Fußball-Oberliga: FC Gütersloh – Holzwickeder SC 2:0 (1:0). Zur absoluten Unzeit in der Saison nahm sich der HSC am Mittwochabend eine kleine Leistungs-Auszeit. Die 0:2-Niederlage beim FC Gütersloh war hochverdient. Den einen Punkt, den Holzwickede noch zum Klassenerhalt benötigt, muss sich die Schmeing-Truppe nun unbedingt am Sonntag, 19. Mai, ausgerechnet bei der Spielvereinigung Hamm oder aber im letzten Heimspiel gegen den FC Brünninghausen am 26. Mai erarbeiten. Zu wenig hatte der HSC den letzten Willen, unbedingt zu punkten, vermissen lassen. Es war eine insgesamt sehr ausbaufähige und überschaubare Vorstellung der Holzwickeder bei guten äußeren Bedingungen.
Energieversum Stadion hat der Sponsor das altehrwürdige Gütersloher Stadion mit einem Fassungsvermögen von knapp 12.000 Zuschauern genannt. Getreu dem Namen wirkten die Gütersloher Spieler und auch der Großteil der lautstarken Gütersloher Fans unter den 703 Zuschauern von Beginn an wie aufgedreht, eben voller Energie. Holzwickede indes wirkte, als hätte man nach den guten Leistungen in den letzten Spielen den Stecker gezogen. Schnell hatten die ganz in Grün angetretenen Gastgeber eine Schwachstelle in den ersten 45 Minuten ausgemacht. Moritz Müller, zuletzt einer der Garanten in der Defensive des HSC, wurde gleich in der 5. Minute von Nick Flock viel zu einfach ausgespielt. Flock zog aus halblinker Position in die Mitte, doch sein harter Schuss sauste um einen halben Meter über die Querlatte. Fast ähnlich die Situation, die dann zum frühen 1:0 für den FCG führte. Wieder narrte Nick Flock Moritz Müller, setzte sich viel zu leicht durch und schoss platziert zur Führung in die lange Ecke ein (16.). HSC-Keeper Kevin Beinsen war ohne Abwehrchance. Gütersloh betrieb einen hohen läuferischen Aufwand, presste und setzte den HSC damit enorm unter Druck. Man merkte dem Team des Gastgebers an, dass es gewinnen wollte. Vom HSC war wenig zu sehen. Als der Gütersloher Saban Kapitän verletzungsbedingt behandelt wurde, nutzte Kapitän Kevin Beinsen die Unterbrechung zu einer kleinen Auszeit mit langer, lauter Ansprache an seine Kollegen. Sebastian Hahne nahm es sich zu Herzen, doch sein Schuss ging um mehrere Meter am Kasten des FCG vorbei (29.). Das war die einzige Torannäherung des HSC in Hälfte eins. Sinan Aygün von Gütersloh zwang Kevin Beinsen zu einer tollen Parade (36.). Lars Beuckmann vom FCG verzog einen Kopfball superknapp (41.). Damit ging es mit einer hochverdienten Führung in die Pause.
Wer gedacht hätte, es würde in Hälfte zwei besser, der sah sich getäuscht. Eric Yahkem (48.) und Vadim Thomas (50.) hätten früh alles klar machen können, hatten aber kein Zielwasser getrunken. Ebenso wenig wie der eingewechselte Martin Aciz (71.) und Saban Kaptan (73.), die große Möglichkeiten geradezu „wegwarfen“. Das überfällige 2 : 0 erzielte dann Martin Aciz mit einem blitzsauberen, überfallartig vorgetragenen Konter in der 83. Minute. Der ebenfalls für den FCG eingewechselte Lars Schröder scheiterte dann noch an Kevin Beinsen. Der HSC hatte in den zweiten 45 Minuten nicht eine zu notierende Torchance – viel zu wenig im Abstiegskampf.
Fazit: Die rund 40 Fans des HSC waren mit toller Anfeuerung der wohl einzige Lichtblick an einem spielerisch öden Abend vom HSC. Es muss besser werden. Während die Gütersloher Spieler ausgelassen mit ihren Fans feierten, gingen die HSC-Aktiven bedröppelt in die Kabine. Sie wussten: Das war recht wenig, viel zu wenig. Am Ende des Tages stand Platz 13 und für Gütersloh Rang 10.
Trainerstimmen
Axel Schmeing (HSC): Der Gegner war einfach besser. Auf zwei bis drei Positionen haben die eine unfassbare Qualität. In der zweiten Halbzeit war es ein großer Kampf, aber nach vorne ging bei uns nichts. Und in der Defensive waren da einige Fehler, die nicht sein durften.
Julian Hesse (Gütersloh): Wir haben nicht viel zugelassen. Wir haben die entscheidenden Zonen dicht gemacht. Wir hatten auch deutlich mehr Ballbesitz. Abstieg – daran können wir wohl nun einen Haken machen, das werden wir nicht. Wir wollen aber auch noch die letzten beiden Spiele gewinnen.
FC Gütersloh: Berkay Yilmaz, Lars Beuckmann, Serdar Erdogmus (89. Matthäus Wieckowitz), Vadim Thomas (85. Martin Aciz), Marcel Lücke, Tim Manstein, Sinan Aygün, Eric Yahkem, Saban Kaptan (82. Lars Schröder), Nick Flock, Pasval Widdecke.
HSC: Kevin Beinsen, Moritz Müller, Robin Rosowski, Enis Delija, Mischa Mihajlovic (77. Justin Pfaff), Sebastian Hahne, Nils Hoppe, Mirco Gohr (74. Patrick Sacher), Nico Berghorst, Tomislav Ivancic (54. David Vaitkevicius), Dominik Hanemann
Tore: 1 : 0 Flock (16.), 2 : 0 Aciz (83.)
‘Zuschauer: 703
Schiedsrichter: Daniel Meys (VfR Würselen): sehr souverän
Bestnote HSC:Kevin Beinsen
Weitere Oberliga-Ergebnisse:
Haltern – U 21 Schalke 04 1 : 2
Brünninghausen – Herne 1 : 2
Aplerbeck – Erndtebrück 3 : 1
Bild: Die Holzwickeder Berghorst und Ivancic versuchen sich hier in einem Kopfballduell mit Gütersloher Gegenspielern.
Halbfinal Krombacher-Kreispokal
Hammer SpVg – Westfalia Rhynern 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 (17.) Arenz, 0:2 (68.) J. Kleine