Fußball-Oberliga: SC Paderborn U21 – Holzwickeder Sport Club (Ostermontag, 22. April, 15 Uhr, Rasenplatz Sportzentrum Breite Bruch, Neuenbekener Straße 25, Paderborn). Die Erleichterung nach dem so wichtigen 4 : 3-Erfolg am Gründonnerstagabend gegen Rheine war beim HSC groß. Bei einer kleinen Mannschattsfeier in den Kabinen und im Ballhaus fiel ein Teil des angestauten Drucks der letzten Wochen ein wenig ab. „Wir müssen aber schnell wieder zur Tagesordnung kommen“, setzte HSC-Coach Axel Schmeing klare (Feier-)Grenzen. Denn die wilde (Abstiegs-)Fahrt in der Oberliga geht weiter. Drei Spiele müssen die Holzwickeder in den nächsten neun Tagen gegen Paderborn II, Schalke 04 II und Gievenbeck absolvieren.
Den Auftakt macht am Ostermontag, 22. April um 15 Uhr die schwere Auswärtsaufgabe bei der U21 des SC Paderborn. Nach zwei Siegen in Folge patzten die Domstädter am Donnerstagabend mit 0 : 1 durch ein Tor von Björn Jost in der 30. Minute in Siegen. Da war noch genug Zeit für den Ausgleich – doch es langte nicht. Doch wer Trainer Michél Kniat kennt, der weiß, dass so eine Niederlage und die Art und Weise an ihm nagt. Vor allem, da der SCP mit 36 Punkten noch längst nicht gesichert ist und als Neunter auch nur fünf Punkte vor einem Abstiegsplatz steht. Wie verrückt es in der Oberliga zugeht, zeigt die Tatsache, dass zwischen dem derzeitigen Zehnten, Herne und dem 17. (Rheine) nur mickrige drei Punkte liegen.
Was die Paderborner U 21 zudem gefährlich macht: Sie sind der Unterbau des aktuellen Tabellendritten der Zweiten Bundesliga, des SC Paderborn. Da möchten die Nachwuchsspieler natürlich alle hin. Zudem gibt es von dort auch mal die eine oder andere Verstärkung. Von daher ist die SCP U 21 eine echte Wundertüte.
Allerdings sind die Bedingungen beim SCP auch anders als beim HSC. „Wir trainieren die komplette Woche. Die Jungs sind daher austrainiert und fit. Auch die auf der Bank sitzen, brennen auf ihre Einsätze. Und wenn dann noch Verstärkung „von oben“ kommt, sind wir schwer ausrechenbar“, sagt Michél Kniat. Gegen den HSC fehlen ihm zwar eine Reihe von Spielern wie der Torschütze aus dem 1 : 1 im Hinspiel, Arber Mustafa (Kreuzbandriss), Philippos Selkos (Schulter) und wahrscheinlich die angeschlagenen Leonel Brodersen und Rion Latifaj. Dafür ist der gegen Siegen gelb-rot-gesperrte Mohamed Kamara wieder einsatzbereit. Und dann wäre da ja noch Sergio Gucciardo. Der 19-jährige, 1,73 Meter große Stürmer und mit einem Spiel für die U 18 der Türkei ausgestattete Gucciardo ist mit 17 Treffern der Rekordtorschütze der Oberliga Westfalen. Er wird auch heftig von Profivereinen umworben. Ihn zu stoppen, wäre schon die halbe Miete. Aber auch die anderen „jungen Wilden“ werden gegen den HSC mächtig wirbeln – und hoffentlich nicht völlig durcheinanderwirbeln. Zum Vergleich: Der beste HSC-Torschütze, Nico Berghorst, war achtmal erfolgreich. Was aber auch für die Ausgeglichenheit im HSC-Team steht. 58 : 53 Tore stehen für den SCP zu Buche – was aber auch bedeutet, dass die Defensive schon anfällig erscheint. Aber auch hier müssen die Holzwickeder ja erst mal einnetzen. Wie das gehen kann, erlebte im Dezember Eintracht Rheine. Mit 1 : 8 fuhren die Emsländer damals „bedient“ nach Hause.
Bestens kennt HSC-Stürmer Kaniwar Uzun den SCP – Er wechselte bekanntlich zu dieser Spielzeit aus dem Team nach Holzwickede.
Schiedsrichter der Begegnung ist Florian Exner (BW Beelen). Für den bis zur Regionalliga leitenden Unparteiischen ist es in dieser Saison der erste Einsatz beim HSC.
Der HSC schöpft Kraft aus dem 4 : 3-Erfolg gegen Rheine. „Wenn es uns gelingt, die erste Halbzeit gegen Rheine oder aber die Leistungen aus den ersten zehn Saisonspielen in Paderborn auf den Platz zu bringen, dann ist auch dort etwas möglich. Wir sind gegen die talentierte, junge und starke Truppe des SCP allerdings nicht mehr als Außenseiter, wollen aber dennoch punkten“, so Schmeing. Wichtig für ihn ist die Rückkehr von Nils Hoppe. Er ist bekanntlich vielseitig in der Abwehr oder im Sturm aufgrund seiner Kopfballstärke einsetzbar. Gegen Rheine spielte er zwar nur wenige Minuten, doch setzte er einen Kopfball knapp neben den Kasten, und auch in der Abwehr waren seine Kopfballstärke und seine Erfahrung gefragt.
Wichtig für Schmeing ist auch die Tatsache, dass seine Stürmer gegen Rheine wieder getroffen haben – und zwar gleich doppelt. Kaniwar Uzun und Nico Berghorst schnürten Doppel-Packs und holten sich damit neues Selbstvertrauen und auch Beweise für ihre Stärken.
Neuverpflichtung vom Liga-Konkurrenten FC Brünninghausen
Der HSC hat vom Liga-Konkurrenten und direkten Gegner im Abstiegskampf, dem FC Brüninghausen, den Verteidiger Karim Acil, für die neue Spielzeit 2019/20 verpflichtet. Der 23-jährige Student an der TU Dortmund ist Linksfuß und fühlt sich als linker Verteidiger wohl. Vor Brünninghausen spielte der oberligaerfahrene Acil bei der Jugend der TSC Eintracht Dortmund, bei der DJK TuS Hordel und bei Westfalia Herne. „Wir führen noch mit vier Spielern aus unserem Team Gespräche für die neue Spielzeit, dann wären wir erst mal durch“, so der Sportliche Leiter Tim Harbott.
Bild: Miki Orachev (re.) ist nach dem Auskurieren seiner in der Wintervorbereitung erlittenen Verletzung einer der ganz starken Akteure im HSC-Dress und hilft dem Verein im Abstiegskampf durch seine Erfahrung.