HSC: Manchmal geht’s eben nur „eklig“

Fußball-Oberliga: Mit Zweitvertretungen von Profimannschaften ist das immer so eine Sache. Wer von „oben“ herunterkommt, entscheidet sich häufig kurzfristig. Ob dann auch immer die Motivation und Konzentration zu 100 Prozent da ist und wie der „Rest“ der Reserve über die Verstärkungen denkt, steht ebenfalls auf einem anderen Papier. Von daher war die Vorbereitung für HSC-Trainer Axel Schmeing auf die sonntägliche Partie gegen die U 21 des SC Paderborn alles andere als leicht.

Das 1 : 1 nach einem 0 : 1 durch den Bundesliga-Profi Khiry Shelton  und den Ausgleich durch Mirco Gohr (64.) zeigte, dass Schmeing vieles richtig gemacht hatte. Allerdings musste er in der Halbzeit mächtig nachjustieren. Eine „aggressive, eklige und engagierte Spielweise“ forderte er in der etwas lauteren Halbzeitansprache von seinen Mannen ein. Die nahmen es sich zu Herzen und hatten in den zweiten 45 Minuten mehr vom Spiel und die besseren Chancen. Und wer weiß, was passiert wäre, wenn es bereits in der ersten Spielminute den fälligen roten Karton gegen Phil-Thierri Sieben gegeben hätte. Der legte als letzter Mann den durchgebrochenen HSCer René Richter zwar vor dem Strafraum, aber als letzter Mann. Frauen-Bundesliga-Schiedsrichterin Kathrin Heimann aus Gladbeck hätte Sieben vorzeitig unter die Dusche schicken müssen – sie beließ es aber bei Dunkelgelb. Dass sie Sieben in der 89. Minute dann doch mit Gelb-Rot vom Platz stellte nach einem Foul an der Seitenlinie, war viel zu spät und brachte dem HSC keine Vorteile mehr.

„Frühes Rot hätte uns in Schwierigkeiten gebracht“

Selbst SCP-Trainer Michel Kniat gab in der Pressekonferenz nicht nur zu, dass eine „Rote“ durchaus hätte gezogen werden können, sondern noch mehr: „Wir hätten es dann hier in Holzwickede sehr schwer gehabt. Ob wir dann etwas mitgenommen hätten, wäre zumindest fraglich gewesen.“

Quintett aus der Bundesliga

Fünf Bundesliga-Profis waren es am Ende, die Michel Kniat in Holzwickede aufs Spielfeld beorderte: Torhüter Leon Brüggemeier, der US-Amerikaner und Torschütze Khiry Shelton, der in der vergangenen Winterpause vom FC Sporting Kansas City gekommen war, Dominik Bilogrevic, Johannes Dörfler und Marcel Hilßner, Johannes Dörfler, zuerst auf der linken, dann auf der rechten Seite und Marcel Hilßner hatten dabei viele gute Chancen, bereits in der ersten Hälfte „den Sack zuzumachen“, hatten aber kein Zielwasser getrunken.

René Richter: Nächster Gegner Preußen Münster II wird noch unangenehmer

Auf der Pressekonferenz nach dem Paderborn-Spiel gab Axel Schmeing seiner Hoffnung freien Lauf, dass es mit dem ersten Dreier hoffentlich am kommenden Sonntag im zweiten Heimspiel hintereinander funktionieren könnte. Gegner ist dann wieder eine Profi-Reserve – dann die des Drittligisten SC Preußen Münster. „Das wird sogar noch etwas schwieriger als die Aufgabe gegen Paderborn. Münsters Erste hat am kommenden Wochenende spielfrei. Da kann so einiges aus der Profi-Truppe kommen“, sagt René Richter vom HSC, der am Sonntag ein sehr gutes Spiel ablieferte. Nur mit Dagegenhalten, Mut und der Leistung aus der zweiten Halbzeit gegen Paderborn sei da etwas auszurichten – und indem man „eklig“ spielte. Und da war sie wieder, die Aussage von Axel Schmeing: Nur mit Schönspielen ist in dieser Oberliga rein gar nichts zu gewinnen. Stattdessen muss man dem Gegner, unter Beachtung der Fairness, die Lust am Spielen vergällen. Das klappte gegen den SCP aus Paderborn – und das soll auch gegen den SCP aus Münster gelingen.

Und wieder gegen einen SCP aus einer Domstadt

Am kommenden Sonntag, 8. September, erfolgt um 15 Uhr im Montanhydraulik-Stadion der Anstoß zum Spiel gegen den SC Preußen Münster II. Die Preußen besiegten am Sonntag zuhause Westfalia Herne durch zwei Treffer des 19-jährigen Nicolai Remberg mit 2 : 0. Sören Weinfurtner hatte auf ein 4-2-3-1 gesetzt. Insbesondere Ousman Tourey fiel als Tempomacher immer wieder auf. Joel Grodowski, dem HSAC leidlich aus der letzten Saison im Dress der Hammer Spielvereinigung als Torschütze bekannt, blieb ohne Treffer, zeigte aber nach überstandener Schulterverletzung eine gute Partie. Wen SCP-Trainer Sören Weinfurtner nach dem ersten Saisonerfolg nun in Holzwickede aufbietet, insbesondere aus der Ersten, bleibt erst mal sein Geheimnis. Aber dass da etwas kommen wird, vor allem, da die Erste am dann folgenden Mittwoch im Westfalenpokal das schwere Spiel gegen Rödinghausen bestreiten muss und alle Vorbereitungen dafür braucht, dürfte klar sein. Auf jeden Fall war die Reserve der Preußen gegen Herne gegenüber den letzten Spielen stark verbessert und wird in dieser Form eine ganz harte Nuss für den HSC.

Bus nach Rheine

Für die Auswärtsbegegnung am Sonntag, 15. August, beim FC Eintracht Rheine will der HSC wieder einen Bus einsetzen. Anmeldungen nimmt Günter Schütte entgegen: 01575 531 95 15.

Bild: Die HSCer Robin Rosowski und Nils Hoppe verfolgen einen Paderborner Gegenspieler.

Vorheriger ArtikelGolf-Club Unna-Fröndenberg: Mehr als 100 Mitglieder positionieren sich bei den Clubmeisterschaften
Nächster ArtikelKSV-Damen mit dem letzten Wurf zum Remis – HC TuRa muss fünf Stammspielerinnen ersetzen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.