine Platzschäden hinnehmen wollte, legte der Veranstalter beide Anlagen 150 Meter auseinander. Julia musste also zu jedem fast zeitgleichen Versuch die 150 Meter hin und her laufen. Andere Athletinnen, die auch für beide Wettbewerbe gemeldet hatten, passten ob dieses Handikaps. Julia indes zog das durch. Und was für ein Erfolg kam dabei heraus! In beiden Wettbewerben war sie die Siegerin.
Im Kugelstoßen stieß sie mit 17,31 m und danach 17.40m zwei persönliche Bestleistungen. So weit hatte sie zuvor noch nie gestoßen. Der Sieg war ihr sicher.
Auch im Diskuswerfen war sie nicht zu schlagen. Ihre Weite 55,41m. Drei Meter weiter als ihre Clubkollegin vom TV Wattenscheid, Anina Brandenburg, die Nummer fünf in Europa. Kürzlich musste sich Ritter bei den Deutschen U23Meisterschaften noch um sieben Zerntimeter geschlagen. Jetzt distanzierte sie Brandenburg um drei Meter.
„Das ist medaillenreif für die EM“, freute sich Vater Reiner mit der Tochter über die erzielten Leistungen. Damit scheint Julia Ritter für die U23EM gerüstet. Die Titelkämpfe beginnen in der kommenden Woche im schwedischen Gävle. Donnerstag steigt die Quali mit dem Diskus. Freitag mit der Kugel. Freitagabend ist dann das Diskus-Finale terminiert, Samstagabend mit der Kugel. Die Wettkämpfe in Gävle werden auf Europsport 2 live übertragen.
Bild: Julia Ritter