Fußball-Oberliga: Holzwickeder SC – Hammer Spielvereinigung (Sonntag, 8. Dezember, 14.30 Uhr, Montanhydraulik-Stadion Holzwickede, Jahnstraße 7). HSC gegen HSV: Das Derby verspricht auch dieses Mal wieder „heiß“ zu werden. Dabei will der HSC eine Bestmarke aufstellen, der HSV einen besonderen „Rekord“ unbedingt vermeiden. Sollte Holzwickede siegen, hätte der Verein erstmals in seiner Oberliga-Geschichte bereits nach dem 17. Spieltag und damit dem Ende der Hinrunde 27 Punkte auf dem Konto. Die Hammer wiederum werden alles daran setzen, ihr überhaupt erstes (!) Spiel in der Hinrunde zu gewinnen. Elf Niederlagen und fünf Remis stehen bislang zu Buche.
Sollte Hamm erneut nicht gewinnen, kann der Verein wohl bereits jetzt für die neue Westfalenliga-Saison planen. Vor diesem Hintergrund warnt Holzwickedes Cheftrainer Axel Schmeing auch sehr eindringlich vor diesem angeschlagenen Gegner: „Die drei Punkte würden uns sehr guttun. Hamm kämpft um eine seiner letzten Chancen und wird bei uns alles abrufen. Der Verein hat viele seiner Spiele knapp, zum Teil unglücklich verloren. Mein Trainerkollege René Lewejohann wird da sicherlich wieder alles aus seiner Truppe herauskitzeln. Nein, ein Punktelieferant ist Hamm keinesfalls.“
Noch ist das Derby aufgrund der Witterung gefährdet
Ob im Montanhydraulik-Stadion am Sonntag überhaupt gespielt werden kann, entscheidet sich kurzfristig. Der Rasenplatz ist tief und weist Unebenheiten und Löcher auf. Eine Verlegung auf den Kunstrasenplatz der Haarstrang-Sportanlage ist aber auch nicht so ohne weiteres möglich, da dort die HSC-Reserve ebenfalls am Sonntag fast zeitgleich gegen Mengede in der Bezirksliga spielt. Eine letzte Platzbegehung, vermutlich erst am Samstag oder gar Sonntag soll eine Entscheidung bringen. Sport-kreisunna.de wird die Fußball-Fans auf dem Laufenden halten.
Statistische Vorzeichen sprechen klare Sprache
Fußball ist am Ende immer ein Ergebnissport. Und da spricht die Statistik eine überaus deutliche Sprache. Tabellarisch gesehen trennen den Letzten Hamm und den HSC als Sechsten 19 Punkte. Während die Hammer SpVg die aktuell schlechteste Verteidigung mit bereits 41 Gegentreffern stellt, gehört der Holzwickeder Sport Club mit 30 „Buden“ zu den offensivstärksten Teams der Oberliga Westfalen. Allerdings ist auch Holzwickedes Defensivleistung mit schon 32 Gegentoren nicht immer optimal.
Auch im Sturm bei der Hammer SpVg passt es nicht so recht. So wenig Tore hat kein anderer Club in der Liga geschossen – 13 Stück an der Zahl sind es bei 16 Spielen. Ali Gülcan hat davon vier erzielt. Aufpassen werden die Holzwickeder aber auch auf David Loheider. Der schoss beim 4 : 1 im Kreispokal-Viertelfinale beim Bezirksligisten SG Massen gleich drei Treffer. Aus den zurückliegenden fünf Partien holte die Hammer SpVg nur ein mageres Pünktchen, der HSC immerhin gute zwölf Zähler. Insgesamt kommt der HSC nun auf sieben Siege, drei Remis und sechs Niederlagen – und damit Platz 6 punktgleich mit dem Tabellenvierten aus Gütersloh.
„Stimmung“ in Hamm – der Baum brennt
Etwas martialisch „Do-or Die-Spiele“ nennt Hamm seine entscheidenden Spiele gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf, um die kleine Chance auf den Klassenerhalt zu bewahren. Holzwickede wird jetzt das vierte dieser Matches sein, drei wurden verloren. Nach dem 1 : 2 am letzten Sonntag zuhause gegen Westfalia Herne fand HSV-Trainer René Lewejohann drastische Worte. In der regionalen Hammer Zeitung wird er wie folgt zitiert: „Mich kotzt es einfach an, wenn wir die Jungs Woche für Woche mit einem gewissen Matchplan vorbereiten und dann immer wieder diverse Spieler eigene Ideen kreieren und nicht in der Lage sind, den einfachen Stiefel herunterzuspielen. Bei aller Ruhe, die wir hier bewahrt haben und weiter bewahren werden, wird das personelle Konsequenzen geben. So jung wie die Truppe auch ist: Die kriegt Qualitätstraining, hat ein super Stadion, ein super Umfeld und einen super ruhigen Vorstand. Sie kriegt pünktlich ihre Kohle – und aus dieser Wohlfühloase da brechen wir ganz klar aus. Da fühle ich mich als Trainer verarscht. Im Winter werden hier Köpfe rollen.“ Mehr als klare Worte, die der 35-jährige Lewejohann da gegenüber den lokalen Medien äußerte, die aber auch zeigen, wie blank die Nerven beim Traditionsverein aktuell liegen.
Hamm gewann zuletzt beide Partien gegen den HSC
Etwas Hoffnung gibt Hamm der Ausgang der letzten beiden Begegnungen in der Oberliga gegen Holzwickede. Beide Spiele wurden gewonnen. In Holzwickede siegte man mit 3 : 1, in der Rückrunde daheim mit 3 : 0.
HSC ohne Nico Berghorst
„Ich habe meine Mannschaft eindrücklich darauf hingewiesen, diesen Gegner nicht zu unterschätzen. Wir brauchen den Dreier im Kampf um den Klassenerhalt dringend, der tut uns gut“, sagt HSC-Coach Axel Schmeing. Denn nach wie vor geht es um den Erhalt der Spielklasse und in der Liga eng zu. Verzichten muss Schmeing auf Stürmer Nico Berghorst. Der hatte nach einem Freistoß-Pfiff des Schiedsrichters in der letzten Begegnung in Ahlen (2 : 1) kurz vor Schluss den Ball weggeschossen, bekam dafür seine 5. Gelbe Karte und ist für ein Spiel gesperrt.
Schiri Marcel Benkhoff hat die richtige Medizin gegen jegliche Härte
Als Schiedsrichter nominierte der Verband Marcel Benkhoff vom SV Eintracht Ahaus. Der 27-jährige hat gegen mögliche Härte im Spiel sicherlich „gute Medizin“ in Form von souveräner Spielführung und auch, wenn es nicht anders geht „Karten“ im Gepäck – er ist nämlich Student der Pharmazie an der Universität Bonn. Bislang ein Spiel des HSC leitete der Unparteiische: In der Spielzeit 18/19 das 2 : 2 der Holzwickeder beim FC Brünninghausen – es war damals am 8. Dezember 2018 übrigens auch der 17. Spieltag. Dabei schickte Benkhoff einen HSC-Spieler vorzeitig duschen – und gab kurz vor Schluss einen Elfmeter für Brünninghausen, den Florian Gondrum damals gegen Kevin Beinsen nicht verwandeln konnte.
Bild: Spektakuläre Szenen und „Sprungeinlagen“ wie beim 0 : 3 aus Sicht der Holzwickeder beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams in Hamm sind auch am Sonntag vermutlich wieder zu sehen. Wenn das Wetter eine Austragung des Derbys zulässt.