Fußball: Schon gleich am 1. Spieltag zeigt das Tabellenbild auf, wer die ersten Anwärter auf die Meisterschaft sind – TSC Kamen und Königsborner SV. Beide landeten jeweils Kantersiege, neun Tore an der Zahl, und führen die Kreisliga A2 an. Auch der BSV Heeren stürmte mit einem halben Dutzend Treffer die Bausenhagener Alm.
Den Grundstein zum Sieg legte der TSC Kamen bereits in den esten elf Minuten. Tekkanat und zwei Mal Celiktas – er erzielte ingesamt vier Treffer – besorgten das 3:0. Ausdruck schnellen und effektiven Fußballs, dem der SSV Mühlhausen nicht gewachsen war. Dabei muss man bedenken, dass Trainer Gültekin Ciftci – Kollege Tuncay Sönmez ist im Urlaub – die gesperrten Stammspieler Engin Duman und Volkan Gül ersetzen musste. Der SSV konnte die Offensive des TSC nie bremsen und verlor fast zweistellig.
Christian Müseler, Trainer der U23 des SSV Mühlhausen-Uelzen, wollte mit seiner Mannschaft tief stehen und nichts zu lassen. Doch diese Taktik war schon nach elf Minuten Makulatur, denn man lag 0:3 zurück. “Wir kamen nie richtig ins Spiel”, monierte “Müse”, “und so kam dann ein solches Ergebnis zustande. Wir haben auch die Quittung für eine nicht gerade tolle Vorbereitung von einigen Spielern bekommen.”
Auch zu schnellen Toren kam anfangs der Königsborner SV an der Kamener Straße gegen Westfalias Wethmar II. Nach der Pause fielen weitere Treffer, innerhalb von zehn Minuten waren es fünf an der Zahl. Doch trotz des Kantersieges konnte KSV-Trainer Andreas Feiler das Ergebnis richtig einordnen. “Wir konnten auf einmal nur so viele Tore schießen, weil der Gegner aufgehört hat Fußball zu spielen. Ich bin natürlich trotzdem froh über den Sieg.”
Eine starke erste Halbzeit reichte der U23 des TuS Westfalia Wethmar nicht, um beim KSV etwas mitzunehmen. Trotz der hohen Pleite fand Westfalia-Trainer Benjamin Fasse versöhnliche Worte und nimmt für die nächsten Aufgaben das Positive mit. “Nachdem wir die ersten fünf Minuten noch verpennt hatten, haben die Jungs eine richtig gute erste Hälfte aufs Parkett gebracht.“ In der Kabine wies Fasse noch einmal darauf hin, weiterhin fokussiert zu bleiben und die ersten Minuten nach dem Wechsel zu überstehen. Das Vorhaben misslang: “Am Ende war jeder Schuss ein Treffer“, meinte Fasse, der dennoch zuversichtlich ist, im Premieren-Heimspiel gegen RW Unna am kommenden Sonntag auch Zählbares mitzunehmen.
Marc Schmitt, Trainer von Rot-Weiß Unna, war von der Leistung seiner Mannschaft gegen den KSC angetan. “Wir wussten nicht, wo wir stehen”, sagte er, “aber wir zeigten eine gute Vorstellung, das Unentschieden ist hochverdient.” Einzig die Chancenverwertung stellte ihn nicht zufrieden. In der Nachspielzeit traf dann aber doch noch Appelhoff zum 1:1.
Schmitts Kollege Ahmet Kahya wertete das Unentschieden für den Kamener SC als “in Ordnung, auch wenn es natürlich sehr ärgerlich ist, dass wir das Gegentor in der letzten Minute bekommen haben. Cirak hätte das 2:0 machen müssen und im Gegenzug kassierten wir den Ausgleich.”
Kusch-Tor entscheidet das Bergkamener Stadtduell
Das Tor von Joshua Kusch in der 81. Minute entschied das Bergkamener Stadtduell zugunsten des SuS Oberaden gegen TuRa. Nach viel Mittelfeldgeplänkel war die Ampelkarte von TuRa-Stürmer Jörg Plattfaut wegen absichtlichen Handspiels vorentscheidend. Denn der SuS Oberaden drängte fortan und Kusch war aus dem Gewühl heraus erfolgreich. Berisha hatte das 2:0 auf dem Fuß. SuS-Trainer Birol Dereli: “Am Ende haben wir nicht ganz unverdient das Spiel gewonnen.”
Verloren und zudem sind auch noch zwei Verletzungen sowie die Ampelkarte von Plattfaut zu beklagen. Für Alex Berger, Trainer des FC TuRa Bergkamen war es “ein gebrauchter Tag”. Rösener und Brügmann mussten verletzt ausgewechselt werden.
Mit einem 6:0-Sieg stürmte der BSV Heeren die Bausenhagener Alm. Allerdings musste der BSV den Dreier mit der Verletzung von Arne Volkmer (Muskelfaserriss) bezahlen. Erfreulich das Comeback von Tobias Kleinschmidt, der nach fast einjähriger Pause eingewechselt wurde und zwei Mal traf.
Von einem “enttäuschenden Auftritt” sprach nach Spielende Uli Neuhaus, Co-Trainer des SV Bausenhagen. “So darf man einfach nicht in die Saison starten. Zum Schluss können wir noch zufrieden sein, dass wir nur sechs Tore rein bekommen haben. Der Gegner hat eiskalt unsere Fehler ausgenutzt.”
Knapp mit 0:1 musste sich der SV Langschede beim Gastspiel in Cappenberg geschlagen geben. SVL-Trainer Stefan Kortmann bezeichnete den Sieg der druckvoll aufspielenden Gastgeber als verdient, bescheinigte seiner Mannschaft viel Nervosität und Unsicherheit. Dennoch hatte man Chancen auf ein Unentschieden, man agierte in der Endphase jedoch zu hektisch.
Eine Überraschung wurde aus dem Kamener Jahnstadion gemeldet, wo im vereinsinternen Duell des VfL Kamen die Zweite 2:1-Sieger war gegen die Erste. Die hatte die Partie offensichtlich unterschätzt, hatte zwar mehr Ballbesitz, doch die Aktionen wirkten pomadig. Trainer Emre Aktas: “Die Laufbereitschaft und Einstellung stimmten nicht.” Nach dem 1:1 ließ man auch zu viele Chancen aus und wurde in der 90. Minute dafür bestraft.
Nils Giese, Coach der Reserve, war nach dem Schlusspfiff mächtig stolz auf seine Mannen, die sich als wesentlich zweikampfstärker präsentierten und seiner Meinung nach nicht unverdient gewonnen haben. Aus der Stammformation fehlten noch Rothe, Hirsch, Arendt und Meyer.
Stark ersatzgeschwächt nahm Aufsteiger VfK Weddinghofen durch das Tor des Tages von Ahmet Keske die Hürde in Frömern. VfK-Trainer Olaf Barnfeld sprach am Ende von einem “glücklichen Sieg. In der zweiten Halbzeit haben wir nur noch verteidigt.”
SVF-Coach Thomas Schneider sah seine Mannschaft des SV Frömern eine Stunde lang nervös und verkrampft aufspielen. “Die Jungs haben sich in der ersten Halbzeit einen gewaltigen Druck gemacht und dadurch viele einfache Fehler gemacht”, bilanzierte er, “die zweite Halbzeit war schon um Längen besser. Der Ball lief wieder besser und wir haben uns auch einige Chancen rausgespielt. Ein Unentschieden hätte dem Spielverlauf eher entsprochen.”
Piotrowski mit einem Doppelschlag
Im Selbachpark fand die SpVg Bönen gegen Gastgeber Pelkum kein Mittel, ihre spielerische Überlegenheit erfolgsversprechend umzusetzen. “Es ist unangenehm, gegen so eine tief stehende Mannschaft zu spielen. Wir hatten gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, konnten daraus aber wenig machen“, gab Spielertrainer Tayfun Basyigit offen zu. „Das hat nicht viel mit Fußball zu tun, was Pelkum heute gespielt hat, war für sie aber sehr effektiv.”
Nach einer Stunde lag der FC Overberge im Heimspiel gegen VfL Mark 1:2 zurück, wenngleich man spielbestimmend war. Das Manko: Die Chancen wurden zunächst nicht genutzt. Dann führte Piotrowski per Doppelschlag den Ausgleich herbei und dem eingewechselten Dalipi gelang noch der 3:2-Siegftreffer. Ausdruck einer guten Moral und vom Spielverlauf ein nicht unverdienter Heimsieg.
Bild: Mit einer vor allem starken 2. Halbzeit fertigte der Königsborner SV die U23 von Westfalia Wethmar mit 9:1 ab / Foto KSV