HSC nach 1:2 stinksauer auf Schiri-Entscheidungen

Fußball-Oberliga: Holzwickeder Sport Club – SC Aplerbeck 1:2 (1:1). Wenn nach einem Spiel mehr über Schiedsrichter-Entscheidungen als über die 90 Minuten gezeigten Leistungen auf dem Rasen diskutiert wird, dann müssen sich sowohl Spieler als auch die Unparteiischen ganz kritisch hinterfragen. Noch lange nach dem Schlusspfiff standen zwei Schüsselszenen und die Bewertung der Unparteiischen Nadine Westerhof (FC Frohnlinde) im Mittelpunkt heftiger Diskussionen auf Seiten von HSC- und ASC-Spielern und Verantwortlichen. Da die Konkurrenten im Abstiegskampf fleißig punkteten, schwebt der HSC damit als nunmehr 14. mehr denn je in akuter Abstiegsgefahr und hat nur vier Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Und nächste Woche geht es zu der in diesem Jahr ungeschlagenen Westfalia aus Herne.

Vor der eher mäßigen Derby-Kulisse von 450 Zuschauern im Montanhydraulik-Stadion brachte Sebastian Hahne die Gastgeber mit 1 : 0 sehr früh in Führung (10.). ASC-Torhüter Jan Broda erlaubte sich dabei einen bösen Schnitzer, indem er einen Rückpass seines Verteidigers direkt in die Füße Hahnes spielte. Der sagte artig „Danke“ und schoss zum vielumjubelten Führungstreffer ein. Der ASC zeigte sich nicht geschockt. Jan Stuhldreier tauchte plötzlich frei von HSC-Keeper Kevin Beinsen auf, der mit Fußbabwehr den Ausgleich verhinderte (15.). Erneut war es Sebastian Hahne, der um Zentimeter das 2 : 0 verpasste (20.). Und dann kam sie, die verhängnisvolle 28. Minute. Dominik Hanemann, mit 15. gelben Karten nun wahrlich kein Kind von Traurigkeit, wurde klar von Jan-Patrick Friedrich kurz vor dem Strafraum gefoult. Sein anschließender Schubser wurde von Schiedsrichterin Nadine Westerhoff, die noch am Vortag eine gute Leistung als Linienrichterin beim Regionalliga-Spiel zwischen den BVB-Amateuren und dem TV Herkenrath (3 : 0) geboten hatte, als Revanchefoul beurteilt – und es gab „Rot“ und keine Bestrafung für den Aplerbecker Friedrich. Die heftigen Proteste des HSC waren vergeblich. Und doch war es der HSC, der in Unterzahl nachsetzte. Mirco Gohr scheiterte an ASC-Torhüter Jan Broda (32.). Und dann die nächste, spielentscheidende Szene. Der HSC griff durch Sebastian Hahne an. Der wäre durch gewesen – und dann kam der Tritt seines Gegenspielers (34.). War dieser letzter Mann, war es ein grobes Foul? Bis auf die Aplerbecker Verantwortlichen und Fans sahen es alle als „klar Rot“ an – bis auf Nadine Westerhoff. Die mit ihren Linienrichtern verdrahtete Unparteiische beließ es bei „Gelb“ – und zog sich mit diesem „Dunkelgelb“ den Unmut der Holzwickeder und entsprechenden Kommentaren beim Gang in die Kabine zu. Es kam, was kommen musste. Maximilian Podehl, Goalgetter des ASC, tauchte in der in der 45. Minute zum für den HSC denkbar ungünstigsten Moment frei vor Kevin Beinsen auf und bezwang ihn zum 1 : 1 Ausgleich.

Die zweite Hälfte begann für Holzwickede sehr schlecht. Maurice Buckesfeld schaffte die 2 : 1-Führung in der 58. Minute – den Jubel direkt vor den HSC Fans mit hochgezogenem Spieldress hätte er sich aus Fairnessgründen sparen können. Gar nicht gut sah HSC-Verteidiger Robin Rosowski bei diesem Tor aus, er ließ sich viel zu leicht ausspielen. Der HSC war weiter bemüht, schaffte es aber nicht mehr, das von Jan Broda gehütete Tor zu gefährden. Das Spiel zweier gleichwertiger Teams hätte ein Remis allemal verdient. So aber bleibt nur als Fazit, dass Entscheidungen der Unparteiischen den Sieg der Gäste ermöglicht haben – und so sollte es eigentlich nicht sein. Der HSC schwebt damit weiter in akuter Abstiegsgefahr. Der ASC 09 wiederum kann sich als nun Vierter Hoffnungen auf eine direkte Qualifikation für den lukrativen Westfalenpokal machen.

Trainerstimmen:
Axel Schmeing (HSC): Die Niederlage tut sehr, sehr weh. Da war mehr drin. Wenn man sich das Spiel später mal auf Video anschaut, wird man sehen, dass es auch für Aplerbeck zwei bis dreimal Rot hätte geben müssen wegen Nachtreten und anderer Vergehen. Das war nicht okay.
Daniel Sekic (ASC 09): Wenn man sich die Szene, bei der viele „Rot“ gefordert haben, später mal anschaut, wird man sehen, dass mit Mike Schäfer immer noch jemand als Absicherung hinter dem mutmaßlich Foulenden agiert hat. Daher ganz klar: keine rote Karte. Es waren sehr viele Emotionen in diesem Kampfspiel. Wir haben gewonnen, das zählt und war nach unserer Niederlagenserie auch wichtig.

HSC: Kevin Beinsen, Moritz Müller, Enis Delija. Robin Rosowski (83. Ersan Kusakci), Mischa Mihajlovic (76. Justin Pfaff), Sebastian Hahne, Joshua Heinrichs, Mirco Gohr, Tom Niklas Kaluza, Nico Berghorst (69. Kaniwar Uzun), Dominik Hanemann
ASC 09: Leon Broda, Nico Wolters, Maurise Buckesfeld (71. Pierre Szymaniak), Jan-Patrick Friedrich, Mike Schäfer, Lars Warschewski (90. Jannick Marth), Kavin Brümmer, Ermias Simatos (80. Philipp Rosenkranz), Maximilian Podehl, Jan Stuhldreier, Paul Stieber
Tore: 1 : 0 Hahne (10.), 1 : 1 Podehl (45.), 1 : 2 Buckesfeld (58.)
Zuschauer: 450
Bes. Vork.: Rot für Dominik Hanemann, HSAC (28.)
HSC-Bestnoten: Kevin Beinsen, Sebastian Hahne

Bild: Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Dortmund  vergrößerte sich die Abstiegsgefahr für den Holzwickeder SC.

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