HSC will „Zusatzpunkte“ aus dem Sauerland mitbringen

Fußball-Oberliga: RSV Meinerzhagen – Holzwickeder SC (Sonntag, 14.30 Uhr, Kunstrasenplatz im Stadion an der Oststraße, Meinerzhagen). Vor einer Herkulesaufgabe steht der Zwölfte der Oberliga Westfalen, Holzwickjeder SC, am Sonntag im Gastspiel beim Rasensportverein (RSV) Meinerzhagen. Die Sauerländer aus dem 20.254 Einwohner-Dorf nicht nur dreimal in Folge aufgestiegen. Die Volmetaler sind auch Tabellendritter mit nur einem Punkt Rückstand auf den Ersten, Wiedenbrück (28 Punkte) und Ahlen (28 Punkte).

HSC mit einer Mini-Serie

„Wir wollen gerne etwas beim Top-Aufstiegsfavoriten mitnehmen. Das wären sicherlich Zusatzpunkte, denn natürlich sind wir nur krasser Außenseiter“, sagt HSC-Trainer Axel Schmeing. „Der RSV ist auch kein normaler Aufsteiger. Da steckt viel Potential in dem Verein und in der Mannschaft mit ihrem 24-Mann-Kader. Das ist alles höchst professionell“, so Schmeing.

Aktuell stehen 18 Punkte auf dem Holzwickeder Konto – vor einem Jahr waren es nach dem 13. Spieltag zwei mehr. „Dennoch sind wir auf Kurs“, so der HSC-Coach. Recht gibt ihm eine Mini-Serie. Dreimal in Folge ist der HSC ungeschlagen (1 : 0 beim heimstarken FC Gütersloh, 2 : 1 zuhause gegen den Ex-Regionalligisten TSG Sprockhövel und 2 : 2 im Test am Dienstagabend mit einer komplett umgekrempelten Truppe gegen den Landesliga-Zweiten Kirchhörder SC). Zum Vorletzten, TuS Erndtebrück, sind es acht Punkte, zum Drittletzten, Siegen, fünf Zähler. „18 Punkte können auch trügerisch wirken. Die Liga ist so eng, so ausgeglichen. Da sind die Zähler schnell verspielt“, warnt Axel Schmeing. Fünf Siege, drei Remis und fünf Niederlagen können sich aber allemal angesichts der begrenzten Holzwickeder Möglichkeiten in der Oberliga stehen lassen. Aus den letzten fünf Partien holte sich die Elf ordentliche neun Punkte und sammelte, fleißig wie ein Eichhörnchen im Herbst, Zählbares.

Personell sieht es nach der Rückkehr von Torjäger Nico Berghorst bereits vor einer Woche gegen Sprockhövel wieder etwas besser aus. Aber er ist noch längst nicht wieder bei 100 Prozent. Neuzugang Steven Kodra (Westfalia Herne, vorher Wiescherhöfen) ist erst 2020 nach der Winterpause spielberechtigt. Vieles wird ohnehin von der Defensive abhängen, die Spieler wie den Ex-Hordeler Ron Berlinski (bereits acht Treffer) oder Matthieu Bengsch (Westfalia Wickede und Westfalia Rhynern) in Griff bekommen müssen. Die Offensivkräfte Nico Berghorst, Sebastian Hahne und Mirco Gohr wiederum müssen sich „vorne“ auf einen Meister seines Faches und wahren Hünen einstellen. Johannes Focher, 29-jähriger Keeper, 1,97 Meter groß und Ex-Keeper der Reserve von Borussia Dortmund, hat erst 13 Mal in 13 Spielen hinter sich greifen müssen. Und auch die Torschützen aus dem Herne Spiel, Ewald Platt, Publikumsliebling Andreas Spais und Alessandor Tomasselo müssen sehr beachtet werden.

Meinerzhagen träumt vom Regionalliga-Aufstieg und DFB-Pokal

So richtig viel los ist in Meinerzhagen nicht, sieht man in den Veranstaltungskalender des Ortes. Anders ist es da auf dem Platz an der Oststraße. Hier trifft man sich, hier steht man zusammen. Zuletzt war das Team von Trainer Mutlu Demir zweimal auswärts sehr erfolgreich. Am Sonntag siegte der Rasensportverein mit 3 : 0 bei Westfalia Herne. Mehr noch: Zwei Tage zuvor hatte man auf gegnerischem Terrain den aktuellen Oberliga-Tabellenführer, den SC Wiedenbrück, im Westfalenpokal eine herbe 2 : 0-Pleite „verpasst“. Damit kommen die Meinerzhagener einem ihrer Träume, den Einzug in die 1. Runde des DFB-Pokals, sehr nahe. Seit sechs Partien ist der RSC nun in der Meisterschaft ohne Niederlage – eine Serie, die man gegen den HSC liebend gerne fortschreiben möchte. Insgesamt stehen acht Siege, drei Remis zwei Niederlagen auf dem Konto (27 Punkte). Große Personalsorgen hat man nicht. Der Traum von der Regionalliga soll weiterleben – oder sogar mehr. Denn wie heißt es in der Vereinshymne: „Unser Traum ist die Bundesliga“ und „Du bist mein Diamant, RSV, die Nummer 1 im Sauerland.“

Nuri Sahin nicht dabei

Einer wird am Sonntag ausnahmsweise nicht unter den Besuchern weilen. Nuri Sahin, Ex-Spieler des BVB und nun Werder Bremen und türkischer Nationalspieler, wurde beim RSV Meinerzhagen groß und fördert den Club nun nach besten Möglichkeiten. Ehrensache, dass er bei den Spielen üblicherweise am Rande des Platzes steht. Am Sonntag ist er jedoch mit seinem Arbeitgeber, Werder Bremen, auf Dienstreise bei Borussia Mönchengladbach (Anstoß 13.30 Uhr).

Regionalliga-Schiedsrichter Selim Erk angesetzt

Für das sonntägliche Match setzte der Verband mit Selim Erk einen Unparteiischen ein, der seit 2016 Matches bis zur Regionalliga leitet. Der 29-jährige Student kommt von der SpVg Arminia Holsterhausen. Ein Spiel des HSC hat er noch nie „gepfiffen“. An der Linie wird er von Inan Bulut und Dmitri Trahtenberg unterstützt.

HSC im Test gegen den FC Iserlohn

Der HSC hat ein weiteres Testspiel im November vereinbart. Am Donnerstag, 21. November, spielt die Schmeing-Elf beim Westfalenligisten FC Iserlohn – entweder auf dem Natur- oder auf dem Kunstrasenplatz des Iserlohner Hemberg-Stadions, je nach Witterung. Anstoß ist um 19 Uhr. Der Grund für den Vergleich: Am darauffolgenden Sonntag, 24. November ist aufgrund des Totensonntags spielfrei. Und zwischen den Spielen gegen Erndtebrück daheim am 17. November und dem Auswärtsspiel in Ahlen am 1. Dezember möchte man den Rhythmus nicht verlieren.

Bild: Auf ihn wird es mit ankommen: Nils Hoppe (links) muss gegen Meinerzhagen seine Abwehr zusammenhalten. Auf ihn und seine Kollegen vom HSC wartet im Sauerland viel Arbeit.

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