Fußball: Die Ausbeute aus der englischen Woche kann sich für den HSC sehen lassen. Einem 2 : 2 daheim gegen den souveränen Regionalliga-Aufsteiger FC Schalke 04 U 21 folgte das klare 4 : 1 am Mittwoch gegen Gievenbeck. Vier Punkte gewonnen, das heißt nun Platz 13, fünf Punkte Vorsprung vor einem Abstiegsplatz, die mit 45 : 48 beste Torbilanz aller im Abstieg verwickelten Teams und bereits neun Siege bei acht Remis und zwölf Niederlagen.
Fünf Spiele hat der HSC noch auszutragen, darunter das Nachholspiel am 15. Mai um 19.30 Uhr im Gütersloher Heidewaldstadion. Aller Voraussicht nach benötigt man in dieser Saison mindestens 40 oder 41 Punkte, um nicht abzusteigen. Im Übrigen hätten in den letzten Jahren die 35 Punkte, die Holzwickede erreicht hat, fast immer für einen Nichtabstiegsplatz ausgereicht. Für den HSC heißt das nun, möglichst noch mindestens zwei Siege aus den Begegnungen beim TuS Haltern (5. Mai), zuhause gegen Ennepetal (12. Mai), auswärts in Gütersloh (15. Mai), in Hamm (19. Mai) und zum Saisonfinale am 26. Mai im Montanhydraulik-Stadion gegen den FC Brünninghausen zu holen.
Eigentlich könnte aktuell Friede, Freude, Eierkuchen beim HSC sein – ist es aber nicht. Bei der Pressekonferenz nach dem Gievenbeck-Spiel wurde Trainer Axel Schmeing (wieder mal) sehr deutlich: „60 Minuten lang war Gievenbeck fußballerisch besser als wir. Für uns war es ein schweres Stück Arbeit. Wir mussten uns den Sieg hart erkämpfen.“ Vielleicht war der Preis auch hoch: Mit Abwehrchef Nils Hoppe (84.), dem Torschützen Nico Berghorst (56.) und Sebastian Hahne (76.) musste er gleich drei elementare Säulen vorzeitig auswechseln. Alle drei sind angeschlagen – ob sie rechtzeitig für Haltern wieder fit sind, entscheidet sich kurzfristig. Daher verordnete Schmeing auch allen erst mal „aktive Erholung“. Joshua Heinrichs wird mit seiner Sehnenverletzung am Fuß weiter fehlen. Das sieht nach erneuter „Bastelarbeit“ für Axel Schmeing und sein Trainerteam aus.
Spione vom TuS Haltern
Der Halterner Stausee gilt als reizvolles Naherholungsgebiet. Doch den Freizeit- und Vergnügungswert werden die Holzwickeder bei der nächsten Mammutaufgabe am kommenden Sonntag, 5. Mai, 15 Uhr, nicht genießen können. Stattdessen heißt es für den HSC „nicht baden zu gehen“. Haltern kann mit einem Sieg und einer gleichzeitigen Niederlage von Aplerbeck in Herne den Aufstieg in die Regionalliga perfekt machen. Von daher sind vom Metzelder-Club keine Geschenke zu erwarten. Unter anderem war beim HSC-Spiel gegen Gievenbeck der Ex HSCer Robin Schultze vor Ort, um „Hallo“ zu sagen, mit den alten Kollegen zu sprechen und sich über den aktuellen Leistungsstand des HSC zu informieren. Schultze selber ist in Top-Form: Beim 3 : 0-Auswärtserfolg in Siegen traf er doppelt. Und dann wäre da ja auch noch einer der Top-Torjäger der Liga im schwarz-weißen Lager, Stefan Oerterer. Der netzte in dieser Spielzeit bereits 16 Mal ein. Zum Vergleich: Der beste HSC-Goalgetter, Sebastian Hahne, erzielte bislang zehn Tore.
Trübsal in Gievenbeck
In Gievenbeck können nun nach der Pleite in Holzwickede endgültig die Planungen für die nächsttiefere Westfalenliga 1 beginnen. Der 34-jährige Trainer Benjamin Heeke war nach dem blutleeren Auftritt seiner Truppe restlos bedient und artikulierte das auch in der Pressekonferenz. Da trösteten auch die Spielanalyse von Axel Schmeing, der ja Gievenbeck fußballerisch 60 Minuten als besser befand und der Hinweis auf das sympathische Auftreten der Gäste auf und abseits des Platzes. Denn in der Tat war es ein äußerst faires Spiel ohne großes Gemecker, ohne Proteste oder Provokationen – wie auch bereits im Hinspiel. Eigentlich schade, dass sich die Wege von Holzwickede und Gievenbeck höchstwahrscheinlich trennen werden, da beide ja auch aus unterschiedlichen Westfalenligen kommen und dort in den Spielzeiten 2017/18 jeweils Meister geworden waren. Oberliga-Fußball in Gievenbeck – das dürfte für Gievenbeck erst mal Geschichte sein. Für den HSC sieht es in Sachen Oberliga besser auch, doch aus dem Schneider ist man noch sehr lange nicht.
Bild: Freude bei Spielern, Verantwortlichen, Fans und auch bei Hunde-Maskottchen “Manni”, der natürlich im Trikot auf vier Pfoten aufgelaufen war, nach dem 4:1-Erfolg gegen Gievenbeck.