Fußball, Hecker-Cup: Holzwickeder SC – Kirchhörder SC 1 : 2 (0 : 0). Der Oberligist Holzwickeder SC unterliegt am Samstagabend beim Hecker-Cup dem Landesligisten Kirchhörder SC 1 : 2. Damit steht am Ende ein zweiter Platz in der Gruppe B zu Buche. Da der Liga-Konkurrent Aplerbecker SC gegen den SV Brackel zuvor mit 2 : 1 siegreich war, kommt es zu der Konstellation, die weder Veranstalter noch die Vereine und Duellanten wollten: Am Dienstag, 30. Juli, muss der HSC um 17.45 Uhr im vorweggenommenen Endspiel gegen den Gastgeber SC Aplerbeck „ran“. Um 19.30 Uhr stehen sich dann der SV Brackel und der Kirchhörder SC im zweiten Viertelfinale gegenüber. Sportlich gesehen schlimm genug für den Titelverteidiger aus Holzwickede – aber die wahren traurigen Geschichten jenes denkwürdigen 27. Juli schrieben zwei Spieler, deren Leidenschaft und Hobby im schlimmsten Falle eine Fußball-Karriere-Unterbrechung oder zumindest längere Pausen als Konsequenz haben.
Kerim Acil, HSC-Neuzugang vom FC Brünninghausen und in der Defensive eigentlich gesetzt, ging ganz früh in der 5. Minute nach einem Kopfballduell zu Boden. Eine lange Verletzungsunterbrechung und der Einsatz des Notarztes folgten. Schultereckgelenkssprengung oder gar ein -Bruch lauteten die ersten Diagnosen – bereits am Samstagabend lag Acil auf dem OP-Tisch. In der zweiten Hälfte griff sich nach einem Zweikampf Enis Delija an das Knie – ausgerechnet der so starke und eigentlich unersetzliche Spieler, der bereits zwei Kreuzbandrisse erleiden musste, war erneut verletzt. Am Montag soll eine Krankenhaus-Untersuchung Einzelheiten und eine Diagnose bringen – aber es sieht nicht gut aus.
„Da wird Fußball zur Nebensache. Über diese wahrscheinlich langen Ausfälle muss ich jetzt erst mal nachdenken und dann mit dem Vorstand und allen Verantwortlichen überlegen, ob und wie wir darauf reagieren“, sagte der Sportliche Leiter des HSC, Tim Harbott in einem ersten Statement nach Abpfiff. Ohne Frage: Für den HSC war das eine ganz „teure Teilnahme“ am Hecker-Cup. Und ob man die Angelegenheit im Viertelfinale gegen Aplerbeck siegreich gestaltet – auch das ist mehr als fraglich.
Fußball wurde auch gespielt. Die Dominanz des HSC war auffällig: Fast 80 Prozent Ballbesitz standen in der ersten Halbzeit für Holzwickede zu Buche. Doch was die Herren Berghorst, Reichwein und Hahne allein in den ersten 15 Minuten „verballerten“, war schon außergewöhnlich. Für Kirchhörde stand nach 45 Minuten wenig an Chancen auf dem Papier. Klar war aber auch: Die erste Hälfte war damit ein Sieg für Kirchhörde, denn der HSC musste aufgrund der Tabellenkonstellation und der besseren Tordifferenz gegen Kirchhörde unbedingt gewinnen.
In der zweiten Halbzeit kam dann, was kommen musste. Trotz wütender Angriffe des HSC war es Kirchhörde, die noch bei keinem Hecker-Cup Bäume ausgerissen hatten, die den ersten Treffer setzten. Marcel Stiepermann, Ex-Spieler des SC Aplerbeck war, es, der die Abwehr der Holzwickeder schwindelig spielte und zum 1 : 0 einnetzte (48.). Was folgte, war ein HSC, der anrannte, aber keine Linie ins Spiel brachte und immer wieder in der gut geordneten Defensive der Kirchhörder scheiterte. Dem HSC rannte die Zeit weg. Und dann war es doch endlich soweit: Marcel Reichwein, der sichtlich „angefressen“ war und unbedingt wollte, erzielte den mehr als verdienten Ausgleich zum 1 : 1 (72.). Bei 2 x 40 Minuten blieben also gerade noch acht Minuten. Und doch musste das 2 : 1 für den HSC fallen. Doch Marcel Reichwein donnerte aus einem Meter (!) an die Latte (78.) – das war fast schon eine Kunst, das Leder nicht zu versenken. Die Minuten rannen weg – und als es HSC-Torhüter Lars Stellberg, der erneut über den gesamten Spielverlauf eine Top-Leistung bot, bei einer Ecke nach vorne zog, wurde es dann ganz schnell. Alexander Bernhard schoss zum 2 : 1 in der letzten Minute ein (80.). Ein Treffer, den Kirchhörde großartig fand, der aber für das Turnier weniger erfreulich war. Denn mit dem Duell des SCA gegen den HSC am frühen Dienstagabend wird ein Top-Favorit, der zudem viele Zuschauer hinter sich weiß, ausscheiden.
„Es war ein bitterer Abend für uns. Die Teilnahme am diesjährigen Hecker-Cup war echt teuer erkauft“, kommentierte ein sichtlich frustrierter Marcel Greig, Co-Trainer des HSC, nach dem Spiel. Er führte viele Telefonate, wie auch der Sportliche Leiter des HSC, Tim Harbott, der auch viele Gespräche vor Ort führte. Wie geht es mit dem HSC weiter, gibt es Ergänzungen personeller Art – all das muss in den kommenden Tagen geklärt werden. Das Pokalspiel gegen den SuS Kaiserau am Sonntag steht nun wirklich erst mal weit hinten an – es gibt viel Wichtigeres zu klären beim HSV.
HSC-Startformation: Lars Stellberg, Enis Delija, Jona Deifuß, Robin Rosowski, Mischa Mihajlovic, Sebastian Hahne, Kerim Acil René Richter, Lennart Uedickoven, Jonas Janetzki, Marcel Reichwein. Eingewechselt wurden unter anderem Lennart Lambertz, Justin Pfaff, Emanuel-Lusankueno Dialundama .
Tore: 0 : 1 Stiepermann (48.), 1 : 1 Reichwein (72.), 1 : 2 Bernhard (80.)
Zuschauer: 600.
Bild: Der HSC verlor im Hecker-Cup gegen Kirchhörde 1:2 und beklagte auch noch den Verlust von zwei verletzten Spielern.