Fußball-Oberliga: Holzwickeder SC – SC Preußen Münster II U 23 0:2 (0:1). Das mit großem Abstand schwächste Saisonspiel des Holzwickeder Sport Clubs endete mit einem überaus verdienten 2 : 0-Erfolg der Gästze aus Münster. „Blaue Power“ versprach das Hintergrund-Bild bei der Pressekonferenz des HSC – doch was in den vorherigen 90 Minuten auf dem Rasen des Montanhydraulik-Stadions abgegangen war, hatte mit Energie, Bereitschaft, alles zu geben, nun überhaupt nichts zu tun, war eher ein laues Lüftchen an einem schönen Spätsommertag.
Es war komplett enttäuschend, was die Schmeing-Truppe gegen einen gewiss nicht überragenden oder komplett überlegenen Gegner zu bieten hatte. Gerade symbolisch mutete da der Rucksack auf dem Rücken vom Mitglied der Sportlichen Leitung, Karl-Friedrich Lösbrock, wieder einmal angereist mit dem Radel, an. Der Rucksack für Holzwickede wird nun, nach der erneuten Niederlage und Platz 15 nach fünf Spieltagen, nicht leichter sein, im Gegenteil. Beim HSC besteht Gesprächs- und Optimierungsbedarf – und insbesondere nach einer Leistung über 90 Minuten, die, gelinde gesagt, diskussionswürdig war.
Dabei startete der HSC durchaus engagiert. Die erste Viertelstunde gehörte dem HSC und halbwegs guten Chancen durch Nico Berghorst, Mirco Gohr und Sebastian Hahne. Doch genau, wovor www.sport-kreisunna.de bereits in der Ankündigung gewarnt hatte, trat ein. Nicolai Remberg, in der letzten Woche zweifacher Torschütze gegen Herne, war nach einer Ecke von Julius Hölscher mit dem Kopf zur Stelle und erzielte das 1 : 0 (33.) aus neun Metern Entfernung. Es war erneut ein Standardsituation und alles andere als ein völlig unbekanntes Muster. Genau vor dieser Standard-Situation hatte www.sport-kreisunna.de gewarnt. Das hätte man als Abwehrspieler anhand der vergangenen ersten Wochen wissen können, ja müssen. Es drohte ein Debakel: Avni Özmen sah nicht den viel besser positionierten Sören Wald (38.). Dann wurde er selbst von Fabian Kerellaj eingesetzt (44.). Die HSC-Abwehr sah sich in diesen Momenten hilflos einer Münsteraner Offensiv-Überzahl ausgesetzt. Die Antwort des HSC: Beim Schuss von Nico Berghorst nach schönem Solo fehlten nur Zentimeter am langen Pfosten (39.)
Wer nach der Pause ein energisches Aufbäumen des HSC erwartet hatte, wie beim 1 : 1 gegen Paderborn, sah sich getäuscht. Münster ließ sich tief fallen, doch der HSC machte nichts daraus. Es war fast schon langweilig, was sich da auf dem Rasen abspielte. Münster meldete sich dann wieder ins Spiel an. Der eingewechselte Ousman Touray (66.), Fabian Kerellaj (72.) und Nicolai Remberg (74.) mussten den Sack zu machen. Das machte dann Kapitän Nils Burchardt. Moritz Müller hatte bei einem Konter Ousman Touray zu lange im Trikot gezogen und zu Fall gebracht hat (81.). Schiedsrichter Leonidas Exuzudis, der die Begegnung gut im Griff hatte, hatte gar keine andere Wahl als auf den Punkt zu zeigen. Nils Burchardt sage beim Elfmeter artig „danke“ und verlud HSC-Keeper Muhammed Acil zum 0 : 2. „Der ganze Sonntag versaut“, schimpfte der nach dem Tor und nach dem Schlusspfiff restlos bedient. Wenig trösten mag Aciel auch, dass er in der Nachspielzeit einen Schuss von Nicolai Remberg parierte (90+2).
Was blieb, war eine ganz bittere 0 : 2-Niederlage gegen einen gewiss nicht überragenden Gegner aus Münster und Platz 15. Wieder zum Glück kein direkter Abstiegsplatz – aber es wird immer enger für den HSC anhand von drei Punkten und nun 6 : 9 Toren – und Gegnern im Anstiegskampf, die beschlossen haben, zu punkten und dies auch tun.
Trainerstimmen:
Axel Schmeing (HSC): Wir haben uns so viel vorgenommen. Wir wollten an die erste Halbzeit des Spiels gegen Paderborn anknüpfen. Was herauskam, war die mit Abstand schlechteste Saisonleistung. Wir können zehn Verletzte einfach nicht ersetzen. Wir haben aktuell nur zehn bis zwölf Spieler, die wir in der Oberliga problemlos einsetzen können. Das wird auch bis zur Winterpause nicht besser. Wir müssen da durch.
Sven Weinfurtner (Münster): Die erste Halbzeit war noch ausgeglichen. Die zweiten 45 Minuten haben wir verdient gewonnen, wie das gesamte Spiel. Das Ergebnis ist gerechtfertigt.
HSC: Muhammed Acil, Moritz Müller, Tomislav Ivancic, Robin Rosowski (64. Jonas Deifuß) , René Richter (46. Jona Janetzki), Sebastian Hahne, Nils Hoppe, Aldin Kljajic (82. Mohamed Yarhdi), Mirco Gohr, Nico Berghorst, Lennart Uedickoven (76. Marcel Reichwein)
SC Preußen Münster II: Marko Dedovic, Dominik Florian Klann, Nils Burchardt, Fabian Kerelaj (81. Jonas Ströker), Avni Kürsat Özmen (69. Ousman Touray), Nils Janßen (65. Julius Witaschek), Jan Klauke, Lukas Frenkert, Sören Wald, Nicolai Remberg, Julius Hölscher
Tore: 0:1 Remberg (33.), 0 : 2 Burchardt (81.) Strafstoß
Zuschauerzahl: 220.
Schiedsrichter: Leonidas Exuzidis (Arminia Ickern): sehr souverän und gut
HSC-Bestnote: Nico Berghorst
Am Mittwoch Kreispokalspiel in Wethmar
Im Achtelfinale des Kreispokals trifft der HSC am kommenden Mittwoch, 11. September, beim Bezirksligisten Westfalia Wethmar an. Anstoß in Wethmar ist um 19 Uhr.
Mit dem Bus nach Rheine
Der HSC setzt zum Auswärtsspiel am kommenden Sonntag, 15. September, 15 Uhr bei Eintracht Rheine einen Fan-Bus ein. 104 Kilometer sind es bis an die holländische Grenze. Abfahrt ist daher bereits um 11.30 Uhr ab Montanhydraulik-Stadion. Anmeldungen nimmt bis Mittwoch, 11. September, Günter Schütte unter 01575 531 9515 entgegen.
Bild: Die Szene täuscht – der HSC hatte Münster keineswegs am Boden. Die Gäste nahmen mit 2:0 alle drei Zähler aus dem Montanhydraulikstadion mit.