Fußball: Nur wenige Tage bleiben dem Oberligist Holzwickeder Sport Club, um sich nach der 0 : 2-Niederlage bei Westfalia Herne und dem Sturz auf Platz 15 kräftig zu schütteln. Die in dieser Spielzeit schlechteste Platzierung hat dennoch ein Gutes: Aufgrund der besseren Tordifferenz steht der HSC in der Tabelle aktuell vor Brünninghausen, die Drittletzter sind. Nach der Tabellenkonstellation in der Regionalliga mit aktuell drei West-Teams auf Abstiegsplätzen und zudem Fortuna Köln in der Dritten Liga auf einem Abstiegsplatz, würde daher Brünninghausen dem FC Gütersloh und dem FC Gievenbeck in die Westfalenliga folgen.
Umso größere Bedeutung kommt daher dem Meisterschaftsspiel am Gründonnerstag, 18. April, 18.30 Uhr im Montanhydraulik-Stadion gegen Eintracht Rheine zu. Und hier sind sich alle HSC-Verantwortlichen einig und artikulierten das auch so auf der Jahrshauptversammlung: Das ist ein echtes Endspiel und es muss unbedingt ein Dreier her. Das Restprogramm nach Rheine ist mit Paderborn II (A), Schalke 04 II (H), Gievenbeck (H), Haltern (A), Ennepetal (H), Gütersloh (A), Hamm (A) und Brünninghausen (H) nämlich sehr anspruchsvoll.. Und auch ein echtes Abstiegsendspiel am letzten Spieltag gegen den FC Brünninghausen möchte niemand.
Es war schon eine ganz besondere Pressekonferenz nach dem 0 : 2 in Herne. Üblicherweise ist es Hausherr und Westfalia-Trainer Christian Knappmann, der den größten Redeanteil hat oder knackige Formulierungen „raushaut“. Der Ex-Profi aber stand in Sachen Spielanalyse und Kritik dieses Mal klar hinter dem, wie sogar eine Regionalzeitung aus dem Revier titelte, „brummigen“ Axel Schmeing, zurück. Die Aussagen Schmeings zur Qualität waren überaus deutlich und unmissverständlich, auch wenn sie natürlich jetzt vor dem Rheine-Spiel nicht gerne gehört werden. Beim Training in dieser Woche werden da sicherlich noch mal sehr klare Worte fallen, die aber mannschaftsintern bleiben sollen und müssen. Eines aber ist klar, und das seit Wochen: Die Chancenverwertung muss besser werden, es müssen mehr Pässe in die gefährlichen Zonen kommen, und Aussetzer in der Abwehr werden in der Oberliga zumeist sofort bestraft.
Mit Torchancen sträflich umegangen
Stichwort Torchancen: Es war geradezu sträflich, wie beim munteren „Scheibenschießen“ in der ersten Hälfte der HSC mit Chancen umging. Egal ob Sebastian Hahne, Kaniwar Uzun, Justin Pfaff, Moritz Müller, Enis Delija, Joshua Heinrichs – sie alle scheiterten an Keeper Ricardo Seifried, zielten einfach nicht richtig oder ärgerten sich wie Joshua Heinrichs über einen wegen „Abseits“ nicht gegebenen Treffer früh in der 9. Minute. Herne hatte in den ersten 45 Minuten „den Papst in der Tasche“. Bei der ersten richtigen Chance für Herne rappelte es dann gleich. Der eingewechselte, großgewachsene Maurice Kühn verlängerte mit dem Kopf einen Ball zu Ilias Anan, der narrte die Holzwickeder Defensive und schoss das Leder unhaltbar unter die Latte des HSC-Kastens. „Das Tor zu erzielen war schwerer als die 25 Versuche, die wir vorher hatten“, grummelte Axel Schmeing beim Pressegespräch. Gar nicht mehr reden wollte er über das 2 : 0 durch Michael Smykacz in der 90. Minute. Die HSC-Abwehrspieler glaubten gesehen zu haben, dass beim vorhergehenden Dribbling von Kai Hatano der Ball die Torauslinie überschritten hatte und vorzeitig abgeschaltet und die Arme gehoben. Michael Smykacz sagte artig danke und schoss die Entscheidung mit dem 2 : 0 herbei (90.). „Das ist mir so egal, ob es „aus“ war oder nicht, wir hätten eh noch 90 Minuten spielen können, ohne den Ausgleich zu erzielen. Es stand ja schon 1 : 0 gegen uns“, so der angesäuerte Axel Schmeing.
Personalsituation beim HSC
Joshua Heinrichs‘ Einsatz war bis kurz vor dem Anpfiff gefährdet. Ihn plagten Leistenprobleme. Erst nach dem Aufwärmen signalisierte er, dass es wohl gehen könne. „Das war ein Risiko, hinterher wissen wir es alle besser“, so Schmeing. Die Beschwerden wurden schlimmer und zur Pause musste er den Platz verlassen. Der so wichtige, weil kopfballstarke Verteidiger, wird mit großer Wahrscheinlichkeit am Gründonnerstag gegen Rheine und Ostermontag in Paderborn ausfallen. Mischa Mihajlovic indes war nicht verletzt. Stattdessen testete Schmeing Miki Orachev. Der Bulgare verschuldete zwar den später verschossenen Elfmeter, zeigte aber insgesamt eine gute Leistung. Wieder aus Shanghai von seinem Praktikum und Studienaufenthalt zurück kommt an diesem Mittwoch Nils Hoppe. Über Facebook ließ er an seinem Trainingszustand und Planungen über Wochen teilhaben. Nach einem kurzen Stopp in Dänemark kehrt er nun zurück. Sein Ziel ist es, Ende April im Heimspiel gegen Schalke 04 II wieder dabeizusein. Dominik Hanemann wurde für sein „Rot“ gegen Aplerbeck für drei Spiele gesperrt und kann ebenfalls gegen Schalke wieder dabei sein.
Holzwickeder Fans Kult im Pott
Die Facebook-Kultseite „pottoriginale“ filmte beim Herner Spiel die HSC-Anhänger Theo Vogt und Winni Kirchhoff. Über 6.500 Mal wurde das Video bereits bis Montagnachmittag angeclickt. Fast 150 Kommentare gibt es. Das war eine ganz starke Vorstellung! Das war oberligareif (und mehr…)!
https://de-de.facebook.com/pottoriginale/
Eintracht Rheine als hohe Hürde
Der Gegner am Donnerstag konnte im Hinspiel mit 2 : 0 in dessen Arena bezwungen werden. Am Sonntag holte sich das Team von Trainer Björn Laurenz in letzter Sekunde durch ein Elfmetertor ein 1 : 1 daheim gegen Siegen. Davor gab es einen hart erkämpften 2 : 1-Erfolg in Schermbeck – dort hatte der HSC bekanntlich 0 : 1 verloren. Entsprechend breit wird die Brust der Männer von der Ems in Holzwickede sein. Zwei Punkte stehen sie vor dem HSC bei neun Siegen, drei Remis und 14 Niederlagen. Aber: Mit 66 Toren haben sie auch die meisten „Buden“ in der Oberliga kassiert.
HSC setzt Fan-Bus am Ostermontag nach Paderborn ein
Für das Auswärtsspiel am Ostermontag, 22. April, 15 Uhr, bei der U21 des SC Paderborn setzt der HSC einen Bus ein. Interessierte Mitfahrer können sich bei Geschäftsführer Günter Schütte melden. Telefon: 015755319515. Gespielt wird übrigens auf dem Naturrasenplatz „Breite Bruch“ des SC Marienloh, Neuenbekener Straße 25, etwas außerhalb von Paderborn.
Schalke 04 kann Aufstieg am Donnerstag perfekt machen – Haltern muss ausweichen
Der FC Schalke 04 II kann an diesem Gründonnerstag im Erfolgsfall beim SV Schermbeck den Aufstieg vorzeitig klar machen. 24 Punkte und das weitaus bessere Torverhältnis steht das Team vor dem Dritten, dem SC Aplerbeck. Der TuS Haltern ist Zweiter und steht elf Punkte vor Aplerbeck. Im Aufstiegsfall sollen die „Risikospiele“ der Halterner wahrscheinlich auf der Anlage des DSC Wanne-Eickel (Mondpalast Arena) und/oder des Westfalia Herne am Schloss Strünkede ausgetragen werden.
Bild: Unter Wert wurde der HSC in Herne geschlagen, vergab vor allem in Halbzeit eins zu viele klarste Torchancen.