Berghorst-Hattrick sichert HSC wichtige Punkte im Abstiegskampf


Fußball-Oberliga: Holzwickeder SC – TuS Ennepetal 3:1 (0:0). Drei Treffer von Stürmer Nico Berghorst und ein lupenreiner Hattrick, sein erster Dreierpack und Hattrick in der Oberliga, sicherte dem HSC einen überaus wichtigen Sieg im Abstiegskampf. Die Holzwickeder mussten den Sieg allerdings teuer bezahlen. Joshua Heinrichs musste mit einer Sehnenverletzung unter dem Fuß vorzeitig vom Platz (32.). Dem gerade von einer Schulterverletzung genesenen Heinrichs droht eine lange Pause – die Saison ist für ihn in jedem Fall beendet. Dazu kommt die fünfte Gelbe Karte von Abwehrspieler Tom Niklas Kaluza – er ist gegen Gütersloh am Mittwoch gesperrt. „Hat jemand einen Spielerpass für de HSC und kann Abwehr spielen“, fragte dann auch HSC-Coach Axel Schmeing scherzhaft, aber schon vor einem ernsten Hintergrund, in der anschließenden Pressekonferenz. Denn auch Nils Hoppe konnte gegen Ennepetal aufgrund eines hartnäckigen Blutergusses nicht spielen – auch sein Einsatz in Gütersloh steht auf der Kippe.

11. Platz – und doch nur ein paar Pünktchen vor dem Abstiegsplatz

Doch wie auch immer: Der HSC kletterte mit sehr guten 39 Punkten und 49 : 50-Toren auf den sehr guten elften Platz. Doch „Entwarnung“ ist bei aller berechtigten Euphorie nach dem Sieg in Gütersloh nicht angesagt. Fünf Punkte Vorsprung hat der HSC auf den 17. Platz, den nun Rheine einnimmt. Zum 16. Rang sind es weiterhin drei Punkte. Und nach den Ergebnissen des Wochenendes in der Regionalliga und der Dritten Liga ist durchaus möglich, dass man mit dem drittletzten Platz die Fahrkarte für die tiefere Westfalenliga löst. Also: Drei oder fünf Punkte, je nach Abstieg aus den höheren Ligen, beträgt nun der Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Und das ist alles andere als ein Ruhekissen. Es folgen nun die Spiele im direkten Duell mit den Abstiegskandidaten aus Gütersloh (auswärts, Mittwoch, 15. Mai, 19.30 Uhr), Hamm (auswärts, Sonntag, 19. Mai, 15 Uhr) und Brünninghausen (daheim, Sonntag, 26. Mai, 15 Uhr).

TuS Ennepetal dominiert erste Hälfte klar

Doch entscheidend war am Sonntag auf dem Platz. Der TuS Ennepetal, die mit gerade sieben gewonnen Pinkten in der Rückrunde schwächste Mannschaft der Rückrunde, trat alles andere als gehemmt an. Im Gegenteil. Die Gäste aus dem Bremenstadion überrannten den HSC förmlich. Ibrahim Lahchaychi zwang in der 4. Minute HSC-Keeper Kevin Beinsen zu einer tollen Parade (4.). Einen Freistoß von Deniz Yanar konnte Stefan Siepmann nicht verwerten (9.). John Conor Agnew zwang Beinsen erneut zu einer Glanztat (23.). Als dann Abdullah El Youbari in der 26. Minute um Zentimeter und Dennis Drepper (29.) superknapp daneben zielten, konnte einem schon angst und bange um den irgendwie nicht vorhandenen HSC werden. In der 37. Minute meldete sich dann der HSC im Spiel an – aber gleich mit einer dicken Chance. Sebastian Hahne schoss denkbar knapp vorbei. In der 44. Minute war es Nico Berghorst, der auch Spaß am Spiel gefunden hatte, eine Chance haarscharf vergab und andeutete, was da in den zweiten 45 Minuten möglich war. Was blieb, war eine erste Halbzeit, bei der sich Holzwickede über einen Rückstand nicht hätte beklagen können.

Zweite Hälfte: Nico Berghorst überragend und Torwart-Patzer  

Wenig optimistisch waren due Zuschauer für die zweite Hälfte. Es schien nur eine Frage der Zeit, wann die Führung für die Gäste fallen würde. Doch es kam anders –   ganz anders. Und Hauptakteur war ausgerechnet der „Mister Zuverlässigkeit“ beim TuS Ennepetal in den letzten Wochen und jemand, der in seiner beruflichen Funktion als Polizist für „Recht und Ordnung“ sorgt. Marvin Weusthoff hieß der bedauernswerte Pechvogel gestern beim TuS aus Ennepetal und sorgt dort als Torhüter eigentlich für weiße Westen und dafür, dass eben kein Ball die Linie überschreitet.

In der 51. Minute hatte Weusthoff seinen Auftritt. „Geh ich raus aus meinem Torraum oder nicht?“, dachte sich der Zerberus. Nico Berghorst sagte artig „Danke“ und schoss zur Führung ein (51.). Während der Weusthoff, sehr zur Freude der BVB-Fans unter den HSC-Anhängern im schicken schwarz-gelben Trikot gewandet, wohl nach über seinen Patzer nachdachte, war er erneut bei einem gut vorgetragenen HSC-Angriff komplett unschlüssig. Bei seinem Ausflug außerhalb des Strafraums verlor er erneut den Ball an Nico Berghorst, der zum völlig überraschenden 2 : 0 einschob (57.). Eigentlich war es Fußball absurd – doch der Sport lebt halt von Fehlern.

Abdullah El Youbari erzielte dann in der 64. Minute das 2 : 1-Anschlusstor nach einer Unsicherheit in der HSC-Abwehr. Und da war sie wieder – die Phase des Zitterns für alle HSC-Verantwortlichen und Fans. Der HSC spielte nicht schlecht, doch Ennepetal wollte den Ausgleich, scheiterte aber immer wieder an Kevin Beinsen oder eigenen Unzulänglichkeiten im Angriff, obwohl die Angreifer gefühlte zwei Meter und mehr groß waren oder klein und wieselflink. Als dann Schiri Stefan Tendyck fünf Minuten Nachspielzeit anzeigte, wurde das Zittern immer größer. TuS-Torhüter Marvin Weusthoff hielt es nicht mehr hinten. Und wenn eben nichts läuft, dann läuft auch gar nichts. Ein Befreiungsschlag landete bei Tomislav Ivancic, der spielte den Pechvogel Marcel Weusthoff an der Mittellinie gekonnt aus und die wilde Fahrt Richtung leeres Tor ging los. Ivancic entschied sich nach langem Sprint aus halbrechter Position zum Abschluss – und traf die Latte. In de Mitte stand Nico Berghorst, der den Abpraller zum 3 : 1 nutzte (90.+5). Es war der Schlusspunkt in einer Partie, in der im wahrsten Sinne des Wortes individuelle Fehler zum Sieg des Heimtrams führten. Aufgrund dieser Tatsache und einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte war der Holzwickeder Sieg allerdings auch nicht unverdient.

Trainerstimmen:
Axel Schmeing (HSC): Über den Erfolg bin ich sehr glücklich. In der ersten Halbzeit haben wir alles vermissen lassen, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat. Keine Laufbereitschaft, Zweikämpfe verloren, Riesenabstände zu den Gegnern – das war echt nicht gut. Wir können uns bei Kevin Beinsen im Tor bedanken. Gegen Gütersloh weiß ich aufgrund der Sperre von Kaluza und den vielen Verletzten aktuell wirklich nicht, wen ich noch in der Abwehr aufstellen soll. Das ganze Spiel heute, war, wie die ganze Saison, sehr kräftezehrend. Wir brauchen noch einen Sieg. Je eher, desto besser.
Alexander Thamm (Ennepetal): Erst mal möchte ich sagen, dass es in Holzwickede schön ist, das Umfeld ist echt herzlich. Der HSC hat uns heute vorgemacht, was Abstiegskampf, in dem wir nun auch angekommen sind, bedeutet. Laufbereitschaft, Zweikampfstärke – das war wirklich gut. Wir haben heute mit voller Kapelle gespielt, es waren also alle an Bord. Daher gibt es auch keine Ausreden.

HSC: Kevin Beinsen, Moritz Müller, Justin Pfaff (90. David Vaitkevicius), Robin Rosowski, Enis Delija, Patrick Sacher, Sebastian Hahne (78. Tomislav Ivancic), Joshua Heinrichs (32. Mirco Gohr), Tom-Niklas Kaluza, Nico Berghorst, Dominik Hanemann
TuS Ennepetal: Marvin Weusthoff, Stefan Siepmann, Florian Gerding, John Conor Agnew, Ibrahim Lahchaychi, Nils Nettersheim, Abdullah El Youbari, Deniz Yanar, Oluremi Martins Williams (76. Linus Johann Bernhard Fröhlich), Dennis Drepper, Dylan Oberlies (84. Mehmet Zeki Tunc)
Tore: 1 : 0 Berghorst (51.), 2 : 0 Berghorst (57.), 2 : 1 El Youbari (64.),  3 : 1 Berghorst (90.+5)
Zuschauer: 300′
Schiedsrichter: Stefan Tendyck (VfB Kirchhellen): sehr souverän
Bestnoten HSC: Kevin Beinsen, Nico Berghorst, Sebastian Hahne, Moritz Müller

 Moritz Müller verlängert

Verteidiger Moritz Müller hat seinen Vertrag beim HSC um ein weiteres Jahr verlängert. Das gab der Spieler gegenüber www.sport-kreisunna.de bekannt. Moritz Müller zählt zu den HSC-Stammspielern und hat eine tolle Entwicklung hinter sich.

HSC setzt am Mittwoch Bus nach Gütersloh ein

Für das schwere Auswärtsspiel am kommenden Mittwoch, 15. Mai, 19.30 Uhr im Heidewaldstadion Gütersloh gegen den dortigen FC Gütersloh hofft der HSC auf große Fan-Unterstützung. Der Verein setzt einen Bus ein. Abfahrt ist um 16.45 Uhr am Montanhydraulik-Stadion. Anmeldungen nimmt Günter Schütte unter 01575 5319515 entgegen.

Glatze für Edelfan Theo Vogt und Ballhaus-Wirt Toto Potyka

Theo Vogt, Edelfan des HSC, geht es an die Haarpracht. Sollte der HSC nicht absteigen, wird er sich vom Team eine Glatze scheren lassen. Das kündigte er am Sonntag an. Vollzug geben soll es gleich am letzten Spieltag beim Heimspiel gegen Brünninghausen (26. Mai) – wenn der HSC den Klassenerhalt schafft.  Auch Ballhaus-Vereinswirt Toto Potyka zieht nach.

Bild: Der eingewechselte Holzwickeder Mirco Gohr kann in dieser Szene den Ball behaupten.-



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