Handball-Verbandsliga HC TuRa Bergkamen – HSV Plettenberg/Werdohl 26:24 (9:13). Das war kein Spiel für Handballästheten, was die beiden Teams der doch recht überschaubaren Zuschauerzahl am Samstagabend bot. Dafür waren es zu viele Fehler, die sowohl die Heimmannschaft als auch der Gast produzierten. Der HC TuRa musste auf Kreisläufer Kevin Saarbeck und Torhüter Tim Faber verzichten, dafür stand „Nachwuchstalent“ Ingo Wagner auf dem Spielbericht und wurde bei einem Strafwurf eingesetzt. Durch diesen vierten Sieg in Folge hat sich der HCT bis auf Tabellenplatz fünf vorgearbeitet.
Die erste Viertelstunde verlief relativ ausgeglichen, wobei die Gäste aus dem Sauerland jeweils vorlegten und die Heimmannschaft wieder ausglich. „Shooter“ Pascal Terbeck war es vorbehalten, in der 18. Minute die erste Führung (7:6) für TuRa zu erzielen. Das schien aber ein Startsignal für den HSV zu werden, denn er machte daraus innerhalb von zehn Minuten ein 12:7 und es kamen Erinnerungen an das Hinspiel auf, als Plettenberg schon mit acht Treffern in Front lag. Schuld daran waren die schon angesprochenen technischen Fehler und Fehlwürfe. So wurden zwei Chancen von der Siebenmeter-Linie nicht genutzt. Bis zum Halbzeitpfiff konnten die Rot-Weißen nur auf 9:13 verkürzen. Die magere Torausbeute zeigt klar das Manko der ersten Halbzeit auf: die mangelhafte Angriffsleistung.
Nach dem Wiederanpfiff sah es so aus, als könne der Tabellenvorletzte an die erste Hälfte anknüpfen, als er auf 14:9 und 15:10 erhöhte. Dann allerdings ging ein Ruck durch das Team von Trainer „Tomek“ Rycharski. Unterstützt auch durch zwei Zeitstrafen gegen den HSV verkürzte der HCT Tor um Tor und nach 37 Minuten war der Ausgleich durch Niklas Domanski zum 16:16 hergestellt und eine Minute später wuchtete Pascal Terbeck das harzige Spielgerät ins gegnerische Gehäuse zum 17:16 Zwischenstand. Besonders die sehr offensive 3:3-Deckung stellte die Gäste vor große Probleme. Daraus konnte der HC TuRa einige Gegenstöße laufen. Zwar konnte Plettenberg anfangs immer wieder ausgleichen, aber als nach starken Paraden von Torhüter Kevin Stork erstmalig ein Zweitore-Vorsprung (23:21; 51.) herausgespielt wurde, war das eine kleine Vorentscheidung, obwohl TuRa beim Stand von 24:23 den dritten Strafwurf ausließ. Endgültig war die Partie entschieden, als Niklas Domanski in der Schlussminute das 26:23 erzielte.
„Ich habe in der ersten Halbzeit schon 21 technische Fehler und Fehlwürfe gezählt“, war „Tomek“ mit den ersten 30 Minuten überhaupt nicht zufrieden. „So viele Fahrkarten und dumme Fehler. Die ersten zehn Minuten waren ja noch ok, aber dann haben wir den Kopf verloren. Das Gute bei dieser Mannschaft ist aber, dass sie trotzdem noch die Kurve kriegt. Nach 45 Minuten hätten wir das Spiel schon entscheiden können, aber so bringen wir sie wieder ins Spiel. Das einzig Positive an diesem Spiel ist, dass wir die zwei Punkte hier behalten haben. In der zweiten Halbzeit war das schon eine andere Leidenschaft. Aber am Freitag gegen Dortmund wird eine solche Leistung nicht reichen.“
HC TuRa: Stork, Wagner (nur bei einem Siebenmeter); Dam. Nowaczyk (2/1), Moog (4), Terbeck (7), Webers (n.e.), Domanski (5), Fülber (3), Kröllken (2), Dar. Nowaczyk (2/2), Müller, Ostermann (n.e.).
Bild: Niklas Domanski (re.) erzielte in der Schlussminute das 26:23 für Bergkamen.