HSC verliert wichtige „Big Points“


Fußball-Oberliga, SV Schermbeck – Holzwickeder SC 1:0 (1:0). Am Ende blieben für den HSC nur Frust, Trauer und leere Gesichter. Und statistisch gesehen der Fall auf Tabellenplatz 14 der 18er-Oberliga. In einer Begegnung vor rund 90 Zuschauern auf überschaubarem Niveau unterlag Oberligist HSC beim ebenfalls abstiegsgefährdeten SV Schermbeck mit 0:1. Ein nicht gegebener, allerdings berechtigter Elfmeter, Pech im Abschluss und einige Phasen, in denen viele HSCer ihre Frühjahrsmüdigkeit auf dem Platz auslebten, machten den Tag für Holzwickede zu einem gebrauchten Tag.

Noch bedenklicher: Da im Tabellenkeller bis auf Rheine fleißig gepunktet wurde, schmilzt der ehemals stattliche Acht-Punkte-Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz auf magere vier Pünktchen. Es wird eng in einer Liga, in der jeder jeden schlagen kann – aber der HSC eben zurzeit einfach nicht mehr gewinnen kann. Der letzte Sieg stammt vom elften Spieltag am 21. Oktober (2 : 0 in Rheine) und war damit am Sonntag exakt 119 Tage her. Auch wenn dazwischen die Winterpause lag, so ist die Ausbeute seit letztem Herbst mit fünf Niederlagen und zwei Remis überschaubar.

In den ersten 20 Minuten ließ der HSC vieles vermissen, was man sich vor dem Spiel und in den Trainingseinheiten vorgenommen hatte. Die körperliche Präsenz gegen die robusten Schermbecker fehlte, spielerisch lief wenig und man ließ zu viele Standards zu. So zwang Kevin Rudolph HSC-Keeper Kevin Beinsen nach einem Freistoß aus zentraler Position fast an der Strafraumkante früh zu einer Glanzparade (7.). Besser machte es aus Schermbecker Sicht Top-Torjäger Dominik Milaszewski. Wieder nach einem Freistoß von Patrick Rudolph war er mit dem Kopf da. Gegen seinen wuchtigen Kopfball hatte Kevin Beinsen keine Chance und es stand 1 : 0 für den Gastgeber 22.). Ausgerechnet Milaszewski – der hatte übrigens auch das goldene 2 : 1 für Schermbeck im Hinspiel erzielt. Vom HSC gab es in den ersten 45 Minuten wenig zu notieren. Patrick Sachers Schuss in der 9. Minute wurde in letzter Sekunde abgeblockt. Moritz Müller startete in der 13. Minute Richtung Tor, doch statt selber zum Abschluss zu kommen, ging sein Querpass ins Niemandsland. Nico Berghorsts Kopfball wurde sichere Beute von Torhüter Tim Krückemeyer. Richtig dicke Chancen aber sehen anders aus. Was auffiel: Die körperlich überlegenen Schermbecker erwiesen sich als fallsüchtig – das Spiel war oft unterbrochen, Spielfluss auf beiden Seiten Fehlanzeige.

Der Aufreger des Spiels dann gleich nach Wiederanpfiff in der 46. Minute. Justin Pfaff wurde von Kilian Niewerth gelegt – und zwar deutlich im Strafraum, wie Bilder belegten. Die Foto zeigte Axel Schmeing nach Schlusspfiff auch dem nicht immer sicheren Unparteiischen Stefan Tendyck aus dem gar nicht so weit von Schermbeck entfernten Kirchhellen, der schon das Hinspiel geleitet hatte. Der gab seinen Irrtum zu, sagte Axel Schmeing später, doch das nutze dem HSC in der Situation wenig. Der Freistoß wurde dann, wie so oft, abgeblockt. Der HSC war sichtlich bemüht. Und der Ausgleich für den HSC hätte tatsächlich in der 60. Minute fallen können. Nico Berghorst köpfte auf das Tor, doch der Ball wurde zur Ecke durch einen Verteidiger abgelenkt. Das war Riesenpech. Doch die Gastgeber blieben brandgefährlich. Kevin Rudolph per Freistoß, wie gehabt, zwang Kevin Beinsen erneut zu einer spektakulären Rettungsaktion (76.). Den hätten nicht viele gehalten. In der 87. Minute schwächte sich der SVS dann selber. Nach einem Gerangel zwischen Aldin Hodzic und Dominik Hanemann entschied Referee Tendyck auf „glatt Rot“ gegen Hodzic, der erst drei Minuten zuvor eingewechselt worden war. Doch der HSC machte nichts mehr aus der numerischen Überlegenheit. Die letzte Chance gab es in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Und das durch den besten HSCer an diesem Tag, Torhüter Kevin Beinsen. Der war nach vorne bei einer Ecke nach vorne aufgerückt und schoss aus zentraler Position auf den Kasten seines Kollegen. Doch auch dieser „Strahl“ wurde abgeblockt – und dann war Schluss (96.).

Trainerstimmen:
Axel Schmeing (HSC): Es war ein umkämpftes Spiel. Wir haben in der ersten Hälfte zu viele Standards zugelassen und waren körperlich und auch mit dem Kopf oft nicht im Spiel. In der zweiten Halbzeit haben wir ein anderes Gesicht gezeigt. Immerhin hatte der Schiedsrichter die Größe, seinen Fehler beim nicht-gegebenen Elfer zuzugeben. Ich hoffe, das gleicht sich in der laufenden Spielzeit noch mal aus. Es war für uns wieder mal ein gebrauchter Tag.
Thomas Falkowski (SV Schermbeck): Meine Mannschaft hat mir zu meinem Geburtstag ein schönes Geschenk gemacht. Wir waren heiß, wir wollten gewinnen. Aus meiner Sicht war es ein mega-intensives Spiel, in dem beide Mannschaften alles rausgehauen haben. Unser Sieg ist allerdings nicht unverdient.

SV Schermbeck: Tim Krückemeyer, Kevin Mule-Ewald, Raphael Niehoff, Nikolaj Zugcic, Kevin Rudolph (80. Marek Klimczok), Dominik Milaszewski, Malte Grumann, Dennis Grodzik (84. Aldin Hodzic), Maik Habitz, Patrick Rudolph, Kilian Niewerth (65. Sandro Poch)
HSC: Kevin Beinsen, Moritz Müller, Justin Pfaff, Robin Rosowski, Patrick Sacher, Ersan Kusakci, Sebastian Hahne, Tom Niklas Kaluza (84. Joshua Heinrichs), Nico Berghorst (75. Edgar Krieger), Tomislav Ivancic (59. Zé Mertens), Dominik Hanemann
Tore: 1 : 0 Dominik Milaszewski (22.)
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte Aldin Hodzic, SV Schermbeck (87.)

Bestnoten: Kevin Beinsen, Moritz Müller

Bild: Der Aufreger in der 46. Minute. Justin Pfaff war klar im Strafraum von den Beinen geholt worden. Der Pfiff von Schiri Stefan Tendyck blieb aus.  Zu Unrecht, wie er nach dem Spiel selber nach Anschauen von Fotos zugab.  Justin Pfaff (liegend) kann es in der Szene nicht fassen.

 



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