HSC: Vier gewinnt

Fußball: Vier gewinnt. Und zweimal Vier erst recht. Dachte sich HSC-Trainer Axel Schmeing in der Vorbereitung des sonntäglichen Spiels beim Favoriten FC Gütersloh. Heraus kam ein 1 : 0-Erfolg – dank einer Systemumstellung, die die ostwestfälischen Spieler aus Gütersloh und ihren Trainer, Julian Hesse, vor Probleme stellte und am Ende auch sichtlich überforderte.

Die Gesangseinlagen der Kicker in Blau in der Kabine des altehrwürdigen Heidewaldstadions waren gesanglich und melodisch ausbaufähig, aber dafür schön laut. Die Erleichterung über den nicht unbedingt erwarteten Erfolg nach zuvor zwei sieglosen Spielen gegen Wiedenbrück und vor allem im Derby gegen Aplerbeck war jedem einzelnen Spieler anzusehen. Es war der raffinierte Schachzug von Trainer Axel Schmeing, der diesen Sieg beim FCG möglich gemacht hatte. Er entschied sich für ein 4-1-4-1-System mit zwei Viererketten, dazwischen ein 6er, der durch beide Viererketten durchdringende Angriffe unterband und einem Stürmer, der sich aber auch nicht in vorderster Reihe tummelte. Und auch in der Offensive funktionierte das System, insbesondere in den zweiten 45 Minuten, als es durch situatives Angriffspressing und Forechecking im Mittelfeld viele Ballgewinne gab. So war dann das 1 : 0 in der 74. Minute nach Schuss von Mirco Gohr und einem unglücklichen Abfälschen des Schusses durch den FCG-Mittelfeldspielers Samy Benmbarek eine Folge der guten Abwehrleistung und des klugen Offensivverhaltens.

Spanische Nationalmannschaft als Vorbild

Die hochgelobten Offensivkräfte des Gastgebers kamen sich durch die Schmeing-Taktik, die übrigens erstmalig 2008 durch den damaligen Trainer der spanischen Nationalmannschaft, Luis Aragonès in der EM-Qualifikation seines Teams bekannt wurde, nur ganz selten zum Zuge. Und auch nur dann, wenn der Abstand zwischen den beiden Viererketten (ungewollt, weil auch so nicht großartig bisher trainiert) zu groß wurde. Torjäger Erik Yakhem, der bereits zur Pause ausgewechselte Matthäus Wieckowicz, Nick Flock oder der eingewechselte Marcel Rump – sie verzweifelten sichtlich von Minute zu Minute.

Auch Herne mit ähnlicher Strategie in Sprockhövel

Der nächste Gegner des HSC am kommenden Sonntag, 3. November, 14.30 Uhr im heimischen Montanhydraulik-Stadion, kann ein Lied von der HSC-Erfolgsstrategie singen. Die TSG Sprockhövel unterlag auf dem heimischen „Baumhof“ Westfalia Herne mit 0 : 3. Und auch Herne sicherte durch massive Ketten, hohes Anlaufen insbesondere nach und bei Abstößen und Angriffspressing ab. Sprockhövel wird seine Lehren daraus ziehen, ist das Team von Trainer Andrius Balaika doch nun sogar hinter den HSC auf Platz 14 zurückgefallen.

Axel Schmeing jedenfalls war nach dem Match im Heidewaldstadion hochzufrieden. „Wir haben das ja kaum trainiert. So ein System verlangt viel Laufbereitschaft, taktische Disziplin und ein sportlich-aggressives Zweikampfverhalten. All das haben meine Jungs am Sonntag an den Tag gelegt. Das muss natürlich weiter so gehen.“ Ob er bei dem System bleibt – dazu will er sich (natürlich) nicht äußern. „Wir schauen von Gegner zu Gegner und damit von Spiel zu Spiel“, so Schmeing.

Ergebnis wichtig für die Tabelle

Wie wichtig der Dreier in Gütersloh war, zeigen die anderen Ergebnisse. Der TuS Erndtebrück und Kaan-Marienborn punkteten dreifach. Aktuell scheint nur die Hammer SpVg bereits ein wenig abgeschlagen. Es geht also eng zu. Nach dem Heimspiel gegen Sprockhövel geht die nächste Auswärtsfahrt dann am 10. November zum Sahin-Club und Aufstiegsfavoriten, Meinerzhagen, bevor dann am 17. November es zum Duell zuhause gegen den TuS Erndtebrück, also einem direkten Gegner im Abstiegskampf, kommt.

Bild: Glückwünsche von den HSC-Fans in Gütersloh an die Spieler nach dem 1:0-Sieg.

 

 

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