Hammer SpVg sollen drei Punkte abgezogen werden – HSC aber noch nicht „durch“


Fußball: Dem Oberligisten Spielvereinigung Hamm sollen die beim 3:0-Heimsieg gegen den SV Schermbeck gewonnenen drei Punkte wieder abgezogen werden. Das entschied der Vorsitzende der Verbandsspruchkammer, Georg Schierholz, in einem Einzelrichterverfahren. Damit wird dem Einspruch der Teams aus Schermbeck, Rheine und Gütersloh zumindest vorläufig (teilweise) stattgegeben. Offiziellen Protest von Rheine gab es nämlich auch gegen die Wertung des Spiels von Hamm gegen Rheine (0 : 0). Hier aber war die Zehn-Tages-Einspruchsfrist vergangen, so dass es hier keinen Punktabzug für Hamm oder gar ein Wiederholungsspiel gibt.

Holzwickede damit bei zwei Absteigern so gut wie gerettet – aber auch nur dann

Sollte das Urteil durch alle möglichen Instanzen Bestand haben, wäre, Stand heute, der Holzwickeder SC rechnerisch bei zwei Absteigern so gut wie „durch“. Die ganz große Euphorie darüber aber wollte nach dem gestrigen Abschlusstraining vor dem Mittwochabend-Spiel in Gütersloh noch nicht aufkommen. Bis das Urteil Rechtskraft bekommt, vergeht noch einige Zeit und damit immer noch die theoretische Möglichkeit, dass die (vorläufige) Entscheidung wieder von anderen Instanzen einkassiert wird. Steigt aber die SG Wattenscheid bei einer möglichen Niederlage gegen Straelen am Samstag aus der Regionalliga West ab, würde es drei Absteiger aus der Oberliga geben. Stand Mittwochmorgen hätte der HSC dann „nur“ fünf Punkte Vorsprung auf Rheine, der diesen drittletzten Platz nach Punktabzug für Hamm belegen würde.

 So geht es jetzt weiter – und alle Vereine tun gut daran, weiter zu punkten

Die Hammer Spielvereinigung wurde von Georg Schierholz am Dienstagabend informiert, welche Entscheidung er fällen würde. Bis Donnerstag hat die Spielvereinigung nun für eine Stellungnahme Zeit. Am Freitag soll dann das offizielle Urteil gefällt werden. Hamm hat sich inzwischen einen Rechtsbeistand geholt, der die Angelegenheit und die Maßnahmen und Reaktionen daraus prüft. Stimmt Hamm dem Urteil zu, wird es rechtskräftig und die drei Punkte wären weg.

Hamm kann aber auch Gegenprotest einlegen. Damit würde die Verbandspruchkammer entscheiden müssen, was wiederum dauern würde. Denkbar, aber sehr unwahrscheinlich, wäre auch noch der Gang vor ein ordentliches Gericht. Doch dieses bewertet sehr häufig die Sportgerichtsbarkeit als „höher“ als übliche, normale zivilgerichtliche Angelegenheiten. In jedem Fall: Es ist für alle noch lange nicht ausgestanden. Damit bleibt die Ungewissheit.

Was bedeutet das für die Teams und den Holzwickeder SC?

Der HSC möchte die Sache am liebsten sportlich lösen – und das am heutigen Mittwochabend in Gütersloh. „Sich total auf andere zu verlassen, ist nie eine gute Idee. Wir wollen selber unsere Punkte holen und damit am besten in Gütersloh fortfahren“, so Schmeing.

Der HSC hat mit dem heutigen Spiel in Gütersloh noch drei Möglichkeiten, zu punkten. Sechs Punkte steht Holzwickede vor Hamm. Und der HSC hat mit 49 : 50 Toren gegenüber 43 : 58 Toren der Spielvereinigung Hamm das deutlich bessere Torverhältnis. Aber, wie gesagt, gibt es drei Absteiger, beträgt Stand Mittwochmorgen der Vorsprung „nur“ fünf Punkte.

Die Tabelle anhand der Punkte würde nach einem Dreipunkteabzug wie folgt aussehen: 11. Holzwickeder SC (39 Punkte, 49 : 50 Tore), 12. Herne (39 Punkte, 51 : 55 Tore), 13. Gütersloh (38 Punkte, 43 : 57 Tore), 14. Erndtebrück (37 Punkte, 46 : 52 Tore), 15. Brünninghausen (36 Punkte, 41 : 57 Tore), 16. Rheine (34 Punkte, 42 : 78 Tore), 17. Hammer SpVg (33 Punkte, 43 : 58 Tore) und 18. FC Gievenbeck (29 Punkte, 35 : 60)

Damir Kurtovic „Stein des Anstoßes“

Grund der Einsprüche und jetzt der Entscheidungen am „grünen Tisch“ war wie berichtet der Einsatz des Spielers Damir Kurtovic bei der SpVg Hamm. Der hatte zu Beginn der Spielzeit zwei Spiele für den Kreisligisten Eintracht Werne absolviert und war dann Ende August zum Oberligisten Westfalia Herne gewechselt. Im Januar 2019 verließ er Herne und wechselte nach Hamm. Damit hatte er in dieser Saison 2018/19 für drei Vereine Pflichtspiele bestritten. Erlaubt aber ist das nur für zwei Vereine. Hamm hatte bei allem Unglück sogar noch ein wenig „Glück“. Einzig in den Begegnungen gegen Rheine und Siegen punktete man – weitere sieben Spiele gingen verloren, so dass diese Begegnungen auch nicht mehr im Fokus von Ermittlungen oder Einsprüchen stehen.

Bild: Beim Holzwickeder SC nahm man zur Kenntnis, dass die Verbandsspruchkammer dem Liga-Konkurrenten Hammer SpVg drei Punkte abziehen will.



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