HSC will den Dreier gegen Ennepetal: „Nicht auf andere verlassen“

Fußball-Oberliga: Holzwickeder Sport Club – TuS Ennepetal (Sonntag, Montanhydraulik-Stadion). Aus eigener Kraft will der HSC den Oberliga-Klassenerhalt schaffen. „Wir wollen und können uns nicht auf mögliche Punkteabzüge anderer und damit auf Spruchkammersitzungen verlassen, sondern werden selber auf dem Platz für Klarheit sorgen müssen“, sagt Trainer Axel Schmeing. Einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt will der HSC am Sonntag machen. Mit dem TuS Ennepetal gastiert dann ein Team im Montanhydraulik-Stadion, das zuletzt in der Liga nicht sein wahres Leistungsvermögen abrief, im Pokal aber überzeugte und Kreispokalsieger wurde.

TuS Ennepetal hat Westfalenpokal-Qualifikation in der Tasche

Ein Saisonziel hat der TuS Ennepetal bereits erreicht. Das Team von Trainer Alexander Thamm gewann den Kreispokal durch ein 3 : 1 gegen den starken und ambitionierten Landesliga-Spitzenreiter SV Hohenlimburg. Damit qualifizierte sich die Elf für den Westfalenpokal in der kommenden Spielzeit 2019/20. Dieser strahlenden Seite der Kicker aus der 30.000-Einwohnerstadt im südlichen Ruhrgebiet folgt allerdings seit dem Spätherbst 2018 und insbesondere in diesem Jahr eine Serie von Spielen „zum Vergessen“. Am letzten Sonntag unterlag der TuS in der heimischen Arena den Sportfreunden Siegen, trotz eigener Führung, mit 1 : 2. Übungsleiter und Ex-Profi Alexander Thamm war restlos bedient und kritisierte seine Mannschaft anschließend öffentlich. Als aktuell Tabellenachter hat Ennepetal aber bereits 41 Punkte gesammelt und ist damit gerettet. Doch ausgerechnet seit dem 18. November und dem 2 : 1-Heimsieg gegen den HSC, läuft es nicht mehr rund. Bis dahin spielte man sogar noch um den Aufstieg mit. Dann aber ging es bergab.  Aus 14 Spielen holte die Truppe gerade sieben Punkte. Inzwischen stehen insgesamt zwölf Niederlagen zu Buche und damit exakt so viele, wie Holzwickede aufweist. Nur die Zahl der Siege ist mit elf höher als beim HSC, der auf neun Dreier kommt.

An das 1 : 2 im Hinspiel erinnert sich der HSC gar nicht gerne. Lange sah es nach dem 1 : 1-Ausgleich durch Mirco Gohr in der 72. Minute nach einer Punkteteilung aus. Dann erzielte Nils Nettersheim das 2 : 1 in der 84. Minute und damit die Entscheidung. In der hektischen Schlussphase zeigte Schiedsrichterin Sina Diekmann dann noch Robin Rosowski Gelb-Rot. Und TuS-Coach Alexander Thamm schickte die Unparteiische wegen „Sprüchen“ auf die Tribüne. Eine ähnliche Hektik sollte der HSC am Sonntag vermeiden, denn im Hinspiel wurde am Ende mehr diskutiert als gespielt, und die Zeit verrann ohne große Chancen für Holzwickede auf den Ausgleich. Aufpassen muss der HSC auf Dennis Drepper, der bislang sieben Tore erzielt hat sowie die starken Simon Rudnik und Abdulah El Youbari, der gegen Siegen traf. Im Tor, und dort für „Recht und Ordnung sorgend“, steht der äußerst zuverlässige Marvin Weusthoff, ein „Kollege“ von HSC-Trainer Axel Schmeing bei der Polizei, nur auf der Dienststelle Hattingen. Größere personelle Sorgen hat der TuS Ennepetal nicht.

Axel Schmeing: Mit geringsten Mitteln ganz viel geleistet

Ganz anders der HSC. Sebastian Hahne, Nico Berghorst und Nils Hoppe (Bluterguss, nahm am Donnerstagabend-Training nicht teil), die trotz Blessuren zuletzt eingesetzt wurden, werden erneut „ran“ müssen. Mirco Gohrs Zehenverletzung gibt Anlass zur Sorge. Justin Pfaffs Einsatz ist ebenfalls noch fraglich. Joshua Heinrichs steht weiterhin nicht zur Verfügung. Ausfallen wird auch Roda Kerkrades HSC-Neuzugang Ersan Kusakci (wir berichteten ausführlich). Im Kader dabei sein könnte wieder Edgar Krieger, der in der HSC-Reserve Spielpraxis sammelte und im Bezirksliga-Meisterschaftsspiel gegen Eichlinghofen sogar einen Treffer erzielte. „Das Spiel ist sehr wichtig für uns. Ein Dreier wäre ein großer Schritt Richtung einer weiteren Oberliga-Saison“, sagt Axel Schmeing. „Was wir mit unseren Mitteln und Möglichkeiten jeglicher Art, die die geringsten in der gesamten Liga sind, bislang geleistet haben, ist großartig. Jetzt wollen wir uns auch mit dem Nichtabstieg für all die Mühen belohnen“, so der HSC-Trainer entschlossen.

Im Tabellenkeller rückt alles enger zusammen

Mit dem überraschenden Auswärtssieg am Mittwochabend in Rheine (2 : 0) ist plötzlich auch der von vielen bereits abgeschriebene FC Gievenbeck wieder mitten im Rennen um das rettende Ufer. Holzwickede als Zwölften trennen gerade drei Punkte vom ersten Abstiegsplatz und immerhin noch sieben zum immer noch Tabellenletzten aus Gievenbeck. Die Tabelle berücksichtigt noch nicht einen möglichen Punkteabzug der Hammer Spielvereinigung aufgrund des Einsatzes eines mutmaßlich nicht spielberechtigten Akteurs. Und so sieht es derzeit im Tabellenkeller aus: 12. Holzwickede (36 Punkte, minus drei Tore), 13. Herne (36 Punkte, minus fünf Tore), 14. Erndtebrück (36 Punkte. Minus sechs Tore), 15. Rheine (34 Punkte, minus 34 Tore), 16. Hamm (33 Punkte, minus 16 Tore), 17. Brünninghausen (33 Punkte, minus 17 Tore, 18. Gievenbeck (29 Punkte, minus 20 Tore). Der Mitaufsteiger des HSC, der SV Schermbeck steht mit 42 Punkten auf Rang 7 und hat gerettet.

Die Spiele am Sonntag versprechen ein „Durchrütteln“ im Keller: Schermbeck gegen Brünninghausen, Siegen gegen Hamm, Gütersloh gegen Haltern, Aplerbeck gegen Rheine, Herne gegen Gievenbeck und Erndtebrück gegen Sprockhövel. Man sieht: Der HSC sollte tunlichst dreifach gegen Ennepetal punkten.

Der Schiedsrichter, der aus der Kurve kam und plötzlich im Bundesliga-Rampenlicht stand

Stefan Tendyck vom VfB Kirchhellen heißt der Unparteiische, der die Partie am Sonntag leitet. Dreimal hatten der HSC und er in dieser Spielzeit bereits das Vergnügen. Unter seiner Spielleitung gab es daheim 1 : 2 gegen den SV Schermbeck, ein 1 : 1 gegen Paderborn II und in Schermbeck ein 0 : 1. Da wäre also statistisch gesehen mal ein HSC-Sieg fällig. Bundesweit bekannt wurde der 34-jährige Tendyck im Februar 2018. Da stand er, als Schalke-Fan, in der Kurve seines Vereins in der Veltins-Arena beim Spiel der Knappen gegen Hoffenheim. Urplötzlich klingelte sein Handy, und er wurde von Schalkes Schiri-Betreuer, Marcel Neuer (auch mehrfach bei HSC-Spielen als Referee aktiv), an den Spielfeldrand gerufen. Er ersetzte dann den verletzt ausgeschiedenen Schiedsrichter-Assistenten, stand plötzlich im Bundesliga-Rampenlicht als vierter Offizieller an der Linie und machte seine Sache gut.

Bild: Bereits das Hinspiel im Ennepetaler Bremenstadion war beim 2 : 1-Sieg des TuS umkämpft (unser Foto). Mirco Gohr (Bild) schoss den zwischenzeitlichen Ausgleich für den HSC.

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