Fußball-Testspiel: Holzwickeder SC (Oberliga) – SC Neheim (Westfalenliga) 3:2 (0:0). Der Holzwickeder SC ist mit einem Testspielsieg in das neue Jahr gestartet. Fünf Tage nach dem offiziellen Trainingsauftakt siegte der Oberliga-Fünfte in einem zerfahrenen Spiel auf dem Kunstrasen der Haarstrang-Sportanlage Opherdicke mit 3 : 2 gegen den Westfalenliga-Fünften SC Neheim. Vor exakt einem Jahr hatten die Sauerländer mit 3 : 2 die Überhand behalten – jetzt gelang den Holzwickedern die Revanche. Fußball-Ästheten aber kamen bei nasskaltem Wetter, Wind und Temperaturen um fünf Grad nicht auf ihre Kosten. Was aber auch nicht angesichts des Vorbereitungsstands beider Teams nicht zu erwarten war.
Zerfahren und zäh war es – besonders in den ersten 45 Minuten. So wichtig warm wurde es nur der Sportlichen Leitung des HSC mit Karl Lösbrock und Tim Harbott sowie Geschäftsführer Günter Schütte, die „von oben“ aus dem mucklig-warmen Besprechungsraum des Sportheims das überaus überschaubare Geschehen während der ersten 45 Zeigerumdrehungen auf dem Platz verfolgten. Ein harmloser Kopfball von Nico Berghorst wurde sichere Beute von Leon Zielonka im Neheimer Tor. Ein Freistoß von Nils Hoppe ging in die Wolken (16.). Vielversprechend war ein schöner Antritt von Sebastian Hahne, der ans Außennetz ging (38.). Fast im Gegenzug visierte dann Neheims Johannes Thiemann ebenfalls das Außennetz des von Kevin Beinsen gehüteten Holzwickeder Kastens an. Das war es in einer niemanden erwärmenden ersten Hälfte.
Die zweite Halbzeit nutzten Axel Schmeing und sein Trainer-Kollege beim SC Neheim, Alex Bruchhage, für zahlreiche Auswechslungen. Dem Spiel tat das gut. Zumindest was Einsatz und am Ende auch Tore betraf. Nico Berghorst zwang Leon Zielonka zu einer tollen Parade (54.). Besser machte er es fünf Minuten später. Der eingewechselte René Richter passte in die Mitte – und da stand Berghorst goldrichtig und vollendete zur 1 : 0-Führung für den HSC (59.). Im Gegenzug übersahen die HSC-Defensiven dann ausgerechnet den Torschützen vom Dienst bei den Sauerländern, Gianluca Greco. Der überwand Kevin Beinsen zum schnellen 1 : 1-Ausgleich (60.). In der 65. Minute war es dann Johannes Thiemann auf Seiten der ganz in Rot gekleideten Neheimer, der die hundertprozentige Chance zur Gästeführung geradezu fahrlässig versiebte. Da hätte sich der HSC nicht beschweren dürfen.
Ein Gästegeschenk führte dann zur Holzwickeder 2 : 1-Führung: Die Neheimer Abwehr leistete sich einen Komplettaussetzer und wieder war es Nico Berghorst, der einnetzte (71.). Die Neheimer hatten offenbar Gefallen an Gastgeschenken hatten. Leistete sich Keeper Leon Zielonka einen „wilden Ausflug“ bei einer Flanke. Robin Rosowski nahm’s gerne an und vollendete zum 3 : 1 (73.). Ibrahima Camara verkürzte noch mal auf 2 : 3 aus Sauerländer Sicht (80.). Und beinahe wäre der Ausgleich geglückt. Ibrahima Camara war es wiederum, der in der 86. Minute freistehend das leere Tor nicht traf. Den konnte, ja musste man einfach machen. So bleib es beim 3 : 2-Heimerfolg des Holzwickeder Oberligisten – und damit Revanche zur Niederlage im Test vor einem Jahr sowie ein psychologisch wichtiger Sieg zu Beginn der Vorbereitung und des neuen Jahres.
Das machten die „Neuen“
Kevin Beinsen feierte nach halbjähriger Pause sein Comeback im Tor. Beim zweiten Tor des SCN durch Ibrahima Camara sah er nicht ganz glücklich aus. Viel zu tun hatte er insgesamt nicht. Wichtig für den HSC ist seine Präsenz. An seiner Fitness arbeitet er individuell im Kraftraum. Allerdings wird er in den kommenden 14 Tagen bis drei Wochen beruflich viel unterwegs sein und damit Trainingseinheiten verpassen. Was wiederum seinem Torhüter-Konkurrenten Malte Hegemann Vorteile verschaffen könnte. Steven Kodra von Westfalia Herne trainiert bereits seit der Hinrunde beim HSC. Er rief am Sonntag nicht sein hohes Potential ab und war nicht sehr sichtbar. Kerim Acil feierte in der zweiten Hälfte nach seiner schweren Schulterverletzung aus dem Dortmunder Hecker-Cup ein ordentliches Comeback. Als Außenverteidiger hat er allerdings noch einige Luft nach oben und wird weiter hart an sich arbeiten müssen. Dennoch: Schön und wichtig für de HSC, dass er wieder da ist und eine echte Alternative für die Defensive ist. In dieser Woche, am 16. Januar, kehrt Joshua Heinrich nach seiner überwundenen Schulterverletzung und seinem Auslands-Studienaufenthalt zum Team zurück. Alle sind auf seine aktuelle Form gespannt, denn er ist ein wichtiger Spieler für den HSC.
Nächster Test am 19. Januar beim SV Hohenlimburg
Weiter geht es in der Testspiel-Reihe am kommenden Sonntag, 19. Januar, um 14.30 Uhr beim Westfalenligisten SV Hohenlimburg. Auch keine leichte Aufgabe auf dem Kunstrasenplatz der Hohenlimburger.
Trainerstimmen:
Axel Schmeing (HSC): Aller Anfang ist schwer. Es war ein zerfahrenes Match. Die erste Halbzeit war noch zerfahrener als die zweiten 45 Minuten. Wissen muss man allerdings auch, dass beide Teams von der Liga her gar nicht so weit auseinander sind. Beide sind Fünfte – wir in der Oberliga und der SCN in der darunterliegenden, sehr starken Westfalenliga. Von daher und der Tatsache, dass wir vor einem Jahr hier verloren haben, bin ich nicht so unzufrieden.
Axel Bruchhage (Neheim): Wir mussten hier nicht verlieren. Wir haben bewusst den HSC als Gegner gewählt, da wir wussten, dass dieses Team jeden Fehler des Gegners unbarmherzig bestraft. Wir hatten zwei Hundertprozentige, die wir hätten verwerten müssen. Dazu kam, dass wir angesichts der Trainingsbelastungen schwere Beine haben – aber das geht Holzwickede nicht anders. Also: Für uns war es ein gutes, wichtiges Match. Aber eben auch nur ein Testspiel.
HSC: Kevin Beinsen, Moritz Müller, Lamar Lambertz, Steven Kodra (46. René Richter), Tomislav Ivancic, Sebastian Hahne, Nils Hoppe (46. Aldin Kajajic) Jonas Janetzki, Mohamed Yarhdi (46. Kerim Acil), Nico Berghorst, Lennart Uedickoven (46. Robin Rosowski)
SC Neheim: Leon Zielonka, Johannes Theimann, Mahmut Yavuzaslan, Jonas Michler, Gianluca Greco, Rejhan Zekovic, Riad Xhaka, Oliver Busch, Patrick Nettesheim, Osman Albayrak, Maurice Majewski. Eingewechselt: Burak Yavuz, Ibrahima Camara, Daniel Bald, Ali Torabi (alle 46.)
Tore: 1 : 0 Berghorst (59.), 1 : 1 Greco (60.), 2 : 1 Berghorst (71.), 3 : 1 Rosowski (73.), 3 : 2 Camara (80.)
Schiedsrichter: Philipp Werner (Hammer SC)
Zuschauer: 40.