Handball-Oberliga HC TuRa Bergkamen – TSG Altenhagen-Heepen 19:21 (9:7). Der Favorit wackelte, aber er stürzte nicht. Mit viel Glück und – in den Schlussminuten nach Ansicht vieler in der Halle – der Unterstützung der beiden Unparteiischen, schaffte der Meisterschaftsfavorit den Auswärtssieg. Es war aber ein gewaltiges Stück Arbeit, das die Mannschaft von Trainer Leif Anton zu bewältigen hatte. Dabei hatten die Ostwestfalen nicht gerade ihren besten Tag erwischt und „glänzten“ besonders in der Anfangsphase mit technischen Fehlern und Fehlschüssen, vielleicht auch aus einer gewissen Arroganz heraus. Dass der Tabellenzweite körperlich den Hausherren klar überlegen war, machte das Team von Trainer „Tomek“ Rycharski durch Kampfkraft und Engagement wett. Besonders die Deckung mit einem wieder starken Niklas Walter im Tor, war der Grundstein für die Pausenführung. Im Angriff glänzte besonders im ersten Durchgang Pascal Terbeck, der die ersten acht Tore für seine Farben erzielte. Am Kreis begann im Übrigen Edwin Kamaric und Damian Nowaczyk übernahm die Rolle als Rechtsaußen.
Es dauerte zehn Minuten bis das dritte Tor zur 2:1-Führung der TSG fiel. Bis zur 25. Minute blieb der Gast in Führung, wobei TuRa, wie dann auch in der zweiten Halbzeit, eine Überzahl verlor. Dann machte der HCT aus einem 6:6 eine 9:7-Halbzeitführung. Es war ein Spiel auf Augenhöhe und ein unbeteiligter Beobachter, hätte wirklich nicht feststellen können, wer hier der Favorit und wer der Außenseiter war.
Nach dem Seitenwechsel kam der bosnische Rechtsaußen, Dusan Maric in das TSG-Team, das im Übrigen auf Marius Schrage verzichtete. Maric machte dann sofort auf seiner Lieblingsposition Alarm und erzielte in den zweiten 30 Minuten sieben Treffer. Aber zuerst waren es die Hausherren, die ihre Führung behaupteten. Ab der 35. Minute spielte Altenhagen konsequent mit dem siebten Feldspieler. Dann kassierte der HCT in Überzahl wieder zwei Gegentreffer, so dass nach 40 Minuten wieder der Gast in Führung lag. TuRa glich aber immer wieder aus. Fünf Minuten vor dem Ende erhöhte der Favorit auf 20:17, wodurch die Entscheidung quasi gefallen war. Leider verletzte sich Mitte des zweiten Durchgangs Linkshänder Leon Fülber, so dass er nicht mehr eingesetzt werden konnte. Dagegen zeigte der wiedergenesene Kreisläufer Kevin Saarbeck eine starke Leistung.
„Drei Tore wurden uns abgepfiffen“, haderte Rycharski nach dem Spiel mit den beiden Referees. „Im Endeffekt waren es Kleinigkeiten, wie die beiden Überzahlsituationen, die entscheidend waren. Da schmeißen wir die Bälle weg, anstatt auf drei, vier Tore wegzugehen. Da kommt es dann gegen solche Mannschaften drauf an. Wir haben von Anfang an gut gedeckt und Niklas Walter hat die Bälle gehalten. Schließlich haben wir nur 21 Tore gegen die zugelassen, damit bin ich schon sehr zufrieden. Mit einer solchen Deckung macht man auch gegen die Qualität von Altenhagen viel wett. Mich wurmt die Leistung der Schiedsrichter.“
In der kommenden Woche reist der HC TuRa zum Meisterschaftsspiel ins Sauerland und trifft da auf den HTV Hemer.
HCT: Walter, Banaschak (n.e.); Damian Nowaczyk (1), Roßfeldt, Terbeck (8), Webers (n.e.), Stukalin (2/1), Darius Nowaczyk (3), Saarbeck (2), Kurschuss (n.e.), Domanski (2), Fülber (1), Kamaric.
Bild: Der HC TuRa brachte den Favoriten ins Wanken. Am Ende verlor man “mit zwei”. HCT-Trainer Thomas Rycharski stellte seine Mannschaft gegen die Ostwestfaken gut ein. Mit einer starken Deckung machte Bergkamen die Qualität von Altenhagen wett.