1:1 in Haltern für Axel Schmeing „einfach zu wenig“ – jetzt konzentrierte Vorbereitung auf Ennepetal

Fußball: In der Stausee-Arena zu Haltern nicht baden gegangen, schon gar nicht untergegangen. Und doch steht dem Oberligisten Holzwicker SC nach dem 1 : 1  weiterhin das Wasser „Unterlade Kinnkante“.  Dem HSC gelingt es einfach nicht, sich von den Abstiegsrängen entscheidend freizuschwimmen. „Das Unentschieden ist am Ende nach diesem Spielverlauf und den vielen Chancen, die wir hatten, einfach zu wenig“, klagte HSC-Trainer Axel Schmeing auf der Pressekonferenz nach dem Match. Klar werden jetzt wieder viele sagen „Ist doch toll, beim Zweiten einen Punkt zu holen.“ Doch trotz Schulterklopfen und Komplimente steht da am Ende eben auch „nur“ (aber immerhin) ein Punkt.

Konkurrenz punktet munter dreifach

Die erste Fahrkarte in die Westfalenliga scheint vergeben. Der FC Gievenbeck, der klar mit 1 : 3 gegen Sprockhövel zuhause verlor, hat als 18. inzwischen sieben Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Zweimal spielen die Münsteraner zwar noch gegen den ebenfalls stark bedrohten FC Eintracht Rheine (ein Nachholspiel davon aus der Hinrunde), doch werden sich die Rheinenser diese Steilvorlage gegen einen angeschlagenen und zuletzt wenig überzeugenden Konkurrenten aus Gievenbeck kaum nehmen lassen. Zudem gewann Rheine am Sonntag gegen Rhynern mit 2 : 0 und holte damit einen Dreier. Auch der bisherige Tabellenvorletzte, die Spielvereinigung Hamm, zeigte sich in Torlaune und schickte den SV Schermbeck mit 3:0 nach Hause. Und selbst der neue Tabellenvorletzte, der FC Brünninghausen, war dem Sieg recht nahe, spielte aber am Ende nur 1:1 gegen Erndtebrück. Damit sind neben den Dortmundern auch die Siegerländer ganz unten mit dabei.

Tabelle zeigt die große Brisanz im Abstiegskampf

Die aktuelle Tabelle zeigt die ganze Dramatik des Abstiegs-Dramas. Da „bewerben“ sich gleich eine ganze Reihe von Teams um den Abstieg: 18. Gievenbeck (26 Punkte, minus 22 Tore), 17. Brünninghausen (33 Punkte, minus 17 Tore), 16. Hammer SpVg (33 Punkte, minus 16 Tore), 15. Eintracht Rheine (34 Punkte, minus 32 Tore), 14. TuS Erndtebrück (36 Punkte, minus 6 Tore), 13. Herne (36 Punkte. Minus fünf Tore) und 12. der HSC (36 Punkte, minus drei Tore).

Noch vier Spiele für den HSC – und jedes ist entscheidend

Das heißt für den HSC: Die Schmeing-Mannen müssen am kommenden Sonntag, 12. Mai, 15 Uhr im Montanhydraulik-Stadion unbedingt dreifach gegen Ennepetal punkten, um nicht plötzlich erstmals in dieser Spielzeit und zum wirklich denkbar schlechtesten Zeitpunkt unter dem Strich zu stehen. Denn danach hebt sich der Oberliga-Vorhang für den HSC, zumindest in dieser Spielzeit, nur noch dreimal. Nach Ennepetal geht es am Mittwoch, 15. Mai, um 19.30 Uhr zum Nachholspiel zum FC Gütersloh. Kein guter Termin, denn das bedeutet für die Spieler, von denen viele ja arbeiten oder studieren müssen, eine frühe Abfahrt über die A 2 Richtung Ostwestfalen. Zudem ist es eine weitere englische Woche für die Holzwickeder. Die wird dann am Sonntag, 19. Mai, um 15 Uhr bei der Spielvereinigung Hamm fortgesetzt. Über die Bedeutung und Brisanz dieses vorletzten Spiels ist sich wohl jeder bei beiden Vereinen im Klaren. Am Sonntag, 26. Mai, gibt es dann ab 15 Uhr endlich Klarheit. Im letzten Spiel stehen sich im Montanhydraulik-Stadion der HSC und der FC Brünninghausen gegenüber. Man muss kein Prophet sein um vorherzusagen, dass diese letzte Begegnung 2018/19 ein Endspiel im wahrsten Sinne des Wortes sein wird – auch wenn der HSC liebend gerne bis dahin Klarheit hätte. Aber der HSC weiß auch: Fünf Punkte mindestens muss es aus den letzten vier Spielen geben – also einen Sieg und zwei Remis. Sicherer wären allerdings mindestens zwei Siege.

Dritte Liga macht Sorgen – in der Regionalliga West wird es klarer

Gibt es nun zwei oder sogar drei Absteiger aus der Oberliga? Der HSC tut gut daran, mindestens 15. und damit mindestens Viertletzter zu werden. Denn es ist seit dem Wochenende wieder möglich, dass aus der Dritten Liga zwei West-Teams in die Regionalliga Fortuna Köln steht auf dem vorletzten Platz, die Lotter sind punktgleich und nur aufgrund der um drei Tore besseren Tordifferenz noch vor Jena auf einem Nichtabstiegsplatz platziert. In der Regionalliga selber hat sich die SG Wattenscheid, gut für den HSC, um fünf Punkte auf den ersten Abstiegsplatz abgesetzt. Nicht mehr als zwei Westvereine sollten höchstens absteigen – und diese Zahl ist aktuell mit den hochgradig gefährdeten FC Kaan-Marienborn (Drittletzter) und SC Wiedenbrück (Vorletzter), alle mit fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer, schon ausgeschöpft. Glücklicherweise endet die Dritte Liga in zwei Wochen und damit vor dem letzten Saisonspiel der Holzwickeder – so dass es zumindest ein wenig Klarheit darüber gibt, wer herunterkommt und wie viele Teams am Ende aus der Oberliga absteigen.

Personalsituation beim HSC bleibt angespannt

„Viele meiner Spieler haben in der letzten Woche 270 Minuten auf dem Platz gestanden“, erklärte Axel Schmeing nach dem Haltern-Spiel. Viel personell nachlegen könne er nicht, so der Coach. Gegen Haltern mussten Sebastian Hahne, Nils Hoppe und Nico Berghorst trotz Blessuren spielen und taten das auch gut. Mirco Gohr musste indes mit dickem Zeh kurzfristig passen. Joshua Heinrichs (Sehnenverletzung) feuerte seine Kollegen auch nur „in Zivil“ vom Rande des Spielfeldes in Haltern an. Justin Pfaff stand zwar auf dem Spielberichtsbogen, ein Mitwirken wäre nach seiner Zerrung aber wohl zu früh gekommen. Eine Option könnte wieder Edgar Krieger werden. Er spielte bereits zum zweiten Mal in der HSC-Reserve mit und erzielte sogar ein Tor im Spiel gegen Eichlinghofen. „Wir haben wirklich nicht mehr viele personelle Möglichkeiten, das wird im Schlussspurt sehr eng“, so Schmeing.

Blick richtet sich auf TuS Ennepetal – Kreispokalsieger und doch vom Trainer „angezählt“

Ein ganz dicker Brocken wird auch der kommende Gegner im Montanhydraulik-Stadion, der TuS Ennepetal am 12. Mai. Der TuS wurde vor wenigen Tagen zum dritten Mal in Folge Kreispokalsieger mit einem 3 : 1 gegen den Landesligisten SV Hohenlimburg und qualifizierte sich damit für den Westfalenpokal – das gesetzte Saisonziel. In der Meisterschaft aber läuft es in der Rückrunde überhaupt nicht rund. Am Sonntag gab es ein 1 : 2 daheim gegen die Sportfreunde Siegen. Trainer Alexander Thamm kritisierte anschließend sein Team massiv. Sieben Punkte aus 14 Spielen holte Ennepetal in den letzten Wochen und Monaten und belegt damit in der Rückrundentabelle den letzten Rang. Aber gerader dieser Umstand und die heftige Trainerschelte werden die Mannschaft antreiben und motivieren. Der HSC trifft also auf einen brandgefährlichen Gegner, der auf Wiedergutmachung drängt. Zudem haben die Holzwickeder auch an das Hinspiel schlechte Erinnerungen. Ennepetal siegte durch einen Treffer von Nils Nettersheim kurz vor Schluss mit 2 : 1. Mirco Gohr hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.    

Bild: HSC-Trainer Axel Schmeing (Mitte) muss mit seinen Mannen müssen am kommenden Sonntag im Montanhydraulik-Stadion unbedingt dreifach gegen Ennepetal punkten,

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