Fußball-Testspiele: Holzwickeder Sport Club (Oberliga) – SG Finnentrop/Bamenohl (Westfalenliga) 2 : 3 (1 : 0). Eine zweite Halbzeit zum sprichwörtlichen „Vergessen“ kostete den HSC im Testspiel gegen den Westfalen-Liga Dritten, die SG Finnentrop/Bamenohl, nicht nur den Erfolg, sondern auch die Chance, wichtiges Selbstvertrauen im Oberliga-Abstiegskampf zu gewinnen. Mit 2 : 3 unterlagen die Schmeing-Mannen den Sauerländern am Ende völlig unnötig.
Am Samstag vor dem Spiel hatte Axel Schmeing seine Truppe zum „Aufgalopp“ und munteren Laufen rund um die Dortmunder Galopprennbahn gebeten. Doch den Titel „Galopper des Jahres“ gewann der HSC nur in den ersten 45 Minuten. Von Beginn an hellwach, wurde ordentlich gepresst, tolle Chancen erarbeitet und dem Gast aus Finnentrop nur die Rolle des staunenden Zuschauers geboten. Sebastian Hahne hatte zu Beginn gleich zweimal die Chance zur Führung (13. und 17. Minute) – ohne Erfolg. Nach einer Ecke hatte Karim Bouasker Pech mit einem Kopfball, der Zentimeter über die Latte strich. Die überfällige Führung erzielte Sebastian Hahne, der frei vor dem Torwart Ingmar Klose auftauchte und diesen wunderbar „ausguckte“ (26.). In der 28. Minute fehlten dem in der ersten Halbzeit eifrigen Hahne nur Zentimeter zum Ausbau der Führung. Die SG Finnentrop meldete sich erst in der 37. Minute mit einem Schuss von Moritz Stange und einer tollen Parade von Malte Hegemann im Spiel an. Und in der 43. Minute war es wieder Sebastian Hahne, der nach toller Vorarbeit von Nico Berghorst knapp vorbeizielte. Es war eine erste Hälfte, die Mut für ganz andere Aufgaben machte und die mit 1 : 0 verdient, aber eigentlich viel zu niedrig an den HSC ging.
Ganz anders die zweite Hälfte, von der viele im Nachhinein vielleicht von „Testspielcharakter“ und „bedingt durch Auswechslungen und Umstellungen“ reden werden. „Katastrophal“ beurteilte dann auch HSC-Coach Axel Schmeing die ausbaufähigen Darbietungen seiner Elf auf dem Kunstrasenplatz der Haarstrang-Sportanlage. Klar, es regnete in Strömen, es war kalt und die Minuskulisse von rund 20 Zuschauern war auch nicht zur Masseneuphorie tauglich – aber es war doch schon dürftig, was die ganz in Blau gekleideten Holzwickeder gegen die giftgrünen Finnentroper boten. Die Sauerländer kamen motiviert aus der Kabine, waren feldüberlegen und übernahmen immer mehr das Heft des Geschehens. In der 68. Minute fiel der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich durch Tobias Kleppel, nachdem ein Schuss erst an die Latte gegangen war. HSC-Neuzugang Patrick Sacher, der nach der Auswechslung von Karim Bouasker die Kapitänsbinde übernommen hatte, rasierte mit einem Schuss die Latte (71.). Klingt nach Aufbäumen – war es aber nicht. In der 74. Minute stand Finnentrops Goalgetter Mike Schrage frei vor Malte Hegemann und schob lässig ein zum 1 : 2. Sebastian Hahne hatte Pech mit einem Pfostentreffer (75.). Patrick Sacher zeigte dann, warum der HSC ihn zur Rückrunde verpflichtet hatte und erzielte das 2 : 2 (80.). Doch dann war es ausgerechnet HSC-Keeper Malte Hegemann, der in der Hinrunde dem HSC mit Paraden und gehaltenen Elfmetern Punkte gesichert hatte, und sich nun einen Aussetzer erlaubte. Völlig unbedrängt, schoss er einen harmlosen Ball auf wiederum Mike Schrage im eigenen Strafraum, der sich mit dem Siegtreffer zum 2 : 3 für seine Finnentroper Farben artig bedankte (84.). „Nicht gesehen und selber bedrängt habe er den Mann“, so seine Begründung nach Abpfiff. Egal, es waren einfach zu viele, die „ihre Finnentroper Gegenspieler“ in der zweiten Hälfte nicht sahen und so dem Gast einen einfachen Sieg ermöglichten. Doch was soll es: Am Ende war es auch nur ein Test – und weitere werden folgen.
Zu den Neuzugängen des HSC: Der Bulgare Miki Orachev zeigte in den ersten 45 Minuten ein gutes Spiel: Immer anspielbereit und engagiert – er deutete seine Klasse und Europa-League-Erfahrung an. Patrick Sacher – mit der Kapitänsbinde später wuchs sein Selbstvertrauen von Minute zu Minute. Enis Delija: Der Beste im HSC-Spiel. Hier kann ein ganz Großer erwachsen. Ersan Kusakci wurde noch nicht eingesetzt – wird dem HSC aber sicher weiterhelfen.
Auch der nächste Testspielgegner des HSC kommt aus der Westfalenliga 2. Am Sonntag, 20. Januar, 14.30 Uhr erfolgt der Anstoß beim Lüner SV auf dem Kunstrasenplatz des Schwansbell-Stadions. Der Liga-Neunte tat dem HSC in dieser Spielzeit bereits einmal weh: In der 2. Runde des Westfalenpokals siegten die Lüner kurz vor Schluss mit 1 : 0 und vermasselten dem HSC den Einzug in die lukrative dritte Runde.
HSC: Malte Hegemann, Moritz Müller (46. Ze Mertens), Justin Pfaff (67. Kossi Aaron Logah), Karim Bouasker (56. Tomislaw Ivancic), Robin Rosowski, Enis Delija (77. Maurice Majewski), Kaniwar Uzun (67. David Vaitkevicius), Patrick Sacher, Miki Orachev, Sebastian Hahne (56. Daniel Jonas Seidel), Nico Berghorst.
Tore: 1 : 0 Hahne (26.), 1 : 1 Tobias Kleppel, 1 : 2 Mike Schrage (74.), 2 : 2 Patrick Sacher (80.), 2 : 3 Mike Schrage (84.)
Axel Schmeing (HSC): Es war eine katastrophale zweite Halbzeit. Enis Delija, unser Neuzugang von RW Essen, U 19, hat mich vollauf überzeugt. Er wird uns weiterhelfen. Auch die anderen Neuen haben ordentlich im Bereich ihrer Möglichkeiten gespielt. Trotzdem: Die zweite Hälfte war richtig schlecht von uns, für mich unverständlich.
SSV Mühlhausen-Uelzen – FC Wetter abgesagt
Bild: SSV-Ex-Trainer Dirk Eitzert hatte sich für das SSV-Testspiel gegen Wetter angesagt. Doch die Partie fiel aus. So musste “Eitzi” Zuhause Hausarbeit statt seiner kranken Ehefrau Simone verrichten. Insider spöttisch, es wäre das Mal gewesen, dass der frühere Profi einen Staubsauger “bedient” hätte.
TSC Kamen – SV Hilbeck 2;2 (1:1).
TSC: Bahcekapili, Beniz, C. Duman, Akyol (74. Taslik), Göcer, Aslani (80. Domurcuk), Gün (46. Celik), Schnura, Kempe, Y. Yilmaz, E. Duman (63. Brelian).
Tore: 0:1 (25.) Köhler Strafstoß, 1:1 (31.) E. Duman Strafstoß, 2:1 (31.) E. Duman, 2:2 (71.) Schnettker.
VfL Kamen – SuS Kaiserau II 9:1 (5:0).
VfL: Laub, E. Öztürk, Kisa, Cepaye (46. Stanski, Straszok (46. Öztürk, Gara (46. Tasci), Gehrmann, Ellerkmann, Dikmen (46. Hennig), Ersan (46. Berlandieri), Scharfe.
Tore: 1:0 (15.)Scharfe, 2:0 (21.) Ellerkmann, 3:0 (28.) Scharfe, 4:0 (38.) Ersan, 5:0 (41.) Gehrmann, 5:1 (57.) Vieregge, 6:1 (62.) Öztürk, 7:1 (69.) Tasci, 8:1 (77.) Ellerkmann, 9:1 (82.) Tasci.
Westfalia Wethmar – VfB Lünen 0:0
Westfalia: Koprek, Pöhlker, Jankort, S. Dvorak, Cillien, Kowalski, K. Coerst, Schöpf, Heptner, Osterloh, Stock Eingewechselt N. Dvorak, R. Coerst, Fasse, Podszuck).
Tore: keine.
Kamener SC – TSC Hamm 4:0 (1:0).
KSC: Knuth, D. Lehmann (46. Genc), I. Kücükyagci, Volkan Gül (46. Hümmer). Cih. Kücükyagci, Lenz, Üstün (46. Klug), Serkan Gül, Jacob, Kahlert (46. Hammouch), Cirak.
Tore: 1:0 (38.) Jacob, 2:0 (55.) Cih. Kücükyagci, 3:0 (69.) Klugm 4:0 (75.) Klug.
Bild: Nur in Halbzeit eins konnte Oberligist Holzwickeder Sc gegen Finnentrop/Bamenohl überzeugen.