Tennis: Alexander Zverev hat seine Titelträume bei den 28. NOVENTI OPEN begraben müssen: In einem spannungsgeladenen Centre Court-Duell unterlag der deutsche Spitzenspieler dem herausragend auftrumpfenden Franzosen Ugo Humbert (ATP 31) mit 6:7 (4:7), 6:3 und 3:6 und musste seine Hoffnungen auf einen Pokalgewinn bei einem seiner erklärten Lieblingsturniere zunächst vertagen.
Auch ein Feuerwerk von 20 Assen reichte nicht, um den glänzend aufgelegten Humbert zu erschüttern – auch auf dem Tennis-Spielfeld hatte Frankreich gegen Deutschland die Nase knapp vorn. Nach einer Stunde und 51 Minuten verwandelte Humbert schließlich den ersten Matchball und ging als verdienter Sieger vom Platz. „Ich habe kein Problem damit, diese Niederlage zu akzeptieren. Das ging einfach okay so“, sagte Zverev. “Ich konnte nicht viel besser machen gegen ihn. Er hat mich am Ende wirklich ausgespielt, das war unglaublich von ihm“, so der 24-jährige Hamburger weiter, der ankündigte, noch für ein paar Trainingstage in HalleWestfalen bleiben zu wollen: „Danach werde ich direkt nach Wimbledon fliegen.“
Zverev kämpfte, rackerte, probierte alles, vollführte sogar mehrere Hechtsprünge a la Boris Becker, doch die Niederlage konnten die artistischen Einlagen und ein kraftvolles Aufbäumen nach dem verlorenen Auftaktsatz nicht verhindern. „Es war sicher eins meiner besten Spiele jemals auf Rasen. Ich habe mit dem nötigen Selbstbewusstsein und guten Nerven gespielt“, sagte Humbert, der nun im Viertelfinale auf den 20-jährigen US-Amerikaner Sebastian Korda trifft. Der Sohn des früheren Australian Open-Champions Petr Korda setzte sich in einer verbissen geführten Centre Court-Auftaktpartie am Donnerstag mit 2:6, 6:3 und 7:5 gegen Japans Ass Kei Nishikori durch. Ins Viertelfinale rückte auch der Südafrikaner Lloyd Harris (ATP 51) vor, der Qualifikant Lukas Lacko (Slowakei/ATP 214) mit 6:3 und 7:6 (10:8) bezwang. Harris bekommt es in der Runde der letzten Acht nun mit dem Georgier Nikoloz Basilashvili (ATP 30) zu tun, der in der letzten Centre Court-Partie des Donnerstags den Franzosen Arthur Rinderknech (ATP 119) mit 6:2 und 7:5 schlug.
“Ich gehe ohne Druck und mit neuem Selbstbewusstsein in das Match“
In seinem zehnten Viertelfinale bei den NOVENTI OPEN hofft „Golden Oldie“ Philipp Kohlschreiber (ATP 128) am Freitag gegen den Weltranglisten-Siebten Andrey Rublev aus Russland auf den nächsten Überraschungscoup. „Ich gehe ohne Druck und mit neuem Selbstbewusstsein in das Match“, sagt der 37-jährige Augsburger, der als letzter deutsche Mohikaner in der 28. Turnierauflage verblieben ist. Anfang der Saison war Kohlschreiber erstmals seit rund anderthalb Jahrzehnten wieder aus den Top 100 gefallen– auch wegen der längeren persönlichen Spielpause in der Corona-Krise und Verletzungsproblemen.
Bildzeile: In seinem zehnten Viertelfinale bei den NOVENTI OPEN hofft „Golden Oldie“ Philipp Kohlschreiber (ATP 128) am Freitag gegen den Weltranglisten-Siebten Andrey Rublev aus Russland auf den nächsten Überraschungscoup / Foto NOVENTI OPEN/Mathias Schulz.