Fußball-Bezirksliga 8: VfL Kemminghausen – Holzwickeder Sport Club II 1:1 (0:0). Bei regnerischem und kühlem, ungemütlichem Wetter trafen auf dem Kunstrasenplatz „Am Gretelweg“ zwei Mannschaften aufeinander, die das Wort „Siegen“ in den letzten Wochen nur spärlich verwenden durften. Das bleibt weiter so. Mit 1:1 trennten sich beide Clubs am Ende leistungsgerecht. Für den HSC II bedeutet das „einen Platz rauf“ auf Platz 15, mit sieben Zählern punktgleich mit dem FC Roj auf dem ersten Nichtabstiegsplatz, aber mit einer deutlich schlechteren Tordifferenz.
Gastgeber Kemminghausen lief mit vier Pleiten in Folge auf, die HSC-Reserve kam immerhin mit einem Sieg am letzten Sonntag gegen Eichlinghofen (3:2) zum VfL, verlor aber davor sechsmal in Folge und hatte am 4. Spieltag lediglich einen Auswärtserfolg mit 4 : 2 bei RW Germania Dortmund geholt. Klar, dass da „Verlieren verboten“ die klare Ansage an den vor dem Spieltag Zwölften (VfL) und den 16. und damit Tabellenletzten HSC im knüppelharten Bezirksliga-Abstiegskampf war.
Holzwickede II war sich der Bedeutung des Spiels bewusst. So gab es mit Lamar Lambertz, Jona Deifuß und Florian Knafla Verstärkungen aus dem Oberliga-Kader. Vor Ort überzeugten sich HSC-Oberligatrainer Axel Schmeing, die sportliche Leitung mit Tim Harbott und Karl-Friedrich Lösbrock sowie Marco Hesse, Sportlicher Leiter der Zweiten, und der HSC-Vorstand mit Udo Speer und Günter Schütte vom aktuellen Zustand der Reserve. Eine stattliche Anzahl HSC-Offizieller bei insgesamt 90 unermüdlichen Zuschauern – echte Fans.
Erste Halbzeit ging an HSC-Reserve
Und das sah gut aus, was die erste Hälfte betraf. Bei Dauerregen war Holzwickede von Beginn an deutlich feldüberlegen. Es wurde ordentlich angelaufen und gepresst sowie bei eigenem Ballbesitz gut kombiniert. Bereits in der dritten Minute fand sich Florian Knafla auf dem Rücken liegend im gegnerischen Strafraum, da hätte Schiedsrichter Christian Arends vom VfL Senden durchaus auf den Punkt zeigen können. Riesenglück war das für den Gastgeber. In der 14. Minute ging ein Versuch von Laurens Kruse über den Kasten. Fabien Joel Garando passte auf Alexander Schröder, doch der scheiterte an VfL-Keeper Marvin Kröger (26.). In der 26. Minute meldete sich dann der Gastgeber im Spiel an. Beim Schuss von Nico Höhme fehlten nur Zentimeter. Dann zappelte der Ball doch noch im Kemminghauser Tor. Jona Deifuß hatte auf Florian Knafla gepasst, der schoss sofort und traf – aber hier hatte erneut Schiri Arends etwas dagegen und entschied auf abseits (39.). Es blieb zur Pause beim torlosen 0 : 0, trotz einer sehr engagierten Leistung des Gasts aus Holzwickede.
Bild: In der 82. Minute wechselte HSC-Trainer Olaf Pannewig Stoßstürmer Tim Brech ein. Der hat bislang mit drei Treffern die meisten Tore für die HSC-Reserve erzielt.
Zweite Hälfte mit gutem HSC-Start – Schlussphase klar beim VfL
„Dranbleiben“, „weitermachen“ appellierte HSC II-Trainer Olaf Pannewig in der Pause. Gegen einen verunsicherten Gastgeber aus dem Dortmunder Nordosten war etwas zu holen, das merkten Zuschauer und Verantwortliche. Insbesondere, als sich dann der VfL einen katastrophalen eigenen Spielaufbau leistete und der Ball verlorenging. Jona Deifuß ahnte diese Situation und erzielte zu einem psychologisch günstigen Zeitpunkt die 1 : 0- Führung für die Holzwickeder Reserve (49.). Doch statt Sicherheit zu gewinnen und nachzusetzen, war plötzlich der „Wurm“ drin. Zu weit von den Gegnern entfernt, nicht konsequent in den Zweikämpfen – es war das zweite Gesicht der HSC-Reserve, das in dieser Spielzeit leider viel zu oft zu sehen war. Folgerichtig auch der Ausgleich durch Ilka Petreian, der völlig ungedeckt eine Vorlage volley zum 1 : 1 versenkte (61.). Der HSC bäumte sich noch mal kurz auf. Florian Knafla, dem man die lange Verletzungspause von Minute zu Minute mehr anmerkte, vergab eine gute Kopfballchance (64.). Die dickste Chance des gesamten Spiels versemmelte dann Jona Deifuß. Fabien Joel Garando hatte sich toll auf der rechten Seite durchgesetzt, passte auf den völlig freistehenden Jona Deifuß, doch der scheiterte an Keeper Marvin Kröger, der irgendwie noch den Fuß an den Ball brachte (69.).
Die Schlussphase gehörte dann klar Kemminghausen. Bei Daniel Jänickes Schuss war Timo Harbott auf dem Posten (80.). Keine Chance hätte er in der 84. Minute gehabt, als ein Kopfball von Jonas Keimer an den Pfosten krachte. So blieb es am Ende beim leistungsgerechten 1 : 1.
Dreimal „machbar“ – einmal „übermächtig“
Auf die Reserve des HSC kommen nun zwei lösbare Aufgaben zu. Am kommenden Sonntag, 27. Oktober, geht es auf der heimischen Haarstrang-Sportanlage gegen Westfalia Wethmar (15.15 Uhr). Am Sonntag, 3. November tritt die Pannewig-Elf um 14.30 Uhr bei der Reserve des Lüner SV an. Dann kommt ein ganz dicker Brocken: Am Sonntag, 10. November, spielt die HSC-Reserve zuhause gegen Aufstiegsfavorit Türkspor Dortmund mit den Trainer Kevin Großkreutz und Reza Hassani (14.30 Uhr). Am Sonntag, 17. November, geht es dann zum FC Roj (15 Uhr). Damit wäre die Hinrunde dann beendet und die Rückrunde beginnt unmittelbar mit dem Spiel bei der SG Massen. „Holen wir bis zum Abschluss der Hinrunde 15, besser mehr Punkte, wäre das, nach all den vielen Rückschlägen, herausragend und eine gute Ausgangsbasis im Abstiegskampf“, so Olaf Pannewig.
VfL Kemminghausen: Marvin Kröger, Mahir Bioran Cenan, Markus Bednarek, Nico Höhme (88. Chahine Ballhout), Raphael Filz, Damiel Jänicke (90. Luca Fabian Schulz), Yannick Colin Benz (59. Centurion Emokpaire), Aaron Spichal, Ilja Petreian, Jonas Kemer, Deniz Bozkurt (67. Mustafa Can Degerli)
HSC II: Timo Harbott, Dominik Loos, Yanick Rosenbaum, Lamar Lambertz, Fabien Joel Garando (88. Niklas Boyke), Rojan Bastian Powilleit, Laurens Kruse, Stefan Becker, Alexander Schröder (46. Jan Hoppe), Jona Deifuß (90. Kossi Aaron Logah), Florian Knafla (82. Tim Brech)
Tore: 0 : 1 Deifuß (49.), 1 : 1 Petreian (61.)
Schiedsrichter: Christian Arends (VfL Senden)
Zuschauer: 90
Bestnoten HSC II: Timo Harbott, Laurens Kruse, Jona Deifuß.
Bild: Einen Punkt nahm die HSC-Reserve mit dem 1:1 in Kemminghausen mit.