HSC gewinnt wichtigen Dreier mit 4:1 gegen FC Gievenbeck

Fußball-Oberliga: Holzwickeder SC – FC Gievenbeck 4:1 (3:0). Völlig verdient mit 4:1 gewann am Mittwoch der Holzwickeder Spot Club im Nachholspiel der Oberliga Westfalen gegen den FC Gievenbeck. Damit beträgt der Abstand des nun Tabellen-13. auf den ersten Abstiegsplatz fünf Punkte. Dennoch können sich die Holzwickeder keineswegs zurücklehnen: Am Sonntag geht es zum Zweiten, TuS Haltern, der mit einem Sieg und einer gleichzeitigen Niederlage des SC Aplerbeck bei Westfalia Herne in die Regionalliga aufsteigen kann.

Zudem punkten auch die Konkurrenten im Abstiegskampf auch an diesem Nachholspieltag munter weiter und werden dies auch in den kommenden Spielen weiter tun. So gewann der FC Gütersloh in Siegen mit 2 : 1 . Der 1 : 0-Erfolg von Westfalia Rhynern gegen die SpVg Hamm im Nachholspiel am Mittwochabend indes tat dem HSC richtig gut. Doch eines dürfte nach diesem Mittwochnachmittag klar sein: Der FC Gievenbeck muss sich jetzt ernsthaft mit der tieferen Westfalenliga 1 beschäftigen. Zu harmlos und wenig engagiert wirkten die Gäste aus dem Münsterland. Dass der in Holzwickede komplett desolat aufspielende FCG nun ausgerechnet noch zweimal gegen den HSC-Abstiegskonkurrenten Rheine spielen muss (ein Nachholspiel davon aus der Vorrunde), verheißt für Holzwickede wenig Gutes – vielmehr dürfte Rheine mit sechs Punkten planen.

Von Beginn an ließ der HSC wenig Zweifel daran, wer gewinnen wollte. Nico Berghorst zwang per Kopf bereits in der 4. Minute Gievenbecks Keeper Nico Eschhaus zu einer tollen Parade. Tristan Niemann, Torjäger des Münsteraner Vorortclubs, verlud dann Nils Hoppe, doch sein Schuss ging abgefälscht um Zentimeter vorbei (16.). Die anschließende gut geschlagene Ecke von Julian Canisius verpassten Freund und Feind – das war eine Top-Chance für jeden Angreifer, und die HSC-Fans mussten tief durchatmen. In der 19. Minute aber gab es die Erleichterung für alle, deren Herz für die ganz in Blau gekleideten Holzwickeder schlug. Sebastian Hahne flankte von links, Nico Berghorst verpasste die Flanke. Doch dahinter stand Mirco Gohr, der zum 1 : 0 einköpfte. Dieser Treffer war der berühmte Dosenöffner. In der 26. Minute scheiterte Sebastian Hahne am glänzend reagierenden Nico Eschhaus. Doch in der 34. Minute war es (längst überfällig) soweit: Sebastian Hahne ballerte an den linken Innenpfosten – und von dort trudelte das Leder zum 2 : 0 in die Maschen. Nico Berghorst stellte mit dem 3 : 0 auf Pass von Sebastian Hahne in der 41. Minute endgültig die Weichen auf Sieg.

Fans des HSC, die viele Begegnungen ihrer Lieblinge in dieser Spielzeit gesehen haben, wussten dann eigentlich, was kommen würde. Der Gast aus Gievenbeck drückte und in der 50. Minute gab es zurecht Elfmeter für den FCG. Nicht unumstritten. Dominik Hanemann bekam das Leder im Strafraum an die Hand, Schiedsrichter Florian Gansloweit wollte erst weiterspielen lassen, wurde dann aber über „Headset“ von seinem Linienrichter über das Handspiel von Dominik Heinemann informiert. Hanemann bekam seine 16. (!) gelbe Karte, und es gab Elfmeter. Christian Keil lief gegen Kevin Beinsen an, schoss aber viel zu unplatziert und mittig, so dass Beinsen fast problemlos hielt.

Der Treffer für Gievenbeck fiel dann doch. Der in der Halbzeitpause eingewechselte Jannik Balz schoss aus 35 Metern halbrechts und eigentlich aus unmöglicher Position Richtung Tor – das war als Flanke gedacht. Doch der Ball schlug über den entsetzten Kevin Beinsen oben in den Winkel zum Anschlusstreffer von 3 : 1 ein (58.). Ein unhaltbarer, weil völlig unvorhersehbarer Schuss beziehungsweise Flanke. Balz war für den Torschützen vom Dienst, Tristan Niemann, ins Spiel gekommen. „Tristan hatte sich in Diskussionen mit dem Schiedsrichter verstrickt. Das und seine Leistungen waren so nicht okay“, kommentierte Gievenbecks Trainer Benjamin Heeke in der anschließenden Pressekonferenz die nicht erwartete Auswechslung des Goalgetters, der beim 2 : 4 in Aplerbeck noch getroffen hatte. Das war es dann aber auch mit den Offensivkünsten der völlig enttäuschenden Gäste aus dem Münsterland. Stattdessen machte Sebastian Hahne mit dem 4 : 1 in der 64. Minute endgültig alles klar. Enis Delija hatte dann noch in der 71. Minute eine Großchance, doch er scheiterte mit seinem Schuss.

Fazit der Begegnung: Der HSC gewann komplett verdient. Der FC Gievenbeck wird mit dieser Leistung die Klasse nicht halten können und empfahl sich nachdrücklich für die Westfalenliga 1. Gerettet ist Holzwickeder trotz des Erfolgs aber noch lange nicht.

Trainerstimmen
Axel Schmeing (HSC): Auch wenn mein Kollege Benjamin Heeke das vielleicht anders sieht, für uns war es ein extrem schwieriges Spiel, ein hartes Stück Arbeit. Fußballerisch gesehen muss ich sagen, dass Gievenbeck sogar 60 Minuten besser war als wir. Wir waren einfach effektiver. Aber, und hier wiederhole ich mich: Im letzten Drittel sind wir zu ungefährlich. Um unsere Personalsituation mache ich mir vor dem Spiel gegen Haltern große Sorgen. Nils Hoppe, Nico Berghorst und Sebastian Hahne sind alle angeschlagen. Das sieht nicht so gut aus.
Benjamin Heeke (Gievenbeck): Ich dachte, dass wir bei unserer Niederlage zuhause gegen Hamm den Tiefpunkt erreicht haben. Es geht aber wohl noch tiefer. Das tut sehr weh, denn der HSC musste nicht mal besonders gut sein. Mentalität, Wille – all das haben wir heute vermissen lassen. Von Anpfiff an war zu spüren, wer gewinnen wollte – wir waren es nicht. Wir haben extrem schlecht verteidigt. Wir hatten noch eine Mannschaftssitzung vor dem Match, in der wir besprochen haben, was unsere Ziele für die letzten Spiele waren. Zehn bis zwölf Punkte hat die Mannschaft genannt. Okay, wenn das Team das meint. Ich bin seit 19 Jahren, trotz meines jungen Alters, Trainer. Das heute habe ich allerdings so auch noch nicht erlebt.

HSC: Kevin Beinsen, Moritz Müller, Robin Rosowski, Enis Delija, Mischa Mihajlovic, Sebastian Hahne (76. David Vaitkevicius), Nils Hoppe (84. Karim Bouasker), Mirco Gohr, Tom Niklas Kaluza, Nico Berghorst (56. Patrick Sacher), Dominik Hanemann:
FC Gievenbeck: Nico Eschhaus, Christian Keil, Tom Gerbig, Nils Heubrock (73. Justus Kurk), Tristan Niemann (46. Jannik Balz), Daniel Geisler, Paul Bergmann, Constantin Rieger, Yasin Altun, Julian Canisius, Johan Scherr:
Tore: 1 : 0 Gohr (19.), 2 : 0 Hahne (34.) 3 : 0 Berghorst (41.), 3 : 1 Balz (58.), 4 : 1 Hahne (64.)
Bes: Vork: Christian Keil (Gievenbeck) scheitert mit FE an Kevin Beinsen (50.)
Zuschauer: 300
Schiedsrichter: Timo Gansloweit (SC Husen-Kurl): sehr souverän
Bestnoten HSC: Enis Delija, Sebastian Hahne, Robin Rosowski

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