Handball, 3. Bundesliga Frauen: BVB Dortmund – Königsborner SV 33:23 (17:12). Anscheinend hat der KSV zwei Gesichter. Führte in der letzten Begegnung gegen Düsseldorf der starke kämpferische Wille zu einem Sieg, so wenig war von diesem Einsatz und der nötigen Kampfbereitschaft in dieser Partie zu sehen. Eigentlich war die Partie schon nach sechs Minuten entschieden.
Einfache Tore des wurfgewaltigen Rückraums des BVB führten zu einem Vier-Tore-Vorsprung. Auf der andere Seite entschärfte die aus dem Kader der Erstliga-Mannschaft runtergerückte Keeperin die Würfe von Maike Esterhaus und Anna Lena Bergmann. Während sich die KSV-Mädels nun jedes Tor hart erarbeiten mussten, kam die Borussia zu einfachen Toren, da die Königsborner Abwehr den Rückraum die nötige Freiheit ließ. KSV-Coach Kai Harbach versuchte alles. Zuerst stellte er auf eine 5:1 Deckung um, dann nahm er zwei Spielerinnen des BVB in Manndeckung. Nichts half, da die Abwehr zu statisch war und auch keinen Willen zeigte, den Angriffsschwung der Gastgeberinnen zu unterbrechen. Trotzdem konnte man den Rückstand auf vier Tore begrenzen. Mehrmals hatte man die Chance diesen zu verkürzen, doch dann führten technische Fehler oder Missverständnisse im Aufbau zu Treffern der Borussia.
In der zweiten Halbzeit sahen die zahlreich mitgereisten Fans des KSV zunächst die gleiche kraftlose Vorstellung ihrer Mannschaft. Nur Torhüterin Vanessa Seckelmann war es zu verdanken, dass der Rückstand nicht minütlich anwuchs. Der Einsatz der noch angeschlagenen Melanie Webers brachte kurzfristig zwar Ruhe und Besonnenheit in den Aufbau und der Abwehr, doch der BVB erlaubte sich nur eine kurze Schwächephase: Beim Stande von 22:18 in der 45. Minute hatte der KSV mehrmals die Möglichkeit zu verkürzen, doch fast kläglich scheiterte man an dieser Aufgabe. Als dann der BVB einen weiteren Treffer erzielte, war auch der letzte Wille der Gäste gebrochen. Nur Vanessa Seckelmann und Hanna Wrede stemmten sich mit aller Macht gegen das nun aufkommende Unheil. Doch auch sie konnten nicht verhindern, dass der BVB, bedingt durch Fehler im Aufbau, zu zahlreichen einfachen Treffern kam und so der Rückstand des KSV immer höher und höher wurde. Nun muss das Team im kommenden Heimspiel gegen Mainz (2. Oktober, 19 Uhr) zeigen, dass dies nur einer der üblichen “Derbyausrutscher” war.
KSV-Trainer Kai Harbach: Wir haben heute verdient verloren und kamen als Sieger nie in Betracht. Dortmund war wesentlich bissiger und agiler. Enttäuscht bin ich über die Art und Weise der Niederlage. Man kann verlieren, aber es sollte wenigstens gekämpft werden. Da war nichts. Weiterhin hatte ich meinen Mädels mehrmals gesagt, dass sie die Dortmunder nicht frei schießen lassen sollten, doch genau das taten sie in den ersten Minuten und sehr schnell führte der BVB mit 4:0. Mein Dank geht an die zahlreichen mitgereisten Fans, die uns immer unterstützt haben. Denen sei gesagt, dass das nächste Spiel anders laufen wird.
KSV: Sarah Ebel, Vaanessa Seckelmann; Jan Liese, Melanie Webers 2, Sandra Mastalerz 2, Hanna Wrede 3, Maike Benden 5, Celina Prasch 2, Celine Pelz, Ricarda Köppel 1, Julia Feldmann 2, Anna-Lena Bergmann 1, Maike Esterhaus 1, Lisa Gerbe 4.
Bild: Königsborns Ricarda Köppel versucht sich in dieser Szene durchzusetzen gegen die BVB-Deckung / Foto KSV.