Fußball: Der Verbands-Fußball-Ausschuss des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW) hat einen überarbeiteten Rahmenterminkalender vorgelegt. Neuer Start ist nun das Wochenende um den Sonntag, 29. August. Noch im April war im ersten Entwurf ein Beginn für den 15. August vorgesehen. Damit bekommen die Vereine nun zwei weitere Wochen für eine Vorbereitung und die Möglichkeit, Testspiele zu absolvieren.
Während insbesondere Sportmediziner die Verlegung des Saisonstarts um 14 Tage begrüßen, kommt auch aus Reihen einiger Vereine und Spieler Kritik. Sie scharren mit den Füßen, wollen schnellstmöglich wieder in den Wettkampfmodus. Im Übrigen ist auch der 29. August nun keinesfalls in Stein gemeißelt. Sollten die Inzidenzen steigen, die „Delta-Variante“ des Virus Überhand nehmen und kaum kontrollierbar sein – dann ist vieles vorstellbar.
FLVW legt Vergleichszahlen vor – viele Spieler hören auf
Die Pandemie hat im deutschen Amateurfußball Spuren hinterlassen.
Die Zahl der gemeldeten Fußballmannschaften in Westfalen lag in der Saison 2020/2021 bei 13.439 Teams und damit um rund 3,5 Prozent niedriger als in der Spielzeit 2019/2020. Ab Sommer waren 980.652 Mitglieder in 2.122 Vereinen gemeldet: 763.922 von ihnen sind männlich. 216.730 weiblich. 199.815 Fußballerinnen und Fußballer waren in der vergangenen Saison aktiv. Insgesamt lag der Rückgang an aktiven Spielerinnen und Spielern bei rund zehn Prozent gegenüber der Saison 2019/2020.
Fehlende Sportangebote durch zweiten Lockdown
Zurückzuführen ist dies in erster Linie auf die fehlenden Sportangebote der vergangenen 15 Monate und die stark eingeschränkten Möglichkeiten während dieser Zeit, überhaupt Fußball spielen zu können. Ab November 2020 war der Amateurfußball im zweiten Lockdown und über eine Dauer von sieben Monaten komplett untersagt. Daher konnten nur 50.934 Partien in der Saison 2020/2021 durchgeführt werden, alle im Spätsommer und Herbst. Das waren noch einmal rund 55 Prozent weniger Spiele als in der Saison zuvor, die bereits von der Pandemie geprägt gewesen war und im Amateurbereich abgebrochen werden musste.
Vor diesem Hintergrund wurden in der Saison 2020/2021 nur 14.873 Erstregistrierungen von Spielerinnen und Spielern verzeichnet, im Jahr zuvor waren es 20.055 gewesen. Ohne Vereinsangebote war ergo die Nachfrage an einer Mitgliedschaft geringer als noch im Vorjahr. Darüber hinaus lässt sich die Entwicklung dadurch erklären, dass ohne Spielbetrieb auch keine Spielberechtigungen beantragt werden mussten. Auch die Zahl der aktiven Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter sank um gut 10 Prozent auf 3.959 Aktive.
Gundolf Walaschewski, Präsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), erklärt: „Entscheidend wird es sein, unseren Vereine Perspektiven zu bieten, um wieder dauerhaft Trainings- und Spielangebote machen zu können. Wir hoffen darauf, dass der Saisonstart wie geplant durchgeführt und die Saison mit einer sportlichen Wertung abgeschlossen werden kann.“
Freundschaftsspiele ab sofort wieder in ganz Westfalen möglich
Aufgrund der weiterhin fallenden Inzidenzwerte in Westfalen haben sich darüber hinaus die Kreisvorsitzenden und das Präsidium des FLVW in einer gestrigen Videokonferenz darauf verständigt, dass Freundschaftsspiele ab sofort wieder in ganz Westfalen möglich sind – die Genehmigung durch die jeweilige Kommune vorausgesetzt.
Bildzeile: Gundolf Walaschewski, Präsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), fordert, den Vereinen Perspektiven zu bieten, um wieder dauerhaft Trainings- und Spielangebote machen zu können.