HSC mit vielen Baustellen nach 2:3 gegen Neheim

Fußball-Testspiel: Holzwickeder SC – SC Neheim 2:3 (1:2), Zwei Wochen vor dem ersten und so wichtigen Oberligaspiel des Jahres zuhause gegen den TuS Erndtebrück präsentierte sich der HSC am Sonntag im Testspiel gegen den Westfalenligisten SC Neheim ganz schwach und unterlag mit 2:3. HSC-Coach Axel Schmeing stapfte nach Abpfiff wortlos und restlos bedient in die Kabine der Opherdicker Haarstrang-Sportanlage und ließ seinen „Co“, Marius Niedzialkowski, Erklärungen gegenüber den Medien abgeben.

Jetzt sind die „Bauherren-Eigenschaften“ von Axel Schmeing, der in dieser Woche nicht ganz unerwartet seinen Vertrag verlängert hatte, gefragt. Mit „Mund abwischen und weiter“, wie in den sozialen Medien gerne kolportiert, wird es da als viel zu einfache Lösung nicht getan sein. Und wer den akribisch arbeitenden Axel Schmeing kennt, der weiß, dass er auch Ausreden wie „Es war nur ein Test“, Verletzungspech, „das Wetter“ oder „Die haben auch 3 : 1 in Brünninghausen gewonnen“ keinesfalls als Ausrede akzeptiert. Denn allein ein Blick in die Startaufstellung zeigte, dass da Spieler mit sportlichen Ansprüchen, Qualität und auch Rückkehrer standen. So werden es harte und sprichwörtlich eisige 14 Tage, die da auf die HSC-Kicker zukommen, denn die Bilanz auch abseits der reinen Ergebnisse, nach den Tests gegen die Westfalenligisten Finnentrop (2:3), Lüner SV (1:0) und jetzt das 2:  gegen Neheim kann nicht zufrieden oder gar euphorisch stimmen.

Der HSC begann gegen Neheim gar nicht so schlecht und in den ersten Minuten sogar feldüberlegen. In der 22. Minute scheiterte der wiedergenesene Nico Berghorst knapp. Zu diesem Zeitpunkt aber hatte der Gast aus dem Sauerland prinzipiell längst das Heft des Handelns nach zehn Minuten Abwarten fest in der Hand. Es begannen die „Michler-Festspiele“. Jonas und Marius Michler sowie seine Neheimer Kollegen hatten nämlich schnell herausgefunden, dass die rechte HSC-Abwehrseite komplett eingefroren war. Klar, dass hier die Neheimer Offensivbemühungen ansetzten und schnell konkrete Erfolge zeigte. Völlig frei ballerte Marus Michler erst an den Außenpfosten (25.). Die richtigen Schlüsse aber zog die HSC-Abwehr nicht, im Gegenteil. Sie verabschiedete sich aus dem Spiel und ließ erst durch Marus Michler (31.) und dann Jonas Michler (34. Minute) zwei einfache Treffer und die 2 : 0-Führung zu .Tomislav Ivancic, an diesem trüben Nachmittag mit Patrick Sacher und Enis Delija die einzigen Lichtblicke beim HSC, sah Enis Delija in der Mitte und der erzielte den Anschluss (41.). Es war der erste Treffer für Holzwickede für den jungen Mann, der viel für die Zukunft hoffen lässt. „Wir hätten viel höher, gar nicht drei oder vier Toren führen müssen“, kritisierte Neheims Trainer Alexander Bruchhage zur Halbzeit.

Deutliche Worte fand Axel Schmeing in der Kabine. Das fruchtete dann auch, und Sebastian Hahne schaffte den schnellen Ausgleich (56.). Der HSC erarbeitete sich eine Feldüberlegenheit, war aber nach vorne viel zu ungefährlich, wenig zielstrebend, und das geforderte Pressing war auch nur zeitweise angesagt. Der SC Neheim schaute sich die Bemühungen geduldig an und erzielte dann fast wie aus dem Nichts die erneute Führung durch Mahmut Yavuzaslan (77.). Zugegebenerweise etwas glücklich, doch auch hier agierte die HSC-Defensive viel zu passiv. Der HSC konnte nichts mehr zusetzen und verlor am Ende völlig verdient gegen ein Team, das in der Westfalenliga auf Platz acht im Niemandsland der Tabelle steht und bei dem es weder nach „oben“ oder nach „unten“ gehen kann.

Der HSC plant das nächste Testspiel für den kommenden Mittwoch, 30. Januar. Gegner wird die U 19 der TSC Eintracht Dortmund sein. Anstoß des Spiels gegen den Tabellenneunten der U 19-Westfalenliga ist um 19.45 Uhr auf dem Kunstrasenplatz an der Victor-Toyka-Straße unweit des Signal-Iduna-Parks. Weiter geht es dann am kommenden Sonntag. Gegner ist dann in Holzwickede kein Geringerer als Regionalligist SC Wiedenbrück. Die Wiedenbrücker besiegten am Samstag in einem Test die U 23 des FC Schalke 04 locker auswärts mit 5 : 1. Zum Vergleich: Die Schalker führen die Oberliga-Tabelle überaus souverän an und schickten auch den HSC mit 4 : 0 auf die Heimreise. Gespielt wird wohl aufgrund der Witterungsbedingungen auf dem Kunstrasenplatz der Haarstrang-Sportanlage in Opherdicke, obwohl das Spiel offiziell noch im Montanhydraulik-Stadion angesetzt ist. Anstoß wird am kommenden Sonntag um 14.30 Uhr sein.

Bleibt zu hoffen, dass sich die Zerrung von Kaniwar Uzun, die zur Auswechslung führte (42.), sich nicht als schlimmer erweist. Miki Orachev im Übrigen wird aufgrund seiner Muskelverletzung dem HSC vier Wochen fehlen – und damit nicht in den ersten beiden Spielen gegen Erndtebrück und Schermbeck zur Verfügung stehen.

Trainerstimmen
Mario Niedzislkowski (Co.Trainer HSC): Das war gar nichts. Wir sind aktuell ganz, ganz weit von dem entfernt, was wir vorgeben und erwarten. In allen, und wirklich allen Bereichen gibt es Baustellen. Die Zeit bis zum ersten Meisterschaftsspiel wird knapp werden. Wir sind alles sehr enttäuscht von diesem Auftreten gegen Neheim.
Alexander Bruchhage (Neheim): Ich bin sehr zufrieden mit meinem Team. Das war besonders in der ersten Halbzeit sehr gut. Wir hätten sogar erheblich höher führen müssen. Auch in der zweiten Hälfte, und trotz vieler Wechsel, gab es keinen Bruch im Spiel. Wir alle fahren zurecht stolz und glücklich nach Hause. Es war ein verdienter Sieg für uns, da kann es keine zwei Meinungen geben.

Startaufstellung HSC: Malte Hegemann, Edgar Krieger, Justin Pfaff, Robin Rosowski, Enis Delija, Kaniwar Uzun (42. Hahne), Patrick Sacher,m Ersan Kusakci, Tom Niklas Kaluza, Nico Berghorst, Tomislaw Ivancic. Eingewechselt: Ze Mertens, Karim Bouasker, David Vaitkevicius, Daniel Jonas Seidel, Moritz Müller
Startaufstellung SC Neheim: Leon Zielonka, Okan Güvercin, Marius Michler, Oliver Busch, Osman Albayrak, Emre Yilmaz, Lukas Wolf, Sylvio Meyer, Johannes Thiemann, Mahmut Yavuzaslan, Jonas Michler. Ersatz: David Wagner, Ekrem Yavuzaslan, Gianluca Greco, Burak Yavuz, Riad Xhaka, Jannik Schriek, Patrick Nettesheim, Ali Torabi, Justin Schröter (TW).
Tore: 0 : 1 Marius Michler (31.), 0 : 2 Jonas Michler (34.), 1 : 2 Enis Delija (41.), 2 : 2 Sebastian Hahne (56.), 2 : 3 Mahmut Yavuzaslan (77.).

Bild: Ganz schwach präsentierte sich der HSC im Testspiel gegen Neheim und unterlag mit 2:3.

 

Vorheriger ArtikelFußball-Testspiele: Landesligisten müssen sich geschlagen geben
Nächster ArtikelRW Westönnen überrascht beim Masters in Werl – RW Unna sechstbestes Team

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.