Fußball-Oberliga: SC Westfalia Herne – Holzwickeder SC (Sonntag, 25. August, 15.15 Uhr, Kunstrasenplatz Schloss Strünkede, Westring 260, Herne). Das 4:1 im Testspiel beim Landesligisten Werner SC (4:1) am Dienstagabend musste der HSC teuer bezahlen. Die Schulterverletzung von Marcel Reichwein wurde als Bänderriss in der Schulter diagnostiziert – vier bis sechs Woche Pause für den Routinier aus der Zweiten und Dritten Liga und damit ein ganz herber Schlag ins Kontor der Holzwickeder. Für die weiteren Spiele verheißt dieser Ausfall wenig Gutes. Auch der Tritt auf die Ferse von Justin Pfaff kurz nach dessen Einwechslung zwingt Pfaff zu einer Pause zumindest gegen Herne. Das Donnerstagabend-Training des HSC war dann auch eher eine Reha-Maßnahme. Viele angeschlagene Spieler dehnten sich, machten individuelle Übungen, verzogen die Gesichter angesichts der Belastungen – so sieht eigentlich keine Vorbereitung auf ein so schweres und wichtiges Spiel aus. Der HSC ist daher aus nur krasser Außenseiter bei Gastspiel am Sonntag in Herne.
Beide auf Platz 13 mit einem Punkt auf der Habenseite, beide 3:4-Tore, beide zuletzt mit einer Niederlage und damit beide mit mäßigem Saisonstart: Auf dem Papier scheint die Begegnung zwischen dem SC Westfalia Herne und den Holzwickeder komplett ausgeglichen. „Genervt“ sei man vom mäßigen Auftakt“, verlautet es dann auch aus dem Lager der Mannen aus dem tiefen Ruhrgebiet. Und wer deren ehrgeizigen und oft emotionalen Trainer Christian Knappmann kennt, der weiß, dass den Ex-Profi dieser Start mächtig wurmt und er alles dransetzen wird, dem HSC am Sonntag drei Punkte abzuknöpfen.
Statistik spricht für Heimverein
Die Statistik spricht dabei klar für ihn: Bei den Spielen in Herne seit 2015 siegte die Westfalia jeweils, wenn auch knapp. Am 14. April gab es ein 2 : 0, am 23. Oktober 2016 ein 1 : 0 und am 20. März 2016 ein 2 : 1 aus Herner Sicht. Der HSC wiederum kam zuhause in der abgelaufenen Spielzeit zu einem 1 : 1, am 30. April 2017 zu einem 3 : 1 und am 19. September 2015 zu einem 2 : 1-Sieg. Vorteil also beim Heimverein – wenn auch die Resultate immer knapp sind.
Herne bislang mit kuriosen Spielverläufen und Ergebnissen
Der Motor beim Traditionsverein, der in diesem Jahr sein 115-jäjriges Bestehen feiert, und viele Jahre in der damals höchsten Spielklasse (1954 bis 1963) und der Zweiten Liga (1975 bis 1979) auf Torejagd gegangen ist, stottert in der neuen Saison noch gewaltig. Der bisherige Gipfel war die 0 : 1-Niederlage im Kreispokal gegen den SC Constantin aus der Kreisliga B. Im Westfalenpokal siegte man in der ersten Runde glücklich gegen mit 3 : 2 im Derby gegen Wanne 11. In der Liga musste im ersten Spiel ein Treffer des aufgerückten Torhüters Ricardo Seifried in der Nachspielzeit her, um ein 3 : 3 gegen den SV Schermbeck zu retten. Und wieder in der Nachspielzeit unterlag Herne am vergangenen Sonntag daheim gegen die Reserve des SC Paderborn vor 450 Zuschauern mit 0 : 1.
„Die Qualität im Kader von Westfalia Herne ist groß. Spieler wie Nazzareno Ciccarelli, Michael Smykacz, der schon zweimal getroffen hat, Bilal Abdallah oder Maurice Temme können Spiele allein entscheiden“, hast HSC-Trainer Axel Schmeing Respekt vor den Spielern des Gastgebers.
HSC wieder mal mit Personalsorgen
Selbstvertrauen für die schwere Aufgabe im Ruhrpott holte sich der HSC am Dienstagabend beim verdienten 4 : 1-Testspielerfolg gegen den Landesligisten Werner SC. Doch die Personalsorgen werden einfach nicht weniger. Die Ausfälle von Marcel Reichwein und Justin Pfaff erweitern die ohnehin schon unendliche Verletzungsliste. „Es hilft alles nichts, wir müssen da durch. Spiele in Herne sind aber für jeden Aktiven immer eine besondere Herausforderung. Wir standen in den vergangenen Jahren schon dicht vor Punktgewinnen. Wir müssen konzentriert spielen, die Fehlerquote in der Defensive ganz stark minimieren und nichts zulassen und vorne den Ball zu unseren Offensivkräften Berghorst und Hahne oder Gohr durchstecken. Dann könnte es klappen“, so Trainer Axel Schmeing.
Schiedsrichter Stefan Tendyck „pfiff“ HSC schon dreimal
Klar ist: Wer das Duell verliert, wird sich erst mal im Tabellenkeller wiederfinden. Damit es nicht zu hitzig auf dem schmucken Kunstrasenplatz wird, hat der Verband mit Stefan Tendyck (VfB Kirchhellen) einen erfahrenen Unparteiischen eingesetzt. Der leitete in der letzten Spielzeit drei Spiele des HSC: das 1 : 2 daheim gegen Schermbeck, das 1 : 1 daheim gegen den SC Paderborn II und das 3 : 1 zuhause gegen den TuS Ennepetal. Also auch hier: eine ausgeglichene Bilanz aus Sicht des HSC.
Bild: Wie beim 0 2 in Herne in der vergangenen Saison wird es auch am Sonntag einen intensiven Kampf geben. Aufgrund dr Verletzungssorgen ist der Holzwickeder SC allerdings auch nur Außenseiter.