Handball-Oberliga HC TuRa Bergkamen – TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck 34:32 (15:13). Den ersten Saisonsieg und damit die ersten Oberligapunkte erkämpfte sich der HC TuRa Bergkamen am Freitagabend. Es war kein hochklassiges Spiel, aber dafür war es bunt und vor allem spannend. Dabei war die Mannschaft von Trainer Thomas Rycharski gewarnt, denn vor Wochenfrist gab es fast ein ähnliches Bild, als der TuS gegen Soest mit sieben Toren zurücklag und sich dann bis auf eines herankämpfte. Im Spiel beim HCT betrug der Abstand sogar nach 40 Minuten beim 23:15 sogar acht Treffer und am Ende verkürzten die Gäste auf zwei Tore. Dazwischen wurde es eben auch bunt. Neben gelben Karten für beide Trainer, sahen sowohl Pascal Terbeck (33.; nach der dritten Zeitstrafe) als auch sein Vereinskamerad Darius Nowaczyk (50.) den roten Karton der nicht immer unumstrittenen Schiedsrichter.
Der HC TuRa begann mit einer 6:0-Deckung und im Angriff mit Dustin Kurschuss am Kreis. Die Angreifer der Ostwestfalen erwiesen sich als wieselflink und stellten die Bergkamener Deckung in den ersten 20 Minuten doch vor arge Probleme, denn Bielefeld führte bis zur 21. Minute teilweise mit drei Toren. Dann glich „Kalle“ Terbeck das erste Mal zum 9:9 aus. Er war auch der auffälligste Spieler bis zu seiner Disqualifikation. Bis Mitte der ersten Hälfte standen mit Damian Nowaczyk und eben Terbeck nur zwei Bergkamener Spieler auf der Torschützenliste. Dann kam Neuzugang Dimitrij Stukalin ins Rollen und beim 14:10 gab es den ersten Viertore-Vorsprung der Hausherren. Das schien schon eine gewisse Vorentscheidung zu sein – es schien so. Unkonzentriertheiten führten dann aber schon zu einer doch recht knappen Pausenführung, obwohl Torhüter Niklas Walter wieder einen Sahnetag erwischt hatte und seine Kollegen auf der Gegenseite klar ausstach.
Bild: Glänzte mit zahlreichen Paraden – TuRa-Torhüter Niklas Walter.
Nach der Pause, in der „Tomek“ seine Mannschaft eindringlich davor warnte, nichz nachzulassen, baute der HCT seine Führung eben auf die schon genannten acht Tore aus. Die Ostwestfalen ließen aber zu keiner Zeit die Köpfe hängen, sondern versuchten alles, wobei allerdings der Versuch von Trainer Pierre Limberg, mit dem siebten Feldspieler zu agieren, voll daneben ging.
Der HCT wurde nach der klaren Führung nicht sicherer, sondern im Gegenteil besonders in der Abwehr nachlässiger und träger. Vorne wurde dazu häufig überhastet abgeschlossen. Die Folge: Bielefeld kam Tor um Tor heran und beim 33:32 Sekunden vor dem Ende wäre das Spiel fast noch gekippt. Mit seinem zehnten Treffer zwei Sekunden vor dem Schlusspfiff machte Stukalin dann endgültig „den Deckel drauf“.
„Wenn man so klar führt, muss man einfach ruhig spielen und nicht diese Hektik an den Tag legen“, war Trainer Rycharski nicht so ganz mit der Leistung seines Teams zufrieden. „Wir haben am Schluss nicht mehr richtig gedeckt. Durch den Ausfall von Terbeck und Nowaczyk fehlten mir wieder zwei Rückraumspieler. Wenn wir ein wenig abgezockter spielen, dann gewinnt man das Spiel auch anders.“
HCT: Walter, Banaschak (nur bei einem Strafwurf); Damian Nowaczyk (6), Roßfeldt (1), Terbeck (7), Webers, Stukalin (10/2), Darius Nowaczyk (3), Kurschuss, Domanski (5), Fülber (3), Kamaric (n.e.), Müller.
Bild: Dimitrij Stukalin (re.) war zehnfacher TuRa-Torschütze gegen Jöllenbeck und eerzielte das entscheidende 34:32.